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Thema: Die vergessene Architectura Navalis

  1. #431
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von Geronimo Beitrag anzeigen
    Was hältste denn von den Modellen von "Artesiana Latina"? Die erscheinen mir doch ganz seriös......und teuer. Also die Bausätze aus Holz.
    Wie bei allen Anbietern gibt man sich dort Mühe, authentisch zu sein, wo die Quellenlage jedem ermöglicht, Originalpläne und dergleichen zum Vergleich heranzuziehen. Das betrifft natürlich besonders Schiffe der Zeit der napoleonischen Kriege, die bekanntlich eine große Fangemeinde haben, die sich untereinander auf speziellen Foren austauscht und die angebotenen Modelle laufend sehr kritisch kommentiert.

    Etwas anderes ist es bei älteren und weniger nachgefragten Typen, wo mangels Originalplänen traditionell schon mal wild improvisiert wird und zum Teil längst überholte Planrekonstruktionen immer wieder neu vermarktet werden. Es gibt aber teurere und qualitativ bessere Anbieter als Artesiana Latina. Muß die aber erst mal recherchieren :-)
    „Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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  2. #432
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von Heifüsch Beitrag anzeigen
    Ja, das kann schon mal ins Auge gehen :-) Ein Fertigmodell? Ich kann keine Fehler erkennen, wobei die Auflösung natürlich nicht besonders ist. Mich würden bei solchen Modellen auch weniger etwaige Detailfehler stören als vielmehr der handwerkliche Pfusch, den man doch immer wieder vorfindet. Hölzer und Farbfassungen überzeugend wiederzugeben ist leider ne weitgehend ausgestorbene Kunst, mit der ich mich allerdings seit Jahrzehnten beschäftige und deshalb auch hochsensibel bin, was die übliche Verarbeitung solcher Modelle betrifft :-(
    Mein Großvater hat solche Modelle aus Holz gebaut mit Bauzeichnungen. Die waren toll.

  3. #433
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von Geronimo Beitrag anzeigen
    Was hältste denn von den Modellen von "Artesiana Latina"? Die erscheinen mir doch ganz seriös......und teuer. Also die Bausätze aus Holz.
    Ich finde diese Seite hier recht interessant, zumal die meisten Modelle dort nicht nur im "Holz-Finisch" angeboten werden, sondern auch in "Original-Bemalung", soweit man das sagen kann.

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    edit: Hilfe! Ich war jetzt 2 oder 3 Jahre nicht mehr auf der Seite, und als ich mir eben die "Werkstatt-Bilder" angesehen habe, musste ich feststellen, dass mindestens die Rümpfe, vermutlich aber die kompletten Modelle .. na.. zumindest nicht mehr in Bristol gebaut werden, wie's früher mal der Fall war.
    Geändert von OneDownOne2Go (06.07.2013 um 02:13 Uhr)

  4. #434
    Mitglied Benutzerbild von joG
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von Heifüsch Beitrag anzeigen
    Wie bei allen Anbietern gibt man sich dort Mühe, authentisch zu sein, wo die Quellenlage jedem ermöglicht, Originalpläne und dergleichen zum Vergleich heranzuziehen. Das betrifft natürlich besonders Schiffe der Zeit der napoleonischen Kriege, die bekanntlich eine große Fangemeinde haben, die sich untereinander auf speziellen Foren austauscht und die angebotenen Modelle laufend sehr kritisch kommentiert.

    Etwas anderes ist es bei älteren und weniger nachgefragten Typen, wo mangels Originalplänen traditionell schon mal wild improvisiert wird und zum Teil längst überholte Planrekonstruktionen immer wieder neu vermarktet werden. Es gibt aber teurere und qualitativ bessere Anbieter als Artesiana Latina. Muß die aber erst mal recherchieren :-)
    Mein Großvater hatte sich auf die Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg spezialisiert zu haben. Da gab es offenbar genug Pläne um aus ihnen Modelle zu konstruieren.

  5. #435
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Ja, ein Fertigmodel. Aber nicht das auf dem Bild. Je nach Tagesform könnte ich eher den Faden in eine laufende Nähmaschine einfädeln, als irgend etwas filigranes und kleinteiliges zu bauen, da bleibt keine andere Option. Bei dem Preis, um den ich damals verhandelt habe, wäre ich aber sowieso vorher zur persönlichen Ansicht nach England geflogen, denn "Pfusch" bzw. mangelhafte Handwerkskunst kann ich auch nicht leiden - und wollte ich vor allem nicht so teuer bezahlen.
    Ich habe in Amsterdam einmal ein Modell entdeckt, das mir im Nachhinein keine Ruhe ließ. Ich hatte Fotos davon gemacht, die ich immer wieder studierte und mit Abbildungen von Originalmodellen verglich. Und dann bin ich eben einfach mal dorthin geflogen, um mir die Kiste nochmal anzusehen. Es wurde mir aber schnell klar, daß ich mich in etwas hineingesteigert hatte, das mit der Realität kaum noch etwas zu tun hatte. Ein Wunschtraum eben. Aber egal, ich hatte 6000,- Euro gespart, für die ich schon einen Kredit aufnehmen wollte :-)

    Was den Modellbau betrifft brauchst du dich aber nicht unbedingt mit Filigranem abzugeben. Ein Bekannter von mir baut Eichen-Modelle von alten Fischereifahrzeugen im Maßstab 1:15. Das kommt seiner Grobmotorik optimal entgegen und seine selbst recherchierten Modellrekonstruktionen haben absolute Museumsqualität.
    Geändert von Heifüsch (06.07.2013 um 02:28 Uhr)
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  6. #436
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von joG Beitrag anzeigen
    Mein Großvater hat solche Modelle aus Holz gebaut mit Bauzeichnungen. Die waren toll.
    Und du? Baust du auch? :-)
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  7. #437
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von joG Beitrag anzeigen
    Mein Großvater hatte sich auf die Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg spezialisiert zu haben. Da gab es offenbar genug Pläne um aus ihnen Modelle zu konstruieren.
    Die 1860er Jahre markierten tatsächlich die Wende hin zur Moderne. Hölzerne Schiffe wurden durch eiserne abgelöst, Segelschiffe durch Dampfer, Vorderlader durch Hinterladergeschütze usw. Erste Versuche des U-Bootbaus wurden unternommen und der handwerkliche Schiffbau im Allgemeinen entwickelte sich zu einer immer wichtigeren Industrie.



    Eisernes Dampfschiff versus hölzernes Segelschiff. Und aus die Maus war´s mit der jahrhundertealten Seekriegstradition >:-(


    Manche Traditionen hielten sich aber noch sehr lange. Entersäbel zum Beispiel. Ich habe hier ein preussisches "Entermesser" Modell 1861 oder 62 (vergessen), das laut Indienststellungs-Jahr 1869 entweder an Bord des Panzerschiffes "König Wilhelm" oder der hölzernen Gedeckten Korvette "Elisabeth" genommen wurde. Ein vollkommener Anachronismus zu einer Zeit, als der Enterkampf längst Geschichte war. Die Dinger fanden sich später sogar noch an Bord kaiserlicher Torpedoboote :-) Dann steht hier noch irgendwo ein "Blunderbuss" der Royal Navy herum, datiert 1861. Eine grob gearbeitete Schrotbüchse mit Trichtermündung wie man sie aus Dabobert Duck-Comics kennt. Aber immerhin mit Perkussions- statt Steinschloß >8.)

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  8. #438
    Mitglied Benutzerbild von Leif
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Ich bin mal wieder für die Kuriositäten zuständig. Heute: [Links nur für registrierte Nutzer]


  9. #439
    Mitglied Benutzerbild von joG
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von Heifüsch Beitrag anzeigen
    Und du? Baust du auch? :-)
    Nein. Die Fertigkeit ist der Familie verloren. Ich hatte nie die Geduld, die für handwerkliche Arbeiten notwendig ist. Als ich später einmal Schmuck machte, habe ich es auch letztlich mit der Verlorenen Wachs Methode gemacht, statt das Gold zu treiben.

  10. #440
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    Standard AW: Die vergessene Architectura Navalis

    Zitat Zitat von Heifüsch Beitrag anzeigen
    Die 1860er Jahre markierten tatsächlich die Wende hin zur Moderne. Hölzerne Schiffe wurden durch eiserne abgelöst, Segelschiffe durch Dampfer, Vorderlader durch Hinterladergeschütze usw. Erste Versuche des U-Bootbaus wurden unternommen und der handwerkliche Schiffbau im Allgemeinen entwickelte sich zu einer immer wichtigeren Industrie.



    Eisernes Dampfschiff versus hölzernes Segelschiff. Und aus die Maus war´s mit der jahrhundertealten Seekriegstradition >:-(


    Manche Traditionen hielten sich aber noch sehr lange. Entersäbel zum Beispiel. Ich habe hier ein preussisches "Entermesser" Modell 1861 oder 62 (vergessen), das laut Indienststellungs-Jahr 1869 entweder an Bord des Panzerschiffes "König Wilhelm" oder der hölzernen Gedeckten Korvette "Elisabeth" genommen wurde. Ein vollkommener Anachronismus zu einer Zeit, als der Enterkampf längst Geschichte war. Die Dinger fanden sich später sogar noch an Bord kaiserlicher Torpedoboote :-) Dann steht hier noch irgendwo ein "Blunderbuss" der Royal Navy herum, datiert 1861. Eine grob gearbeitete Schrotbüchse mit Trichtermündung wie man sie aus Dabobert Duck-Comics kennt. Aber immerhin mit Perkussions- statt Steinschloß >8.)

    Ja, das war mit Sicherheit eine Zäsur, und trotz der in den folgenden Jahrzehnten stetig steigenden Effizienz der Kriegsschiffe und ihrer Ausrüstung kann man darüber streiten, ob's wirklich ein "Fortschritt" war. In vielen Marinen, zumindest in jenen, die auf ein entsprechend langes Bestehen zurückblicken können, gehören Symbole der Segelschiffsära zur gepflegten Tradition. In der Royal Navy und der US-Navy werden noch heute nicht nur Offizierssäbel zur Galauniform getragen, an den Marineakademien gehört Säbelfechten zum festen Ausbildungsprogramm für Offiziersschüler, nahezu jede Akademie unterhält auch zumindest ein (mehr oder weniger modernes) Segelschiff, und der Dienst darauf gilt als unverzichtbar, was die Vermittlung von Teamgeist und Verantwortungsgefühl betrifft - und die Auslese nach guter und schlechter "Seemannschaft". (Außer vielleicht in der Bundesmarine, da wird wohl eher auf politische Korrektheit und ordentlich Mülltrennung geachtet...)

    So gesehen finde ich Säbel und Enterbüchsen im späten 19. Jahrhundet gar nicht sooo anachronistisch, markiert diese Zeit doch eben jenen Übergang zwischen alltäglichem Handwerk und gepflegter Tradition.

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