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Thema: Der Faschismus- Ein Widerspruch an sich!

  1. #41
    malnachdenken
    Gast

    Standard AW: Der Faschismus- Ein Widerspruch an sich!

    Zitat Zitat von Belehrer
    Ich spreche allgmein für das deutsche Volk (Wir Deutsche)! Verstanden?!
    Hoffen wirs ! Gruß Belehrer



    na wenn du das so brauchst....

  2. #42
    Mitglied
    Registriert seit
    05.11.2004
    Beiträge
    8.857

    Standard AW: Der Faschismus- Ein Widerspruch an sich!

    Der Faschismus ist in mehrfacher Hinsicht ein Widerspruch, weshalb er als politisches Konzept gescheitert ist, sein Ungeist aber quicklebendig ist.

    An dem Konzept hat sich - soweit ich das überblicken kann - noch am ehesten der italienischen Faschismus versucht.
    Der Duce wollte eine straffes, qua Staat durchorganisiertes Gemeinwesen und Rom wiederauferstehen lassen.
    Dazu schaffte er die parlamentarische Demokratie ab und führte Kriegen in Libyen und Äthiopien. Mir scheint sein System durchaus als Projekt der Moderne angelegt, wenn er auch unter Moderne etwas anderes verstand als die bürgerlichen Demokraten oder die Linken.
    Allerdings ist dieses Konzept IMHO an folgenden Widersprüchen gescheitert:

    1. Freiheitsfeindlich. Wie auch immer ein System sonst beschaffen sein mag, es sollte individuelle Freiheit respektieren.

    2. Büttel des Kapitals. Wenn sich die Faschisten dem Kapital als Schutz vor den Kommunisten andienen, negieren sie damit ihren eigenen Absolutheitsanspruch. Anstatt auf wie fragwürdige Weise auch immer eine bürgerliche Gesellschaft zu "transformieren", verkommen die Faschisten zu den Schöpfern einer besonders menschenverachtenden Form bürgerlicher Herrschaft.
    Wer zum Faschisten wird, weil er mit der Bourgeoisie "aufräumen" will, ihre schwache Oligarchie durch eine starke Monokratie ersetzen will, muss sich doch verarscht vorkommen, wenn er ein System unterstützt, das zur letzten Rettung eben jender Bourgeoisie wird. Es war die falsche Tür, links gehts weiter

    3. Herrschaft über fremde Völker. Egal wie srark und mächtig der faschsitsche Staat sebst ist und wie schwach seine Opfer - je rabiater die Faschisten über fremde Völker herrschen, desto mehr deformieren sie damit ihr eigenes Volk (Das Gleiche gilt übrigens für bügerliche Kolonialherren).Mussolinis Italien ist da mit zwei blauen Augen davongekommen. Der Duce hat sich mit seinen Kriegen in Afrika allenfalls lächerlich gemacht und nur gezeigt, dass Italien eben nicht Rom ist resp. Rom im 20. Jahrhundert jämmerlich gescheitert wäre.

    4. Anthopologischer Pessimismus. Selbst wenn die Faschisten mit ihrer Annahme, der Mensch sei schlecht, Recht haben, beweist ihr System, dass man schlechten Menschen nicht jende Macht geben sollte, die sie im Faschismus haben.
    5. Selbstzerfleischung. Die Welt als Ort des "Kampfes ums Dasein" aufzufassen bedeutet nicht nur, immer kämpfen zu müssen sondern bei diesen Kämpfen auch allein zu sein.
    Der Faschist hat viele Feinde, in Inneren wie nach außen. Wer sein eigenes Volk und seine eigene Lebensweise für allen anderen überlegen hält, tut sich schwer, Verbündete zu finden. Die rabiaten Methoden der Herrschaft sind der beste Nährboden für Widerstand.

    An diesen Widersprüchen ist "konzeptioneller Faschismus" in Theorie und Praxis gescheitert. Faschisten stehen daher entweder vor der Wahl, den Faschismus oder das Denken aufzugeben.So verschwindet der Faschismus entweder oder er wird zu einer Geisteshaltung, die wenig mit Konzepten zu tun hat. Besondere Kennzeichen:

    1. Rassismus
    2. Kulturfeindlichkeit
    3. gegen individuelle Freiheit
    4. gegen Arbeiterbewegung udn Gewerkschaften
    5. Gewaltbereitschaft
    6. Herrenmenschen-Ideologie
    7. Politik wird per se als Nullsummenspiel aufgefasst
    8. Sozialdarwinismus

    Die Vollzeit-Faschisten von einst mögen an die starke Monokratie geglaubt haben, die Teilzeit-Faschisten von heute verteidigungen mit Zähnen und Klauen eine "liberale" Oligarchie, deren Wert für Unterdrückung und Manipulation sie erkannt haben.

  3. #43
    Mitglied
    Registriert seit
    14.06.2005
    Beiträge
    4.339

    Standard AW: Der Faschismus- Ein Widerspruch an sich!

    Der einzige Faschismus, oder das einzige faschistoide Regime, dass meiner Meinung nach nicht gescheitert ist, war Salazars Estado Novo. Ein autoritäres Regime, dass im Gegensatz zu den totalitären Staaten auf eine entpolitisierung des Volkes setzte, und weder kriegerisch noch sozialdarwinistisch war.
    Zwar waren die individuelen Freiheiten bei weitem nicht wie Heute, doch auch war die Verfolgung bzw. die Bestrafung der Vergehen nicht so extrem wie in anderen Diktaturen.
    "Ensinai aos vossos filhos o trabalho, ensinai às vossas filhas a modéstia, ensinai a todos a virtude da economia. E se não poderdes fazer deles santos, fazei ao menos deles cristãos"

    Salazar

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