Auf einer geheimen Liste stehen Ämter, Makler und Investoren. Polizei warnt vor weiteren Attacken. Soko ermittelt.
Sie legen Brände, werfen Scheiben ein, beschmieren Fassaden. Seit rund vier Wochen verüben linke Chaoten immer wieder Anschläge, wollen damit gegen die Verdrängung von Menschen aus ihrem Kiez protestieren. Der B.Z. liegt die geheime Anschlagsliste der Linksextremen vor. Auf der sogenannten Berliner Liste: Adressen von mehr als 120 Ämtern, Maklern und Investoren.
Erst in der Nacht zu Freitag manipulierten Unbekannte auf einer Baustelle in der Bevernstraße eine Pumpanlage, sodass das Betonfundament einen Wasserschaden erlitt. Das ehemalige GSW-Haus soll saniert werden, dazu ein neues Vorderhaus entstehen. Auf der Chaoten-Liste stehen auch die Berliner SPD-Zentrale im Kurt-Schumacher-Haus und mehrere Jobcenter, auf die Unbekannte Anfang Mai Farbbeutel warfen und deren Fenster eingeschlagen wurden.
Weitere Anschlagsziele auf der Berliner Liste: Mehrere Gerichte („stellen Räumungsurteile aus“), Bauherren und Wohnungsbaugesellschaften des Landes und Sozialämter („nötigen Betroffene zu Umzügen“). Insgesamt enthält die Liste mehr als 120 Adressen. Die Polizei glaubt, dass Linksextreme die Liste systematisch abarbeiten.
Bislang hat die Polizei fast ein Dutzend Anschläge auf Häuser gezählt, deren Adressen auch auf der Berliner Liste standen. Ein Polizeisprecher warnt gegenüber der B.Z. vor weiteren Attacken: „Es muss auch zukünftig mit einzelnen Straftaten im Themenzusammenhang ‚Gentrifizierung’ gegen Objekte der sogenannten Berliner Liste gerechnet werden.“
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