Er lebte in einem Faß und verbrachte einen Großteil seiner Zeit damit, andere zu provozieren.
Diogenes von Sinope lebte bis 323 v.Chr. Über das Jahr seiner Geburt sind Historiker sich nicht einig. Er dürfte irgendwann zwischen 412 und 391 v. Chr. geboren sein. Während ihn die einen für einen Verrückten hielten, verehrten ihn die anderen als Philosophen. Die Geschichten, die sich um ihn ranken wirken heute amüsant. Doch Diogenes war nicht nur ein durchgeknallter Hippie und Revoluzzer, sondern auch ein Philosoph und Denker, der eben auch das lebte, was er predigte.
Seine Philosophie war: Demjenigen, der nichts besitzt und der keine Bedürfnisse hat, kann auch nichts genommen werden. Daher könne der Mensch nur ohne jeglichen Besitz und ohne Wünsche glücklich sein. Die meisten Menschen um sich herum verachtete er, weil er sie nicht als Menschen sondern als Sklaven ihrer Wünsche und ihrer Gier sah.
Auch die Aufhebung der Ehe befürwortete Diogenes, da er sie als unnatürliches, gesellschaftliches Konstrukt verstand.
Eine andere Anekdote erzählt, dass er bei helllichtem Tage mit einer Laterne auf dem Marktplatz von Athen nach " Menschen " gesucht habe.
Wofür man sich zu Hause nicht schäme, brauche man sich auch in der Öffentlichkeit nicht zu schämen, war seine Devise. So soll er nicht nur am Marktplatz Athens gegessen (was sich damals nicht gehörte), sondern auch öffentlich onaniert haben.
" Wenn es doch nur so leicht wäre, den Hunger loszuwerden, indem man sich den Bauch reibt. "