Globale Jugendarbeitslosigkeit steigt trotz wirtschaftlicher Erholung weiter
Die negativen Auswirkungen der Jugendbeschäftigungskrise dürften noch jahrzehntelang zu spüren sein. Arbeitslosigkeit in jungen Jahren führt oft dazu, dass auch im späteren Berufsleben die Aussichten auf Beschäftigung und gute Löhne geringer sind, warnt die ILO in ihren neuen Bericht „Globale Jugendbeschäftigungstrends 2013“.
Nachricht | 8. Mai 2013
Die Jugendarbeitslosenquote nimmt weltweit weiterhin zu und dürfte im Jahr 2018 einen Stand von 12,8 Prozent erreicht haben. So lautet die Prognose der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in ihrem neuen Bericht „Globale Jugendbeschäftigungstrends“. Damit dürften die während der Erholung von der Finanzkrise zunächst erzielten Erfolge bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit wieder zunichte gemacht werden.
Hinter dieser Zahl verbirgt sich ein noch düstereres Bild: Zu anhaltender Arbeitslosigkeit kommen in den Industrieländern immer mehr befristete und Leiharbeitsverhältnisse hinzu und eine immer größere Zahl Jugendlicher, die die Suche nach Arbeit aufgegeben haben. In den Entwicklungsländern finden viele Jugendliche nur im informellen Sektor Arbeit, ohne Sicherheit und mit einem Einkommen, das zum Leben kaum ausreicht.
Die ILO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, schätzt, dass in diesem Jahr
73,4 Millionen junge Menschen auf der Welt ohne Arbeit sind. Das sind 3,5 Millionen mehr als 2007, vor Ausbruch der Finanzkrise. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 12,6 Prozent – annähernd das gleiche Niveau wie zum Höhepunkt der globalen Krise im Jahr 2009.
„Diese Zahlen zeigen, dass sich die Politik dringend auf die Förderung von Wirtschaftswachstum, massive Verbesserungen bei der Aus- und Fortbildung und gezielte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Jugendliche konzentrieren muss“, sagte der stellvertretende Leiter der ILO-Politikabteilung José Manuel Salazar-Xirinachs.
Die höchsten Arbeitslosenquoten unter Jugendlichen verzeichnet mit 28,3 Prozent der Nahe Osten. Dieser Wert dürfte bis 2018 sogar noch auf 30 Prozent ansteigen. Es folgt Nordafrika mit 23,7 Prozent. In beiden Regionen sind junge Frauen am schlimmsten betroffen. Im Nahen Osten sind 42,6 Prozent von ihnen arbeitslos, in Nordafrika sind es 37 Prozent. Die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit weisen Ostasien mit 9,5 Prozent und Südasien mit 9,3 Prozent auf.
In den Industrieländern erreichte die Arbeitslosenquote unter Jugendlichen 2012 im Schnitt 18,1 Prozent. Frühestens 2016 dürfte dieser Wert unter 17 Prozent fallen.
In Griechenland und Spanien ist jeweils mehr als die Hälfte der wirtschaftlich aktiven Jugendlichen arbeitslos. Viele junge Menschen haben die Suche nach einem Job bereits aufgegeben. Würden sie in die Berechnung mit einbezogen, wären 2012 in den Industrieländern statt den offiziell gemeldeten 10,7 Millionen tatsächlich 13 Millionen Jugendliche arbeitslos gewesen.....
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