Zitat von
^Fenestrelle
Das mag sein, wird aber nicht umsetzbar sein. Mal ehrlich, wer arbeitet bei Leiharbeitsfirmen? Diejenigen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Anstellung gefunden haben (aus welchem Grund auch immer). Für mich sind Leiharbeiter leider Arbeitskräfte zweiter Wahl, ähnlich dem Spruch: Wer nichts wird, wird Wirt. Ich darf das sagen, ich war selbst mal zwei Jahre eine Leiharbeiterin (Sekretärin mit IHK-Abschluss und Zusatzqualis) und ich hatte mich aus lauter Verzweiflung Ende letzten Jahres wieder bei solch einer Firma beworben. Nein, bewerben müssen, denn das "Jobangebot" kam vom Jobcenter. Da ich momentan geringfügig beschäftigt bin, war der Zeitarbeitsfirma leider meine Kündigungsfrist zu lang, so dass nichts aus dem wenig lukrativen Angebot wurde. Aber aus meiner früheren Zeit in dieser Branche weiß ich, dass (zumindest damals) dem Leiharbeiter etwa ein Drittel dessen bezahlt wird, was das Unternehmen an die Zeitarbeitsfirma abdrücken darf. De fakto kostet das Unternehmen ein Leiharbeiter schon eine Stange Geld. Ich sehe auch das eigentliche Problem nicht bei den Unternehmen, denn ich kann sie schon verstehen: Man hat relativ wenig Aufwand mit Leiharbeitern, muss sozial nicht für sie geradestehen, ist einer krank, kommt umgehend der nächste. Solange das Angebot, Leiharbeiter zu rekrutieren, besteht - warum sollte das Angebot nicht angenommen werden? Gäbe es nicht so viele Verleihfirmen, wären auch die Unternehmen gezwungen zumindest befristete Verträge (die ich immer noch fairer finde als dieses Sklaventum per Zeitarbeit) abzuschließen.
Stimmt. Man wird auch vom Jobcenter genötigt sich mit solch einem Hanswurst in Verbindung zu setzen. Hinz und Kunz kann sich Privater Arbeitsvermittler schimpfen, ganz gleich welche fachlichen und persönlichen Voraussetzungen er aufweist. Man soll einem wildfremden Menschen seine persönlichen und beruflichen Daten und Nachweise überlassen, damit dieser dann vorab entscheidet, ob man für einen bestimmten Job in Frage kommt oder nicht. Da ist es auch vollkommen egal, ob man Putzfrau, Kindergärtnerin, Tippse, Dachdecker, Ingenieur oderChirurg ist. Diese Gestalten haben mitunter nicht einmal ein Büro - bei mir war es mehrfach vorgekommen, dass man mich zu Hause aufsuchen wollte. Sollte es diese Jobs, die sie angeblich vermitteln wollen, tatsächlich geben, macht man sich auch noch schadenersatzpflichtig gegenüber den Vermittlern, wenn man innerhalb einer bestimmten Zeit rausgeschmissen wird. Wer sagt denn, dass diese geschäftsverbindungen immer seriös sind und es keine Absprachen zwischen Unternehmen und Vermittler gibt? Private Arbeitsvermittler gehören abgeschafft, etwas unseriöseres gibt es nicht.