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Thema: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

  1. #121
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Zitat Zitat von Nomen Nescio Beitrag anzeigen
    in belgien besteht keine echte wahlpflicht. man muß nur im raum wo gewählt wird erscheinen. da bekommt man eine stimmzettel. damit kann man dann tun und lassen was man will.
    DASS ist die Wahlpflicht. Viel Spielraum bleibt dem "Wähler" dann nicht mehr, weil nur noch online "gewählt" wird. Wer es drauf anlegt, kann natürlich ungültig "wählen". Aber auch das kann nicht jeder praktizieren, besonders ältere und mit Computern unerfahrene User/Wähler nicht.

    Also red nicht wieder etwas schöner als es ist.

  2. #122
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Zitat Zitat von Nomen Nescio Beitrag anzeigen
    in belgien besteht keine echte wahlpflicht. man muß nur im raum wo gewählt wird erscheinen. da bekommt man eine stimmzettel. damit kann man dann tun und lassen was man will.
    ja, so kalbt sich das Kopftuch ganz demokratisch mit H4 an die Macht .... in der ganzen EU'

  3. #123
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    DASS ist die Wahlpflicht. Viel Spielraum bleibt dem "Wähler" dann nicht mehr, weil nur noch online "gewählt" wird. Wer es drauf anlegt, kann natürlich ungültig "wählen". Aber auch das kann nicht jeder praktizieren, besonders ältere und mit Computern unerfahrene User/Wähler nicht.

    Also red nicht wieder etwas schöner als es ist.
    Ich nahm mal das eine S wieder weg. Man weiß ja nie, wann man es mal wieder braucht

  4. #124
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Na wo versteckt sich überall die 23?

  5. #125
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Na wo versteckt sich überall die 23?
    In STALIN. Das S ist der 2. Buchstabe und das T ist der 3. Buchstabe des internationalen Geschichts-Analphabetismus...

  6. #126
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Zitat Zitat von Systemhandbuch Beitrag anzeigen
    Du schreibst jetzt nur über 33/34, oder ? Später wurden sie ja schon verfolgt. Aber ja, Typen wie Schacht überlebten die ganze Scheiße auf wundersame Weise.
    Nicht so ganz.

    Im Internet gefunden:

    1990

    250 JAHRE GROSSE NATIONAL-MUTTERLOGE "Zu den drei Weltkugeln" 1740 - 1990.
    Mit meist farb. Taf. (Bln. 1990). Gr.-8°. 503 S.

    Pünktlich zur 250 Jahrfeier erfolgte auch die Wiedervereinigung. Zufall oder Planung?



    Logentempel, Berlin Heerstraße.

    Zitierung aus der Festschrift ab Seite 49:
    »Prinz Friedrich Leopold von Preußen, der im Jahre 1889 in einer zur Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland gehörenden Loge in den Freimaurerbund aufgenommen worden war, wurde im Jahre 1893 Mitglied der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" und im Jahre 1894 auch Mitglied der Großen Loge von Preußen, genannt Royal York zur Freundschaft. Auf die Bitte der drei Großlogen übernahm er mit Genehmigung Wilhelms II. das Protektorat über sie und übte dieses Amt bis zum Ende des Ersten Weltkrieges aus.

    ... Es fehlte aber auch nicht an Angriffen gegen die Freimaurerei. So brachte das "Deutsche Adelsblatt" in seiner Ausgabe vom 3. Mai 1896 einen Aufsatz mit der Überschrift "Welcher Schändlichkeit das Pariser Freimaurertum fähig ist", in dem es u.a. hieß:

    "Daß einzelne Logen des deutschen Freimaurertums sich rein erhalten haben, glauben wir gern, sie stehen dann aber auch nur in loser Verbindung mit der Centralleitung, die, wie mehrfach auf das Glaubwürdigste nachgewiesen ist, nichts Geringeres bezweckt als die Ausrottung des Christentums und die geheime Herrschaft über die Völker mit den gemeinsten Mitteln und zu den gemeinsten Zwecken."
    Der Protektor Prinz Friedrich Leopold wandte sich wegen dieses Artikels und anderer Angriffe in der Presse an den Kaiser und nahm die preußischen Großlogen in Schutz. Er erreichte, daß bei der Deutschen Adelsgenossenschaft interveniert wurde.

    Auch die katholische Kirche, die die Logen immer von neuem als "Brutstätte des Unglaubens und der Unsittlichkei, des Umsturzes von Altar und Thron" bezeichnete, setzte ihren Kampffort, der 1738 mit der Bulle "In eminenti" von Papst Clemens XII. begonnen hatte und mit zahlreichen Bullen und Enzykliken bis zu Papst Leos XIII. Enzyklika "Humanum genus" weitergeführt worden war. Leo XIII. spendete dem Vorsitzenden und den Teilnehmern des Trienter Antifreimaurerkongresses im September 1896 den apostolischen Segen. In seinem Schreiben sprach er davon, daß die

    "... mit jedem Tag unverschämter auftretende Sekte der Freimaurer die Lehrsätze verwegenster Gottlosigkeit vertrete und sich auf Lüge und Finsternis stütze".
    [...]
    Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach die brüderlichen Beziehungen zum Ausland. Die ersten Wogen vaterländischer Begeisterung verebbten bald, weil der Frieden nicht so schnell kam, wie es das Volk geglaubt hatte. Immer mehr Brüder wurden zum Waffendienst einberufen, es begann der Stellungs- und Materialkrieg. [...]
    Dennoch setzte bald nach Kriegsbeginn eine heftige Hetze gegen die Freimaurer in Deutschland ein. Sie kam von allen politischen Richtungen, vor allem aber von nationalen Kreisen. Damals bereits entstanden die böswilligen Verleumdungen über die angebliche Beteiligung der Freimaurerei am Mord von Sarajewo und über den angeblichen Landesverrat der deutschen Feldlogen. Nach dem Kriege sollten diese Angriffe sich verstärkt fortsetzen.

    Das Ende des Krieges brachte die Umwandlung des Kaiserreiches in eine Republik. Wilhelm II. verzichtete auf den Thron, und damit erlosch das enge Verhältnis der preußischen Freimaurerei zum Königshaus. 178 Jahre hindurch war der jeweilige preußische König selbst Freimaurer gewesen, oder er hatte, wie zuletzt Wilhelm II., ein Mitglied des Königshauses als Protektor eingesetzt. Die drei Großlogen hatten sich vor allem dem König und dem Protektor verantwortlich gefühlt.

    V. Die Zeit der Angriffe (1918-1935)
    Die ersten Nachkriegsjahre waren eine Zeit schwerster politischer Auseinandersetzungen und härtester materieller Not. Deutschland hatte einen erheblichen Teil seines Staatsgebietes verloren, das Rheinland war besetzt. Die enttäuschten Hoffnungen der heimkehrenden Soldaten, die Arbeitslosigkeit, die immer verheerendere Ausmaße annehmende Inflation, das alles führte zu inneren Unruhen, die von radikalen politischen Gruppen geschürt wurden. Man suchte Schuldige und kam wieder auf die Freimaurerei, die jetzt noch offener als eine der "geheimen Mächte" angegriffen wurde. Die vielen " vaterländischen Verbände", vor allem die Deutsche Adelsgenossenschaft, der Nationalverband deutscher Offiziere sowie die studentischen Korporationen, begannen, Freimaurer zu meiden und auszuschließen. Alle Richtigstellungen von freimaurerischer Seite nützten nichts.

    In dergleichen Zeit drängten sich viele Suchende zu den Logen. Zwanzig, dreißig und vierzig Aufnahmen im Jahr bei einer Loge waren keine Seltenheit. Trotz aller Angriffe sahen viele in der Freimaurerei die Bewahrerin alter, gültiger geistiger Werte. So wurde am 22. Juni 1923 der damalige Außenminister Gustav Stresemann in der Loge "Friedrich der Große" in den Freimaurerbund aufgenommen.

    Im Herbst 1923 war die Inflation überwunden, es trat auf wirtschaftlichem Gebiet eine gewisse Beruhigung ein. In der Innenpolitik tauchte jedoch eine neue Bewegung auf, die sich die im deutschen Volk herrschende Erregung über den "Diktatfrieden" von Versailles und die französische Besetzung des Ruhrgebietes ebenso zunutze machte wie die Empfänglichkeit für nationale und "völkische" Richtungen: der aus Italien stammende Faschismus, der in Hitlers Nationalsozialistischer Deutscher Arbeiterpartei seine Prägung fand und besonders seit dem Ende der zwanziger Jahre starken Zulauf erhielt. Auch einige Freimaurer brachten dieser Bewegung Sympathie entgegen, was in den Jahresversammlungen, an denen die Brüder aus dem Reich teilnahmen, zunehmend zum Ausdruck kam. Stresemann, der im Jahre 1923 als Reichskanzler den Ruhrkampf beendete, dann bis zu seinem frühen Tode im Jahre 1929 Reichsaußenminister war und durch Annahme des Dawes-Planes und Abschluß des Locarno-Vertrages die Grundlage für eine Verständigung zwischen Deutschland und den Siegermächten und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund schuf, mußte zu seinen Brüdern ernste Worte sprechen, um dem faschistischen Denken entgegenzutreten. Vergeblich, wie die Folgezeit erwies.

    Die folgenden Jahre wurden überschattet durch die Notwendigkeit, Angriffe von außen und von innen abzuwehren. Der evangelische Bischof von Berlin-Brandenburg D. Dr. Dibelius hatte sich 1926 gegen die Freimaurerei geäußert, der Hofprediger Doehring hatte sich 1930 gegen den Beitritt evangelischer Pfarrer zu Freimaurerlogen erklärt. Beiden trat der National-Großmeister Bruder Habicht, der die Geschicke der Großen National-Mutterloge seit dem Jahre 1920 lenkte und selbst Pfarrer war, mit Richtigstellungen entgegen, gehörten doch damals mehr als fünfzig evangelische Geistliche dem Bunde in leitender Stellung an. 1927 erfolgte der erste öffentliche Angriff des Generals Ludendorff und seiner Frau Mathilde gegen die Freimaurerei. Ludendorff hatte noch am 2. Mai 1923 nach dem Besuch einer Arbeit in das Goldene Buch der (zur Großen National-Mutterloge gehörenden) Münchner Loge "Empor" einen herzlich gehaltenen Glückwunsch für die weitere segensreiche Tätigkeit dieser Loge eingetragen. Nunmehr gab er sein Buch "Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse" heraus, das bis 1931 eine Auflage von 150 000 Stück erreichte und dem Bund viel Schaden zufügte. Seither war das Schlagwort "Die Juden und die Freimaurer sind an allem schuld" in aller Munde. Die sachliche Erwiderung des Arztes Dr. Dützmann, Mitglied des Bundesdirektoriums und Meister der Loge "Zur Verschwiegenheit", hatte keinen Erfolg. Es sollte sich vielmehr zeigen, daß Ludendorffs unentwegte Hetze gegen den Freimaurerbund den Nationalsozialisten nach ihrer Machtergreifung die propagandistische Handhabe gab, sich der aufklärerisch-humanitären, völkerverbindenden Freimaurerei zu entledigen.

    1933 hatte die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" in Deutschland 185 arbeitende Johannislogen, davon 21 in Berlin. Ferner arbeiteten 63 freimaurerische Vereine. Die Mitgliederzahl der zur Großloge gehörenden Logen betrug insgesamt etwa 22 000 Brüder.

    Zum Zeitpunkt der Berufung Hitlers am 30. Januar 1933 war die deutsche Freimaurerei in sich zerrissen und uneinig. Die Beziehungen zwischen den altpreußisch-christlichen und den anderen Großlogen waren abgebrochen. Die stimmberechtigten Mitglieder der Großen National-Mutterloge, insbesondere die aus dem Reichsgebiet außerhalb Berlins, hatten sich zum Teil in 'völkisch' eingestellten Fraktionen wie dem 'Bielefelder' und dem "Wetzlarer Ring" gesammelt, die mit festgelegter ideologischer Marschroute zu den Großlogenversammlungen erschienen und rechtsradikale Tendenzen aus der aktuellen Tagespolitik in die Logen hineintrugen.

    Bemüht, die Öffentlichkeit und insbesondere die NSDAP zu überzeugen, daß die Freimaurerei keine staatsgefährdenden, volksfeindliche Ziele verfolge, veröffentlichte der National-Großmeister Bruder Habicht in einer illustrierten Zeitschrift einen informierenden Bericht mit Fotografien von Tempeln und rituellen Gegenständen sowie dem Bild eines Bruders in maurerischer Bekleidung. Diese Veröffentlichung trug ihm den Vorwurf ein, das Gelübde der Verschwiegenheit gebrochen zu haben. Bruder Habicht legte darauf den Hammer nieder.«

    Zweiter Teil folgt.
    Gehöre zu den Scharen, die zwischen Maas und Memel, Etsch und Belt, immer schon hier waren!

  7. #127
    Sjard
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Was sollen das für Richtigstellungen gewesen sein ? Es ist erwiesen, das Freimaurer die Geschicke der Welt lenken und
    den 1 und 2 Weltkrieg inszeniert haben um ihre Einflusssphäre über die Gesellschaft zu erweitern. Wer alte Freimaurerzeitungen mal
    gelesen hat, der findet dort durchaus oft konspirative Bestrebungen bestehende Ordnungen wie die Monarchie zu stürzen und abzuschaffen.

  8. #128
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Zitat Zitat von Systemhandbuch Beitrag anzeigen
    Du schreibst jetzt nur über 33/34, oder ? Später wurden sie ja schon verfolgt. Aber ja, Typen wie Schacht überlebten die ganze Scheiße auf wundersame Weise.
    Zweiter Teil:

    Nachdem der National-Großmeister Bruder Habicht den Hammer niedergelegt hatte....

    »Die erforderliche Großmeisterwahl am 9. April 1933 ging unter stürmischen Debatten vor sich. Gegen die Stimmen der Berliner Brüder wurde der Meister vom Stuhl der Johannisloge "Stern von Brabant" Bruder Bordes von den 215 stimmberechtigten Brüdern mit 147 Stimmen gewählt. Er stand der nationalsozialistischen Bewegung nahe und hoffte aufgrund dieser Beziehungen, ein Verbot der altpreußischen Großlogen abwenden zu können.

    Diese wandten sich am 24. März 1933 an das preußische Innenministerium mit der Bitte um rasche Erneuerung des von den preußischen Königen gewährten Protektorats. Von einer Antwort ist nichts bekannt.

    Der Wiesbadener Loge "Nassau-Oranien zu den beständigen Quellen" gehörte ein Halbbruder des preußischen Ministerpräsidenten Göring an. Durch dessen Vermittlung gelang es offenbar der Großen Landesloge von Deutschland, ein Gespräch mit Göring zu erreichen.

    Darüber ist ausführlich in einem Rundschreiben des neuen Großmeisters der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" an alle Johannislogen berichtet, das am 11. April 1933 versandt wurde:

    "Am Montag, dem 10. April vormittags, erschien der Landes-Großmeister der Großen Landesloge d. Frmr. v. D., von Heeringen, in unserem Bundeshause. Er gab zunächst den Inhalt der Unterredung wieder, die er am Freitag, dem 7. April, mit Herrn Minister Göring gehabt hatte. Der Minister hat nach der Mitteilung von Heeringen's die Äußerung getan: in einem nationalsozialistischen Staat faschistischen Gepräges ist kein Raum für Freimaurer ...
    Sollte die Ansicht des Ministers Göring allgemeine Geltung im Reichskabinett finden, so wäre an ein Fortbestehen unserer Großloge als Freimaurerloge nicht zu denken ...
    Wir müssen sofort handeln, und es darf kein Augenblick verloren werden, um den Fortbestand unseres Bundes zu sichern ...
    Wir haben beschlossen, den bisherigen Gesamtnamen unseres Bundes umzubenennen in
    `Nationaler christlicher Orden: Friedrich der Große'."
    Offenbar gelang es nun auch dem Großmeister Bordes, kurzfristig ein Gespräch mit einem maßgebenden Nationalsozialisten zu führen, denn in einem Rundschreiben vom 12. April 1933 wurden alle Logen davon unterrichtet, daß bei einer Unterredung mit einem nationalsozialistischen Führer ungewiß geblieben war, ob seitens der Regierung ein Verbot der Logen bzw. der Nachfolge-Vereine beabsichtigt sei. Der Reichskanzler Hitler habe sich die Entscheidung über die "Freimaurerfrage" selbst vorbehalten. Den Tochterlogen wurde aufgegeben, jedem Außenstehenden zu erklären, daß man sich von der Freimaurerei gelöst habe, gleichzeitig bekamen sie zu hören, sie brauchten das Geheimnis nicht mehr zu wahren. Am gleichen Tage wurden Schreiben an die Parteileitung der NSDAP in München, an den Reichsminister des Innern Dr. Frick und den Reichsminister für Propaganda Dr. Goebbels geschickt. Auszüge aus ihnen zeigen das Bestreben, mit der neuen Regierung zu einer Vereinbarung zu gelangen.

    Für die Parteileitung der NSDAP war die Mitteilung bestimmt:

    "Wir erklären dazu, daß unser Orden nach dem Kriege die Bezeichnung Freimaurerloge nur noch als überlieferten Namen getragen hat. Denn die Beziehungen zu ausländischen Logen sind längst - die zu deutschen Logen, die Juden und Judenstämmlinge aufnehmen, seit einem Jahre endgültig - abgebrochen ...

    Die große Mehrheit unserer Mitglieder rechnet sich nach Gesinnung und Haltung zur Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, und die Leitung unseres Ordens ist vom gleichen Geist beseelt ...

    Unser Orden hat in seinem bald 200jährigen Bestehen die Aufnahme der Juden stets verneint ...

    Unser Zeremoniell wird von den wenigen noch vorhandenen alttestamentlichen Beziehungen, die in der deutschen Steinmetzen-Symbolik des Mittelalters angewandt wurden, befreit werden, um jeder Mißdeutung vorzubeugen. Dagegen werden wir den uralten deutschen Mysterienkult, dessen letzte Bewahrer wir sind, noch stärker in unserem Gebrauchtum herausarbeiten ...

    Wir glauben, daß nun auch kein äußerer Grund mehr bestehen kann, unsern Ordensmitgliedern den Eintritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei zu versagen ..."
    Dem Reichsminister des Innern Dr. Frick wurde berichtet, daß sich die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" in "Nationaler Christlicher Orden Friedrich der Große" umbenannt habe, und dazu ergänzend erklärt:

    "Mit dieser Umbenennung ist ein innerer Umbau verbunden worden, der die noch vorhandenen losen Beziehungen zu Freimaurerlogen gänzlich aufhebt, die Deutschstämmigkeit der Mitglieder zum Gesetz macht, und das Geheimnis und einige alttestamentliche Worte im Gebrauchtum beseitigt.

    Eine Umgestaltung unserer Grundverfassung und Statuten ist von uns vorgenommen worden. Wir werden Ihnen, Herr Reichsminister, diesen Entwurf in einigen Tagen vorlegen und bitten Sie, der neuen Grundverfassung Ihre Genehmigung erteilen zu wollen..."
    An den Propagandaminister Dr. Goebbels richteten sich die folgenden Zeilen:

    "... Wenn das Wort des Herrn Reichsministers Göring wahr ist, daß in einem nationalsozialistischen Staate faschistischen Gepräges kein Raum ist für die Freimaurer, so ist doch ebenso wahr, daß für 20 000 deutsche Männer, die an der nationalen Erhebung Deutschlands mitgewirkt haben und nach Beseitigung alten Formelkrames altgermanisches Kulturgut und Vaterlandsliebe pflegen, doch Raum sein kann und muß.

    Da für uns von nun an eine Geheimhaltung unserer Gebräuche nicht mehr besteht, bitten wir Sie oder einen von Ihnen bestellten Kommissar um die Ehre ihres Besuches zur vorbehaltlosen Einsichtnahme in unser Archiv und all unsere Einrichtungen und zur Teilnahme an einem feierlichen Ordenskonvent..."
    Kurz darauf war auch der neue Entwurf der Grundverfassung fertiggestellt, die Präambel lautete:

    "Seine Ideale will der Orden seinen Ordensbrüdern in einem ihm eigentümlichen feierlichen Symbolkult vor Augen führen und als Richtlinien ihres Denkens und Handelns ins Herz pflanzen.

    Diese Ideale sind:

    `Deutsches Christentum, deutsches Volkstum, deutsche Arbeit'.

    1. Wir bekennen uns zu einem deutschen Christentum, mit dem der altarische Lichtkult unserer Urväter viel Gemeinsames hat.

    Symbole sind uns das Licht und das Kreuz.

    2. Wir bekennen uns zum Ideal rein deutschen Volkstums, als dessen Hauptsymbole wir den Hammer Thors und das Schwert der Wehrhaftigkeit wählten.

    3. Wir glauben an den Aufstieg des deutschen Volkes durch deutsche Arbeit.

    Ihre wichtigsten Sinnbilder sind uns die alten deutschen Steinmetzsymbole des Winkelmaßes und des Zirkels.

    Obwohl unser Orden aus der von Friedrich dem Großen gegründeten Großen National-Mutterloge `Zu den 3 Weltkugeln' geschichtlich hervorgegangen ist, trennt uns von der Freimaurerei:

    1. Die Ablehnung jeder Beziehung zu ausländischen Verbänden.

    2. Die Ablehnung jedes nicht Deutschstämmigen in unseren Reihen.

    3. Die Ablehnung der Geheimhaltung der Gebräuche und Einrichtungen unseres Ordens.

    4. Die Ablehnung alles Undeutschen in dem Symbolkult unseres Ordens."
    Trotz solcher Vorleistungen wurde die Umgestaltung in einen christlichen Orden vom Innenministerium mit der Scheinbegründung zurückgewiesen, die Großloge sei durch einen Staatsakt Friedrichs des Großen gegründet worden, ihre Umwandlung in einen profanen Verein könne daher nur durch einen Staatsakt herbeigeführt werden. Hierfür bestehe keine Veranlassung.

    Der Großmeister (der sich jetzt Ordensgroßmeister nannte) sah sich deshalb gezwungen, in einem Rundbrief vom 19. April 1933 den Tochterlogen (die mittlerweile Ordensgruppen hießen) mitzuteilen:

    "Solange das preußische Ministerium des Innern unsere neuen Satzungen und die Namensänderungen nicht genehmigt hat, muß es auch für die Ordensgruppen in allen zivilrechtlichen Fragen und Korrespondenzen bei der alten Bezeichnung bleiben. Wir bitten deshalb, in solchen Fällen noch die alten Bezeichnungen zu gebrauchen, auch beim Amtsgericht vorläufig noch keine Veränderung zu beantragen."
    Mit Bezug auf die Satzungsänderung wurde im gleichen Rundbrief festgestellt:

    "Die Zustimmungsschreiben der Logen sind überaus zahlreich eingelaufen ...

    Wir bitten die gel. Ordensbrüder, die nicht oder nur teilweise einverstanden sind, zu bedenken, daß die Erhaltung unseres Bundes nicht durch Verhandeln, sondern nur durch schnelles Handeln zu erreichen ist. In ruhigen Zeiten kann gebessert werden."
    Dieser Satz spielt darauf an, daß eine ganze Reihe von Logen die vom Großmeister und seinem Stellvertreter betriebene Umänderung nicht billigten und dafür auch die finanziellen Mittel verweigerten. Dementsprechend heißt es in einem Zusatz zum Rundschreiben vom 12. April 1933:

    "Wir bitten unsere lieben Ordensbrüder daran denken zu wollen, daß nicht nur die Unterhaltung des Hauses Geldmittel fordert, sondern daß unser Verwaltungsapparat in dem jetzigen Augenblick der Entscheidung versagen muß, wenn unsere Ordensgruppen uns die Mittel zur Aufrechterhaltung verweigern. Deshalb die Bitte an alle Ordensgruppen: Senden Sie uns alle verfügbaren Beiträge ein und lassen Sie unsere Sache nicht im Stich!"
    Dritter Teil folgt.
    Geändert von Nereus (16.08.2014 um 19:49 Uhr)
    Gehöre zu den Scharen, die zwischen Maas und Memel, Etsch und Belt, immer schon hier waren!

  9. #129
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Zitat Zitat von Systemhandbuch Beitrag anzeigen
    Du schreibst jetzt nur über 33/34, oder ? Später wurden sie ja schon verfolgt. Aber ja, Typen wie Schacht überlebten die ganze Scheiße auf wundersame Weise.
    Dritter Teil:

    1931

    »Inzwischen war auch der Druck der Rituale vorangekommen. Gemeinsam mit der bisherigen Großloge Royal York "Zur Freundschaft" (jetzt Deutsch-christlicher Orden "Zur Freundschaft") wurden sie herausgegeben.

    Aus der rituellen Tempelarbeit wurde ein "Konvent", aus dem Tempel das "Heiligtum", Winkel und Zirkel als "große Lichter" wurden durch ein Schwert mit Kreuzgriff ersetzt. Die beiden Tempelsäulen wurden in "Licht" und "Volk" umbenannt, der Tempel Salomonis wurde zum "Deutschen Dom". Alle hebräischen Wörter wurden ersatzlos gestrichen. Über die Art der Umgestaltung gibt ein Ausschnitt aus dem Zeremonial für die erste Stufe Auskunft:

    "Obermeister: Womit vergleichen Sie den Obermeister?
    1. Vorsteher: Mit der Sonne.

    Obermeister: Warum trägt der Obermeister eine Sonne mit den vierfach kreisenden Zirkeln auf der Brust?
    1. Vorsteher: Die Sonne ist das Zeichen seiner Würde, sie ist zugleich Sinnbild der belebenden Kraft, mit der er die Ordensgruppe leitet. Der Zirkel ist das Sinnbild der im Kreis ausgedrückten Vollkommenheit und Unendlichkeit, er ist auch Symbol des Ewigen, des Inbegriffs aller Vollkommenheit. Die kreisenden Zirkel deuten auf das von Ewigkeit währende und nie vollendete Werk der Schöpfung, an dem mitzuschaffen wir berufen sind.

    Obermeister: Was bedeutet das Schwertkreuz, das Sie selbst, mein Bruder, tragen?
    1. Vorsteher: Auf den christlichen Glauben und auf den Willen zur Wehr, für den das Schwert uns Sinnbild ist.

    Obermeister: Bruder Zweiter Vorsteher, warum tragen Sie das schlichte Kreuz auf der Brust?
    2. Vorsteher: Weil wir zu Christus als dem Führer zur Gotteserkenntnis und zum Heil in Gott uns bekennen.

    Obermeister: Wo sitzen die Ordensmeister?
    2. Vorsteher: Im Norden, denn im Norden erwuchs die Kraft der Deutschen."
    Von diesem "Sonnenzeichen", das der Obermeister am roten Band tragen sollte, sind noch einige Stücke in freimaurerischen Sammlungen zu finden.
    Auch der Arbeitsteppich sollte ersetzt werden. Aus der im Zeremonial abgedruckten Teppicherklärung kann auf sein Aussehen geschlossen werden:

    "Sie sehen da das Straßburger Münster abgebildet - den deutschen Dom, wie unser Brauchtum sagt. Zwar sind auch die anderen deutschen Dome aus dem Boden reinsten deutschen Volkstums erwachsen. Alle sind mit ihren in den Himmel weisenden Türmen gleichsam steingewordene Zeugnisse deutscher Glaubenskraft und Frömmigkeit, und alle Kräfte deutschen Gemütes sind beim Bau lebendig gewesen. Aber er hat vor anderen Domen doch voraus, was ihm für uns Deutsche und Christen das Besondere gibt. In diesem Münster des Meisters Erwin ist in allem Reichtum der Gotik doch altgermanisches Volkstum gestaltet. Für die wundervolle Rose über dem Hauptportal ist die altgermanische Vorstellung vom Sonnenrad und seiner kultischen Bedeutung Vorbild gewesen - vielleicht bewußt, vielleicht unbewußt aus der im Volke unsterblich fortlebenden Überlieferung heraus. Dieser Dom steht seit fast 600 Jahren unvollendet und wartet auf ein Volk und eine Zeit, die auch hier das deutsche Werk vollendet. [...]
    "
    Wie viele Logen das neue Zeremonial tatsächlich angewandt haben und bei wie vielen die Benutzung nur aus Tarnungszwecken vorgegeben wurde, läßt sich nicht mehr feststellen. Nachdem aber offensichtlich geworden war, daß die Anpassung an die "neue Zeit" nicht anerkannt wurde, folgte der Euphorie, die einige Brüder erfaßt hatte, tiefe Ernüchterung.

    "Jahrelange völkische Propaganda hatte die Freimaurerei ähnlich dem Judentum ... systematisch in die Rolle eines `symbolischen Schuldträgers', eines Sündenbockes manövriert, daß sie damit als wehrlose Minderheit stellvertretend für all jene büßen mußte, die das Regime aus Opportunitätsgründen integrieren mußte ... Damit waren alle Anpassungsversuche von vornherein zum Scheitern verurteilt, da eine angepaßte Freimaurerei die ihr zugedachte Rolle im Propagandakonzept der Partei nicht befriedigend ausfüllen konnte. Die Nachfolgeorganisationen der deutschen Großlogen waren für den Nationalsozialismus ebenso inakzeptabel wie ein getaufter Jude."
    (Helmut Neuberger: Freimaurerei und Nationalsozialismus, Band II, Seite 90)

    Welcher Fehleinschätzung man unterlag, beweist ein Rundschreiben vom 16. Oktober 1933 an alle Ordensbrüder des "Nationalen Christlichen Ordens Friedrich der Große":

    "Wir freuen uns mitteilen zu können,... daß nunmehr an ein Verbot oder eine zwangsweise Auflösung unserer Orden nicht gedacht wird ... In den acht Monaten des Bestehens der nationalen Regierung hat man uns, nachdem wir uns in Orden umgewandelt haben, vollständig gewähren lassen ...
    Unser Hauptstreben geht augenblicklich dahin, unseren Ordensbrüdern den Weg zum Eintritt in die NSDAP ... freizumachen ... "
    Ende 1933, Anfang 1934 häuften sich Übergriffe und Ausschreitungen gegen die Freimaurerei. In einem von den drei Großmeistern der altpreußischen Logen unterzeichneten Schreiben an das Reichsjustizministerium vom 16. April 1934 beschwerten sich die Großlogen heftig über die ständigen gesetzwidrigen Übergriffe gegen ihre Tochterlogen. Doch es ist kein Fall bekannt geworden, in dem solche Übergriffe verfolgt worden wären.

    Im Laufe des Jahres 1934 wurden von den nationalsozialistischen Machthabern Maßnahmen eingeleitet, die keinen Zweifel mehr daran ließen, daß es um die völlige Vernichtung der Freimaurerei ging.

    Am 1. Januar 1935 wurde das "Ordensblatt" (früheres "Bundesblatt" der Großen National-Mutterloge) mit der Begründung verboten, es gefährde die öffentliche Sicherheit und Ordnung.

    Wenig später, am 16. Januar 1935, ordnete Göring als Preußischer Innenminister an, die Satzungen der drei altpreußischen Großlogen so zu ändern, daß eine Auflösung durchgeführt werden könne.

    Die Regierung setzte einen Beauftragten ein, der die Auflösung der deutschen Logen durchführen sollte. Die drei altpreußischen Großlogen bildeten einen Verhandlungsausschuß, dem für die Große National-Mutterloge Bruder Marsecke angehörte.

    Angesichts dieser bedrohlichen Entwicklung suchte Bruder Bordes Kontakte zum Ausland (London).
    Dies führte offenbar zu seiner Verhaftung.

    Während die Verhandlungen mit der Regierung schwebten, hatten die Geheime Staatspolizei und die "SA" das Logenhaus Splittgerbergasse 1-3 am 4. März 1935 gewaltsam besetzt, die freimaurerischen Gegenstände ausgeräumt, auf Lastwagen geladen und abtransportiert. Das Logenhaus wurde versiegelt.

    Daraufhin fand am 16. Juni 1935 im Hause der Großen Loge von Preußen in der Dorotheenstraße 21 die Jahresversammlung statt. Sie faßte den formellen Beschluß zur Selbstauflösung der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln". Er wurde am folgenden Tag allen Tochterlogen mitgeteilt.

    Die Ehrenerklärung, die den drei Großlogen im Verlauf der Verhandlungen mit den nationalsozialistischen Machthabern zugesagt worden war, ist niemals veröffentlicht worden. Stattdessen wurden an vielen Orten "Freimaurer-Museen" errichtet, die den Zweck verfolgten, die Bevölkerung über die angeblichen Schandtaten der Freimaurer einerseits und die behauptete Lächerlichkeit ihrer Ritualgegenstände und Gebräuche andererseits "aufzuklären".

    Vl. Zeit der Finsternis (1935-1945)
    Mit der erzwungenen Selbstauflösung der Freimaurerlogen schien das Ende der Freimaurerei gekommen zu sein. Doch gerade diese beklemmenden Zeiten der Not, Bedrängnis und Verfolgung festigten den Zusammenhalt einiger verbliebener Gruppen, die sich überwiegend aus älteren Brüdern zusammensetzten.

    Regelmäßig fanden Zusammenkünfte der Brüder statt, die zunächst zwanglos erfolgten, dann aber als Stammtischgesellschaften oder Skatklubs organisiert wurden. Solche Versammlungen wurden teilweise sogar offiziell angemeldet und auch geduldet, manchmal fanden sie unter loser Kontrolle der Geheimen Staatspolizei statt. Im Berliner Bruderkreise bekannt waren Treffpunkte wie die Gaststätte "Siechen" in der Behrenstraße, das "Rheingold" in der Potsdamer Straße,die "Traube" in der Leipziger Straße und das "Pschorr-Bräu" am Potsdamer Platz. Auch die Fürsorge für die in materielle Not geratenen Brüder und Schwestern wurde nicht vergessen. Im Rahmen der staatlich kontrollierten Liquidation des erheblichen Logenvermögens konnte noch viel Gutes getan und mancher Betrag für Bedürftige hingegeben werden.«

    Im vierten Teil gibt es ein paar Dokumente und es wird gesagt, wer neben Schacht noch an oberster Stelle im Reich für das Geschehen und den Ausgang verantwortlich war und sich dabei vom “göttlich Baumeister aller Welten” für überstaatliche und antinationale Ideale leiten ließ, um am altbiblischen Ziel für einen Weltfriedensstaat, "in dem das Gesetz von Jerusalem ausgeht" (Prophet Micha Kap. 4), mitzubauen.
    Gehöre zu den Scharen, die zwischen Maas und Memel, Etsch und Belt, immer schon hier waren!

  10. #130
    Libertärer Republikaner Benutzerbild von BRDDR_geschaedigter
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    Standard AW: Machen Geheimbünde die Politik und die Geschichte?

    Natürlich, hier ein mächtiger Orden:

    Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem



    Ohja das schreibt die Zeit, wohl kein VT-Blatt:

    Dunkle Ritter im weißen GewandSeite 2/11

    „Miles Christi“ – „Krieger Christi“, so bezeichnen sich die Grabesritter in ihren Gebetbüchern. Sie sehen sich in der Tradition des Kreuzritters Gottfried von Bouillon, der am 15. Juli 1099 Jerusalem eroberte und unter dem Schlachtruf „Deus lo vult“ ein Blutbad unter den Muslimen anrichtete. „Im Ritterorden vom Heiligen Grab“, heißt es in einem Ordensstatut, „sollen die Ideale der Kreuzzüge in neuzeitlicher Form weiterleben.“ Während Gottfried von Bouillon noch mit dem Schwert für die Verteidigung des Heiligen Grabes kämpfte, zücken die Glaubenskrieger heute ihre Scheckbücher, um katholische Palästinenser in Israel, der Westbank, im Gaza-Streifen und in ihrem Existenzkampf gegen Juden zu unterstützen.
    Das Mitgliederverzeichnis der deutschen Statthalterei ist geheim. Ein Hinweis für die Benutzer deshalb gleich auf der ersten Seite: „Diese Lieferung ist ein vollständiger Neudruck des Verzeichnisses. Bitte vernichten Sie alle früheren Lieferungen, ohne sie Dritten zugänglich zu machen.“ Ein Blick in das Buch macht deutlich: Im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem versichert sich der Papst einflußreicher Leute – Politiker. Militärs, hochgestellte Beamte, Banker, Industrielle. Richter, Staatsanwälte, Wissenschaftler, Zeitungsverleger und Femsehintendanten. Der frühere Bundeskanzler Konrad Adenauer gehörte zum Orden, heute laufen die ehemaligen Ministerpräsidenten Max Streibl und Hans Filbinger in der Ordenskluft herum. Strumpf-Fabrikant Albert Falke sowie Bernd Thiemann, Chef der skandalgeschüttelten Frankfurter DG-Bank, und Victor Freiherr von Baillou, Ex-Vorstand im Pharmakonzern Merck, sind ebenso Ordensbrüder wie Karl Holzhammer, einst Intendant des ZDF, oder Hubert Rohde, ehemals Intendant des Saarländischen Rundfunks. Natürlich gehört auch ein gerüttelt Maß an katholischen Bischöfen zum illustren Reigen. Erzbischof Johannes Dyba darunter, der seinem Bistum in Fulda nicht nur durch das Glockenläuten gegen Abtreibung zu merkwürdigem Ruhm verhalf. Oder Johannes Joachim Degenhardt, Erzbischof von Paderborn, der sich als Verfolger des Kirchenkritikers Eugen Drewermann einen Namen gemacht hat. Es gibt keinen wichtigen Entscheidungsbereich, in dem nicht ein Glaubenskrieger säße.

    Auch in der Commerzbank, der drittgrößten Privatbank Deutschlands: Vorstandsmitglied Kurt Hochheuser ist Grabesritter und gehört zur Komturei Düsseldorf, wie auch Heinz Kriwet, Vorstandsvorsitzender des Krisenkonzerns Thyssen AG, Heinz Kriwet verdient als Thyssen-Manager 1.7 Millionen Mark im Jahr. Dazu kommen noch 80 256 Mark, weil er bei Ordensbruder Hochheusers Commerzbank im Aufsichtsrat sitzt. Dort trifft er auch den Ordensbruder Erhard Bouillon, früher Vorstandsmitglied bei Hoechst und nun Aufsichtsratsvorsitzender des Chemieriesen. Erhard Bouillon gehört allerdings zur Komturei Frankfurt. Dort jedoch, und im Aufsichtsrat der Nestlé AG, begegnet er wiederum seinem Ordensbruder Rudolf Bossle, früher im Vorstand von Nestlé. Als Bossle. „Mister Nescafé“ Anfang 1988 von seinem Vorstandsposten abtrat, schrieb die FAZ: „Die Anwesenheit von Bundeskanzler Helmut Kohl beim Abschiedsempfang war dessen ,Dankeschön‘ an Bossle für die Hilfe bei vergangenen Wahlkämpfen.“
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Irre, da ist ja jeder drin.
    Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus. - Friedrich Hayek


    Sprüche 1:7
    Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.

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