Liebe Pillefiz, über diese Frage denke ich auch öfters nach.
Religion ist, meiner Meinung nach, sowieso ein schwieriges Feld.
Ob man sie den Kindern vermittelt oder eben nicht - immer drängt man sie ja in eine Richtung, gibt ihnen etwas vor oder enthält ihnen eben etwas.
Meine Kinder sind nicht getauft. Ich konnte mich nie dazu durchringen. Dabei halte ich mich selbst für einen Menschen, der gerne festen Halt in Religion finden könnte, es aber nicht kann. Ich habe es als Kind nicht kennengelernt, bin zwar getauft und hatte eine fromme Großmutter, meine Eltern dagegen hatten nicht viel damit am Hut. Der weihnachtliche Gottesdienst war so eine Tradition, damit hatte es sich aber schon fast mit dem Glauben. Die schulische Religionserziehung war auch eher so ein problem - und sozialkritisch behafteter Stoff.
Ich bin evangelisch, liebäugele aber schon immer mit dem Katholizismus. Ab und an schleiche ich mich in einen katholischen Gottesdienst und fühle mich dort auch wieder fremd.
Ich beneide die Kirchgänger, die sich ins Gebet versenken können oder einen Rosenkranz -Meditiation. Ich kann das nicht, dafür fehlt mir auch einfach der Glaube.
Meine Kinder: meine Jungs haben eigentlich, als sie kleiner waren, immer eher bemängelt, dass sie nicht getauft sind. Heute sind sie erwachsen bzw im Teenager-Alter. Keiner von ihnen wird sich noch taufen lassen, da bin ich sicher. In der Grundschule haben sie den ev. Religionsunterricht besucht, anschließend wollten beide lieber zu den Katholiken.
Meine Tochter ist ja noch klein, erst in der zweiten Klasse. Ich habe das Problem nach wie vor: sie wünscht sich eine Taufe. Ich möchte am liebsten, dass sie gar keinen schulischen Religionsunterricht hat, sie will aber unbedingt hingehen. Sie nimmt am kath. Unterricht teil. Im nächsten Jahr konzentriert sich der Religionsunterricht auf die Vorbereitung zur Kommunion. Da wird sie erst recht dabeisein wollen. Sie möchte getauft werden. Wie reagiert man da richtig? Ich weiß es einfach nicht.