Sicher gab es das, dass "kriminelle Elemente" aus Angst vor einer Bestrafung in den Westen flüchteten, zumal ja
jeder Verstoß gegen die DDR-Gesetze als kriminell bezeichnet wurde, es also gar keine "politischen" gab!
Nur es war gewiss keine Mehrheit, deshalb gilt auch hier, qualifizierte Einzelfallbetrachtung statt pauschale Aussagen.
Natürlich weiß ich auch, dass die Kollegen im Betrieb nicht immer traurig waren, wenn wieder jemand die Ausreisegenehmigung bekam. Sie waren manchmal auch erleichtert, dass sie nicht mehr für diese "mitarbeiten" brauchten und hofften, dass er "drüben
richtig arbeiten muss". Wobei es z. T. schon verständlich war, dass einer der jahrelang auf seine Ausreise warten musste, nicht unbedingt die größten Arbeitsleistungen zum "Wohle des Soz." erbrachte! Mit dieser Strategie konnte er ja u. U. die Ausreise eher beschleunigen, weil dann ja die Beurteilungen der "Kollektivvertreter" und staatl. Leiter entsprechend ausfielen.