Ich halte von Abschlussfahrten sehr viel, weil sie den krönenden Abschluss der Schulzeit bilden und sich im Gedächtnis einprägen, als lebenslang bleibende Erinnerung. Überhaupt ist das Lernen auf Klassenfahrten für unsere "Prinzen" und "Prinzessinnen" eine der wenigen Möglichkeiten, reales Leben zu erfahren. Selbstverständlich kann man darüber streiten, ob denn nun die Klassen exklusive Ziele im Ausland anfahren oder gar fliegen, wie an vielen Gymnasien üblich. Einschränkend muss man aber auch sagen, dass zum Beispiel die klassische Abschlussfahrt nach Berlin mit Nächtigung in der Jugendherberge keineswegs billiger ist als zum Beispiel eine Fahrt nach Prag oder Budapest oder auch einige Ziele in Spanien. Ich bin in den 90ern auch immer gern nach Torredembarra gefahren, weil es die preiswerteste Möglichkeit war.
Wenn ein Lehrer verantwortungsvoll ist, vor allem aber sicher stellen will, dass die Fahrt statt findet, dann schaut er schon einmal am Anfang des Schuljahres, wie viele von den Schülern Transferleistungen bekommen, denn das Jobcenter zahlt alles bis 440,-€. Für die anderen armen Schüler kann man im Vorfeld noch andere Töpfe anzapfen, Förderverein, Betriebe usw. Als letztes habe ich den Eltern immer Ratenzahlung angeboten., sodass keiner aus finanziellen Gründen zu Hause bleiben musste.
Übrigens, wir bereiten gerade ein Klassentreffen des Jahrgangs 2001 vor, meine ehemaligen Schüler haben mich schon gefragt, ob ich noch Bilder von der Abschlussfahrt hätte.