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Thema: Taufe

  1. #11
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Taufe

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Liebe Pillefiz, über diese Frage denke ich auch öfters nach.
    Religion ist, meiner Meinung nach, sowieso ein schwieriges Feld.
    Ob man sie den Kindern vermittelt oder eben nicht - immer drängt man sie ja in eine Richtung, gibt ihnen etwas vor oder enthält ihnen eben etwas.

    Meine Kinder sind nicht getauft. Ich konnte mich nie dazu durchringen. Dabei halte ich mich selbst für einen Menschen, der gerne festen Halt in Religion finden könnte, es aber nicht kann. Ich habe es als Kind nicht kennengelernt, bin zwar getauft und hatte eine fromme Großmutter, meine Eltern dagegen hatten nicht viel damit am Hut. Der weihnachtliche Gottesdienst war so eine Tradition, damit hatte es sich aber schon fast mit dem Glauben. Die schulische Religionserziehung war auch eher so ein problem - und sozialkritisch behafteter Stoff.
    Ich bin evangelisch, liebäugele aber schon immer mit dem Katholizismus. Ab und an schleiche ich mich in einen katholischen Gottesdienst und fühle mich dort auch wieder fremd.
    Ich beneide die Kirchgänger, die sich ins Gebet versenken können oder einen Rosenkranz -Meditiation. Ich kann das nicht, dafür fehlt mir auch einfach der Glaube.

    Meine Kinder: meine Jungs haben eigentlich, als sie kleiner waren, immer eher bemängelt, dass sie nicht getauft sind. Heute sind sie erwachsen bzw im Teenager-Alter. Keiner von ihnen wird sich noch taufen lassen, da bin ich sicher. In der Grundschule haben sie den ev. Religionsunterricht besucht, anschließend wollten beide lieber zu den Katholiken.
    Meine Tochter ist ja noch klein, erst in der zweiten Klasse. Ich habe das Problem nach wie vor: sie wünscht sich eine Taufe. Ich möchte am liebsten, dass sie gar keinen schulischen Religionsunterricht hat, sie will aber unbedingt hingehen. Sie nimmt am kath. Unterricht teil. Im nächsten Jahr konzentriert sich der Religionsunterricht auf die Vorbereitung zur Kommunion. Da wird sie erst recht dabeisein wollen. Sie möchte getauft werden. Wie reagiert man da richtig? Ich weiß es einfach nicht.
    Wenn du das Gefühl hast, daß es nicht nur eine Augenblickslaune ist, sondern ein ernsthaftes Streben dahintersteht, solltest du diesen Wunsch zumindest ernst nehmen. Was soll schon schlimmes passieren? Wenn es gutgeht, wird deine Tochter Freude am Glauben finden, wenn nicht, kann sie jederzeit wieder austreten oder die Sache einfach einschlafen lassen.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  2. #12
    Enfant terrible Benutzerbild von Cinnamon
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    Standard AW: Taufe

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Diese Art der sakramentalen Schluckimpfung hat in Zeiten der Entkirchlichung ihren Sinn verloren. Zu Zeiten der Volkskirche gaben die Eltern/Taufpaten stellvertretend das Taufgelöbnis ab, weil danach auch eine Erziehung im christlichen Sinne zu erwarten war. Heute dagegen, wo selbst die meisten "Christen" in Europa von den Zehn Geboten keine drei nennen können, verschiebt sich diese Praxis zunehmend in Richtung der Erwachsenentaufe oder zumindest ins Alter der Religionsmündigkeit.

    Das hat überdies den Reiz der ehrwürdigen Tradition. Im frühen Christentum waren fast durchweg nur "Glaubenstaufen" Erwachsener üblich, erst ab dem 5. Jahdt. wurde die Kindertaufe verbindlich.
    Ich finde es absolut wichtig, Kinder zu taufen (und anschließend auch im christlichen Sinne zu erziehen). Ich würde mein Kind nie ungetauft lassen. Und wenn ich zur Not selbst zu stiller Stunde in die Kirche gehen müsste, um dies vorzunehmen.
    Mit Zimt und Zucker

  3. #13
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard AW: Taufe

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
    richtig, es ist Tradition. Aber müssen Kinder, die noch völlig frei von Sünde sind, von ihr reingewaschen werden? Warum schiebt man aus Tradition die Kinder in eine Glaubensrichtung, die sie vielleicht nicht wollen?
    Wir melden sie ja auch nicht als Säugling in einer Partei an, damit sie "irgendwo dazu gehören"
    Genau da liegt das Problem. Das Geschäftsmodell der Kirchen beruht ja gerade auf einer behaupteten Schuld und Sündhaftigkeit jedes Menschen, auch wenn er eben erst geboren wurde. Also nix von wegen "frei von Sünde". Dann könnten die Kirchen ja einpacken, wenn ihre "Hilfsangebote" plötzlich überflüssig würden.

    Das mit der Parteizugehörigkeit ist übrigens ein sehr gutes Beispiel, die religiöse Indoktrination kleiner Kinder zu verdeutlichen. Denn wer würde den lieben Kleinen denn allabendlich aus dem Parteiprogramm der SPD vorlesen und sie für Ferdinand Lassalle beten lassen? Oder ihnen Märtyrergeschichten aus der Zeit der Sozialistengesetze auftischen, um sie zu aufrechten kleinen Sozialdemokraten zu erziehen?
    Ob man an einen von den Kirchen vorgesetzten Gott glauben und sich taufen lassen möchte, entscheidet man am besten erst mit 18, nachdem man umfassend über Religionen aufgeklärt wurde, anstatt mit ihren Dogmen infiziert worden zu sein. Am besten ist es immer, seine Kinder zu eigenständigem Denken zu erziehen. Das kann man auch, wenn man selbst religiös angehaucht ist; man muß ja nicht alles so eng sehen wie die Kirchen >8.)
    „Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
    *
    Elfriede Handrick, SPD Brandenburg

  4. #14
    Verloren Benutzerbild von Brathering
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    Standard AW: Taufe

    Ich bin froh spät getauft zu sein, auf eigenen Willen und einen guten Kerl als Taufpaten mir ausgesucht zu haben.
    Gehst du zum Griechen, vergiss die Peitsche nicht!

  5. #15
    Neutraler Unparteiischer Benutzerbild von Nachbar
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    Standard AW: Taufe

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Diese Art der sakramentalen Schluckimpfung hat in Zeiten der Entkirchlichung ihren Sinn verloren. Zu Zeiten der Volkskirche gaben die Eltern/Taufpaten stellvertretend das Taufgelöbnis ab, weil danach auch eine Erziehung im christlichen Sinne zu erwarten war. Heute dagegen, wo selbst die meisten "Christen" in Europa von den Zehn Geboten keine drei nennen können, verschiebt sich diese Praxis zunehmend in Richtung der Erwachsenentaufe oder zumindest ins Alter der Religionsmündigkeit.

    Das hat überdies den Reiz der ehrwürdigen Tradition. Im frühen Christentum waren fast durchweg nur "Glaubenstaufen" Erwachsener üblich, erst ab dem 5. Jahdt. wurde die Kindertaufe verbindlich.
    Gratulation, einer, der sich darüber im Klaren ist.

    Nun versuche bitte, dieses Wissen an den scheinbar gläubigen Christen weiterzutragen.
    Kläre sie dahingehend auf, daß sie sich alle, alle bedutet zu 100%, an den Worten ihres Gottes, des Römers Jesus Christus, Sohn des Panthera und der Maria, vergreifen und gegen seine Worte handeln.

    Steine wird man auf Dich via Monitor nicht werfen können.
    Mir jedoch wollte ein "gläubiger" Christ einen Stuhl überm Kopf ziehen,
    und wurde gerade noch in letzter Sekunde vom Gastgeber zurückgehalten (Tatsache).

  6. #16
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: Taufe

    Zitat Zitat von Nachbar Beitrag anzeigen
    Steine wird man auf Dich via Monitor nicht werfen können.
    Mir jedoch wollte ein "gläubiger" Christ einen Stuhl überm Kopf ziehen,
    und wurde gerade noch in letzter Sekunde vom Gastgeber zurückgehalten (Tatsache).
    Das ist aber eine ganz schwache Art, um auf Kritik oder einen Hinweis zu reagieren.
    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

  7. #17
    Libertärer Republikaner Benutzerbild von BRDDR_geschaedigter
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    Standard AW: Taufe

    Er hat doch Recht. Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen. Zur Not auch mitm Stuhl.
    Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus. - Friedrich Hayek


    Sprüche 1:7
    Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.

  8. #18
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: Taufe

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Diese Art der sakramentalen Schluckimpfung hat in Zeiten der Entkirchlichung ihren Sinn verloren. Zu Zeiten der Volkskirche gaben die Eltern/Taufpaten stellvertretend das Taufgelöbnis ab, weil danach auch eine Erziehung im christlichen Sinne zu erwarten war. Heute dagegen, wo selbst die meisten "Christen" in Europa von den Zehn Geboten keine drei nennen können, verschiebt sich diese Praxis zunehmend in Richtung der Erwachsenentaufe oder zumindest ins Alter der Religionsmündigkeit.

    Das hat überdies den Reiz der ehrwürdigen Tradition. Im frühen Christentum waren fast durchweg nur "Glaubenstaufen" Erwachsener üblich, erst ab dem 5. Jahdt. wurde die Kindertaufe verbindlich.
    Jesu wurde doch auch im Erwachsenenalter von Johannes dem Täufer getauft ?

    Die frühen Christen vollzogen noch den Spagat zwischen mosaischem Gesetz und Evangelium.
    Der Diskurs darüber ist sehr interessant.
    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

  9. #19
    Neutraler Unparteiischer Benutzerbild von Nachbar
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    Standard AW: Taufe

    Zitat Zitat von Makkabäus Beitrag anzeigen
    Das ist aber eine ganz schwache Art, um auf Kritik oder einen Hinweis zu reagieren.
    Nun, so stimmt das nicht.

    Der Begriff 'Kritik' kommt, wie auch sonst, von der griechischen Sprache und bedeutet Bewertung.
    Doch habe ich nicht bewertet; auch hier in diesem Forum fordere ich ja die jeweiligen Gläubigen regelrecht dazu auf, das zu leben, was ihnen ihre Religion vorgibt, und zwar im originären Zustand.

    Während des Gespräches habe ich also nicht bewertet, sondern das vorgetragen, was historische Fakten sind. Diese werden oftmals ebensowenig eingestanden und akzeptiert, sogleich wird man beschimpft.

    Nun nicht böse werden: am besten beherrschen das diejenigen der angeblichen jüdischen Welt.
    Sie erwarten eine Menge an Vorschußleistungen des Entgegenkommens, sie selber sind jedoch vollends außerstande, den kriminellen Juden bzw. kriminelle Rabbiner einen Kriminellen zu nennen, etc. etc.

    Ich beobachte das seit Jahren, und es ist so.
    Daher bitte nicht nur auf jenes Atomn draufdreschen, sondern die Autoexetase anzugehen.
    Übrigens habe ich der Person, die mir den Stuhl auf dem Kopf hauen wollte und schon ausgeholt hatte, sogleich danach verziehen, denn ihre Tat konnte ich nur aus der Opsis ihrer Gnosis heraus erklären, bedeutet, sie hatte keine besondere Bildung, war aber ein gestandenes Elternteil und vertraute den Inhalten der Kirche und ihrer Organe.

    Inzwischen sind wir befreundet, und sie geht meine Inhalte mit anderer Prophylaxe an.

  10. #20
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
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    Standard AW: Taufe

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Wenn du das Gefühl hast, daß es nicht nur eine Augenblickslaune ist, sondern ein ernsthaftes Streben dahintersteht, solltest du diesen Wunsch zumindest ernst nehmen. Was soll schon schlimmes passieren? Wenn es gutgeht, wird deine Tochter Freude am Glauben finden, wenn nicht, kann sie jederzeit wieder austreten oder die Sache einfach einschlafen lassen.
    Vermutlich mache ich mir Entscheidungen auch gerne schwer. Ich glaube ja, dass es Menschen gibt, die einfach ein ausgeprägteres Verlangen nach Religion, Glauben oder etwas Spirituellem haben, so wie es Menschen gibt, die eben besonders musikalisch sind oder andere besondere Ausprägungen haben.
    Ich bin vermutlich auch so ein Mensch. Ich würde gerne von Herzen glauben, aber ich kann das nicht.
    Und meine Kinder sind, finde ich, hier ganz ähnlich wie ich, allesamt machen sie sich viele Gedanken um Religion. Das finde ich auch nicht schlimm. Überhaupt nicht.

    Und den Wunsch meiner Tochter nehme ich eigentlich schon ernst, andererseits ist sie ein kleines Kind.
    Religion sollte, finde ich immer, eine Privatsache sein. Ich zwinge ihr auch nicht gerne einen verbindlichen Religionsunterricht auf. Zumal ich z.B. traurigerweise nicht behaupten kann, weder im schulischen Religionsunterricht noch im Konfirmationsunterricht viel gelernt zu haben. Außer eben diesen sozialkritischen Themen. Und so ähnlich wird es bei meiner Tochter auch sein. Den Kommunionsunterricht, sollte sie den tatsächlich besuchen wollen, werden wieder irgendwelche Mütter abhalten müssen, vermutlich werde ich das sogar selbst sein, obwohl ich nicht mal Katholikin bin.
    Mir fehlen einfach die besseren und überzeugenderen Gründe für eine Taufe.

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