Griechenlands Außenminister Venizelos ; Deutschland soll sich zurückhalten

[JensVandeBeek]

Athen fordert Kontrolle der Troika

„Deutschland soll sich zurückhalten“

04.01.2014 · Griechenlands Außenminister Venizelos verlangt, dass die Troika, die die Reformen seines Landes überwacht, der Kontrolle des europäischen Parlaments unterstellt wird. In der F.A.S. fordert er die Deutschen dazu auf, „die europäische Vielfalt“ zu akzeptieren.

Zu Beginn der griechischen EU-Ratspräsidentschaft hat Griechenlands Außenminister und stellvertretender Regierungschef Evangelos Venizelos Deutschland aufgefordert, in Europa zurückhaltender aufzutreten. Es sei für die Deutschen nicht einfach, „europäische Vielfalt und das Recht auf einen anderen Lösungsansatz“ zu akzeptieren, doch auch Griechenland habe einiges vorzuweisen, sagte Venizelos in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.). Er nannte unter anderem „eindrucksvolle fiskalische Anpassungen“ der vergangenen Jahre als Beispiel.

Venizelos warnte Griechenlands Gläubiger zudem, das seinem Land im zweiten Hilfspaket geliehene Geld (insgesamt 240 Milliarden Euro) könne für sie verloren sein, sollte die Diskussion über ein griechisches Ausscheiden aus der Eurozone („Grexit“) wieder aufkommen.


„Scheidet Griechenland aus der Eurozone aus, könnte das sehr wohl zu einer Bedrohung für den deutschen Steuerzahler werden“, sagte Venizelos der F.A.S. Er forderte eine weitere Reduzierung der Schuldenlast für sein Land. „Wir haben Möglichkeiten und Spielräume, die Struktur der griechischen Schulden zu verbessern, indem wir zum Beispiel die Zahlungsfristen verlängern und die Zinssätze senken“, sagte der aus Thessaloniki stammende Politiker, der am Neujahrstag 57 Jahre alt wurde.

„Institutionell organisierte Kontrolle nötig“

Venizelos sprach sich gegenüber der F.A.S. auch für eine einheitliche europäische Einlagengarantie auf Sparguthaben aus. Andernfalls sei es nicht möglich, einen funktionierenden, einheitlichen Markt zu schaffen. Zudem verlangte Venizelos, dass die zur Überwachung von Griechenlands Reformen eingesetzt Troika der Kontrolle des europäischen Parlaments unterstellt wird. „Im Augenblick ist es so, dass die Troika nicht nur die drei Institutionen repräsentiert, aus denen sie besteht, also die Europäische Zentralbank, die EU-Kommission und den Internationalen Währungsfonds, sondern auch die Regierungen der Mitgliedstaaten der Eurozone. Nur das Europaparlament hat nichts zu sagen, obwohl es sonst zu allen Fragen gehört wird“, sagte Venizelos der F.A.S.

Auf den Einwand, dass damit die Zahlerstaaten vollends die Kontrolle über die Verwendung des von ihnen geliehenen Geldes verlören, entgegnete Venizelos: „Es gibt nun einmal eine klare Aufteilung in Geber und Nehmer in der EU.“

Auch die Europäische Zentralbank und die nationalen Notenbanken müssen laut Venizelos der Kontrolle von Politikern unterstellt werden. Es gehe um „demokratische, institutionell organisierte Kontrolle“ der Notenbanken, sagte der Minister. Denn „das politische Personal ist immer der rechtmäßige Repräsentant der Bürger.“

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[mick31]

Überrascht das jemand, jeder Pfennig der den Griechen geliehen wurde ist weg.

[Rumpelstilz]

Griechenland sollte nicht nur aus der EU, sondern auch aus der NATO austreten. Schirinowski meinte ja schon vor Jahren, dass Griechenland mit seiner Religion und der Schrift Russland naeher steht als dem Westen.

[Achilleas]

Warum???


Edit: Schirinowski hat recht.

[Nachbar]

An Griechenland haben manche wieder verdient und Purzelbäume geschlagen:
Rendite aus

• griechischen Staatsanleihen = 47%
• irländischen Staatsanleihen = 12%

Langsam muß man annehmen, daß die Finanzkreise absichtlich ein Land in den Ruin treiben, um aus dessen 'Genesung' wieder zu profitieren.

Käme einem Arzt gleich, der seine Patienten erst vergiftet, um sie dann zu retten.
Aber genauso läuft das Prinzip der Impfung.

[Rumpelstilz]

Warum???
[...]

Im Augenblick ist Griechenland ein Anhaengsel der EU, von der wirtschaftlich schon lange nichts mehr gekommen ist und wohl so schnell auch nichts mehr kommen wird. In einer Partnerschaft/Assoziation mit Russland kann es neu anfangen bzw, so weitermachen wie vor dem EU-Beitritt. D.h. Wirtschaftsleistung statt Finanzgemauschel.

Das waere mit Hinblick auf die griechische Wirtschaft.

Auch im Hinblick auf die Menschen in der restlichen EU haette es den Vorteil, der Finanzmafia eines ihrer Spielzeuge wegzunehmen Denn die Gelder, die nach Griechenland fliessen, kommen nicht dem griechischen Volk zugute, sondern westeuropaeischen Banken.

Von daher eine Win-Win-Situation.

[ErhardWittek]

Griechenland sollte nicht nur aus der EU, sondern auch aus der NATO austreten. Schirinowski meinte ja schon vor Jahren, dass Griechenland mit seiner Religion und der Schrift Russland naeher steht als dem Westen.

Eine Annäherung Griechenlands an Rußland würde eine recht (im Wortsinn) reizvolle geopolitische Situation schaffen, die einigen westlichen Strategen den kalten Angstschweiß auf die Stirn treiben dürfte.

Aber die NATO-Kampfgeschwader würden Griechenland ganz bestimmt rechtzeitig wieder ins westliche Lager zurückbomben, bevor sich solche Bündnisabsichten allzu stark verfestigen könnten.

[ErhardWittek]

Langsam muß man annehmen, daß die Finanzkreise absichtlich ein Land in den Ruin treiben, um aus dessen 'Genesung' wieder zu profitieren.

Deine Annahme geht in die richtige Richtung.

[Agnostiker]

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Solche Artikel wünsche ich mir täglich auf der Titelseite.

[schastar]

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Das Geld ist ohnehin weg. Griechenland aus der EU rauswerfen alle Zahlungen und Bürgschaften einstellen.
Durch den Verlust von Bürgen und Geldgeberstaaten wird es Griechenland nicht möglich sein von ausländischen Banken Geld zu beziehen. Eine eigene Währung wäre für Außenstehende fast wertlos da mit was Abgesichert?
Ein Außenhandel würde so fast nicht mehr möglich sein und eine Selbstversorgung ist es auch nicht. Griechenland müsste massiv betteln gehen. Eventuell Russland oder China würden dann da einsteigen wo die EU ausgestiegen ist, nur dass die von Anfang an sagen werden wo es lang geht.