Die EZB darf unbegrenzt die Staaten direkt finanzieren?
Darüber verhandelt man heute in Karlsruhe. Wichtige Sache, an sich, bestimmt die Antwort doch unsere Zukunft entscheidend mit.
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Aber wichtiger ist letztlich die Frage, die dahinter im Raum hängt, jedoch niemand scheint aussprechen zu wollen:
Dürfen Politiker und oberste Richter Situationen sehenden Auges einleiten, deren legale Heilung so teuer und mit so gefährlichen Konsequenzen wäre, dass zuvor undenkbare Maßnahmen alternativlos scheinen müssen? Dass ganze Regionen in Depressionen verfallen?
Genau das ist nämlich geschehen und der Grund für die heute notwendige Anhörung. Das listig aufgebaute Szenario in der die Nötigung niemandem zugeordnet werden kann ist die hohe Kunst jeder Bürokratie. Hier ist eine Spitzenleistung gelungen.
Wenn die Richter nämlich bestätigen, was sie bisher sagten
und direkte Refinanzierung der Staaten durch die Zentralbank verboten bleiben soll
und keine beliebige Verschuldung Deutschlands erlaubt ist ohne Abstimmung im Bundestag
und jede Verschuldung verboten ist, die die Handlungsfreiheit zukünftiger Parlamente beschneidet,
so kann keine deutsche Behörde der EZB am Staatsanleihenkaufprogramm und vermutlich bezüglich des Target2 mehr zuarbeiten und die Refinanzierungszusage Draghis für Staatsanleihen zerfällt. Selbst der Kompromiss diese Programme ordentlich zurückzufahren, würde große Unruhe im Markt für Staatsanleihen hervorrufen. Die Verwerfungen aus der Euro reduzierten Flexibilität würden wieder sichtbar an die Oberfläche kommen und kaum abschätzbare Marktbewegungen könnten folgen. Leute wie Assmussen scheinen finster letztlich damit zu drohen und Vosskuhle sah sich vorhin offenbar sogar genötigt zu sagen, dass das Urteil nicht von den Folgen dominiert würde, sondern dem Recht folgt.
Da musste vorhin sogar der Nachrichtensprecher schmunzeln. Aber das war auch ein internationaler Sender ohne Respekt und Demut.