Zitat von
Ingeborg
Erklärung für steigende Zahl von Fettleibigen
Die Studie könnte erklären, warum die Zahl der Fettleibigen seit Mitte der 1970er-Jahre vor allem in den USA anstieg: "Der Anstieg ging einher mit einer generellen Erhöhung des Zuckerkonsums und einem Wechsel von Kristallzucker zu Maissirup mit einem hohen Fructosegehalt", wird der Biologe Wayne Potts in einer Mitteilung der Universität zitiert.
Mittlerweile ernähre sich jeder vierte US-Bürger so, dass die Kalorienzufuhr zu einem Viertel aus zugesetzten Zuckerarten bestehe. Maissirup mache 42 Prozent dieses Zuckers aus.
Die Wissenschaftler fütterten Hausmäuse 40 Wochen lang so, dass 25 Prozent der Kalorien entweder als Monosaccharide (Maissirup) oder aber als Disaccharide (Haushaltszucker) zugeführt wurden. Danach wurden die Tiere in eine Umgebung entlassen, die ihrem natürlichen Lebensraum nahekommt. Hier mussten sie acht Monate lang um Nahrung, Territorium und Partner wetteifern.
Sterberate war fast doppelt so hoch
Ergebnis: Die Sterberate jener Weibchen, die Maissirup bekamen, war fast doppelt so hoch wie jene ihrer Artgenossinnen, die Haushaltszucker bekommen hatten. Außerdem hatte diese Gruppe rund 26 Prozent weniger Nachwuchs. Im Gegensatz zu den Weibchen zeigten die Männchen keine solchen Unterschiede. Die Forscher vermuten, dass bei ihnen beide Zuckerarten ähnlich ungesund sind.
Frühere Studien hatten ergeben, dass männliche Mäuse bei stark zuckerhaltigen Ernährung weniger gut ihr Territorium verteidigen oder sich fortpflanzen. Den Unterschied zwischen beiden Geschlechtern erklären die Wissenschaftler damit, dass weibliche Mäuse mehr Energie brauchen: Sie paaren sich, tragen die Jungen aus und versorgen den ersten Nachwuchs, während sie bereits den zweiten erwarten.
Unabhängig vom Geschlecht der Tiere fanden die Forscher keine Unterschiede in Bezug auf die Menge der aufgenommenen Nahrung oder eine Gewichtszunahme.
Zweifachzucker werden vom Körper vor der Aufnahme in Einfachzucker aufgespalten: Was auch immer die unterschiedlichen Folgen auslöse, müsse vor oder während der Aufnahme passieren, glauben die Forscher. Sie vermuten, dass die verschiedenen Zuckerarten unterschiedlich mit den Mikroben im Darm der Mäuse reagieren.
<strong>"Unsere Vorgängerstudien und viele andere Arbeiten haben gezeigt, dass zugesetzter Zucker generell schlecht für die Gesundheit ist"</strong>, so Studienleiter James Ruff. Sein Rat lautet daher: "Als Erstes sollte man die Gesamtmenge des konsumierten Zuckers senken, sich dann Gedanken über die Art des Zuckers machen und schließlich die Aufnahme von Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt verringern."
So viel Fructose ist in Lebensmitteln enthalten ...
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