Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
Hängt von Modell und Baujahr ab. Grundsätzlich sind die Autos sehr zuverlässig, allerdings hat jede Baureihe ihre eigenen Schwächen, dazu kommt eine Phase von 6 Jahren zwischen 1999 und 2005, in der es mit quasi allen Modellen außer den "kleinen" S/V40 gewisse Qialitätsprobleme gab, die erst nach dem Facelift der P26-Plattform wirksam abgestellt waren. Als Faustregel gilt hier (wie überall), je mehr "Bums", desto teurer werden die Werkstattaufenthalte. Ich habe zum Beispiel einen S80 T6, 1. Baureihe, MY2000, 2.8 Liter Bi-Turbo, 275 Serien-PS, 4-Gang-Schaltautomat. Letzterer stammt von GM, und mit den zwei Tonnen, die der S80 schon leer fast wiegt, und dem Drehmoment des T6, ist die 4T65GV-Automatik ziemlich am Ende ihrer Möglichkeiten, was sich darin niederschlägt, dass sie nach 150.000 bis 170.000 Kilometern schlicht am Ende ist, falls man die Leistung regelmäßig abgerufen hat. Meine hat sich da eine 4.000€-Getriebeüberholung gegönnt, bei der auch gleich auf die HD-Version umgebaut wurde, die mechanisch stabiler und damit haltbarer ist.Die selbe Motor-Getriebe-Kombination gab es auch im XC-90-SUV, der ist noch schwerer, entsprechend hält sie da meist keine 100.000 Kilometer. Bis Baujahr 2001/MY2002 fahren alle größeren Elche mit einer elektronischen Drosselklappe von Magneti Marelli durch die Gegend, deren Stellungs-Sensoren versagen gerne mal, dann wird ein Austausch (1.400€, nur bei Volvo) oder ein Umbau auf kontaktlose Hallgeber fällig, der liegt so bei 300€, dafür kann man es selbst machen, wenn man das Ende an der Ratsche findet, an der man sie anfassen muss.

Verbrauch ist im erwartbaren Bereich, die Diesel (bis 185 bzw. 225PS) liegen bei 6 bis 7 Litern je nach Fahrweise, die Benziner streuen extrem, der 2.4er Sauger ist auch bei forscher Fahrweise mit 8,5 Litern zufrieden, der 2.8/2.9-Turbo saugt 11,5 bis 12 Liter auf 100 Kilometer aus dem Tank, die wenigen V8 AWD haben noch schlimmere Trinkmanieren, dafür aber einen höllischen Bums.

Da ich vorher Audi-Preise gewohnt war, kommt der Volvo mir in der Haltung gemäßigt, fast schon preiswert vor, er liegt da mit Mercedes etwa gleich auf. Der Zugang zu freien Werkstätten ist mit allen Autos ab 1999 begrenzt, da die alle CAN-Bus verwenden, der nur mit den originalen Volvo-Tools Zugriff auf alle Steuergeräte erlaubt, während man für alle "normalen" Probleme durchaus freie Werkstattwahl hat, sind eigentlich alle Macken im Komfort-Bereich ein Fall für den Markenhändler, da so gut wie jeder Brocken ein eigenes Steuergerät hat und ab- bzw. angemeldet werden muss, um zu funktionieren. Die Preise sind aber auch bei (den meisten) Markenhändlern zivil, soweit also kein echter Stress.

Pannen hatte ich bisher in 5 Jahren genau zwei. Bei einem Mal hatte ich einen Platten, beim zweiten Mal gab eine ältere Batterie nach Dauer-Kurzstrecken im Winter den Geist auf. Das ist, verglichen mit meinen letzten Audi-Erfahrungen, erfrischend, denn jedes Mal konnte der ADAC das Auto wieder in Gang setzen. Die verschiedenen Audi wollten dafür immer erst mal auf den Abschlepper und in die Werkstatt.
Oh je, soviel solltest Du gar nicht schreiben. Danke für die Mühe und Grün dafür! So, jetzt werd`ich mir das erstmal durchlesen!

PS. Hintergrund der Frage: Als Alternative zum Traumauto Golf käme eigentlich nur ein Volvo in Frage...natürlich Kompakt-Klasse. Vielleicht später.