FDP und CDU haben sich für die Nachwahlen in Dresden auf ein Stimmensplitting geeinigt. Die Union will ihren Direktkandidaten durchbringen, die FDP soll die Zweitstimmen erringen.
Dresden: Wahlkampf bis zum 2. Oktober
Berlin - Ein Sprecher der Bundes-CDU erklärte am Freitagnachmittag gegenüber SPIEGEL ONLINE: "Wir wollen am 2. Oktober das Direktmandat erringen." Einen Bericht der "Sächsischen Zeitung" über eine Einigung von CDU und FDP auf ein Stimmensplitting wollte er nicht kommentieren.
Das Blatt hatte heute von einer Einigung der Bundesgeschäftsführer von CDU und FDP für den Wahlkampf im Dresdner Nachwahlkreis 160 berichtet. Danach würden die Christdemokraten auf ihrer Wahlwerbung nur noch einen "reinen Erststimmwahlkampf" führen, die Liberalen auf Plakaten, Flugblättern und Postkarten ausschließlich um die Zweitstimmen werben. Eine noch weiter gehende Übereinkunft für eine gemeinsame Bürgerinitiative unter dem Motto "Dresdner wählen schlau" sei allerdings gescheitert.
Ziele der Kampagne, die von den Bundesgeschäftsführern beider Parteien ausgehandelt worden sei, seien der Gewinn des Wahlkreises durch den CDU-Kandidaten Andreas Lämmel und der Gewinn von mindestens 55.000 Zweitstimmen durch die FDP. Dann würden die Liberalen ein zusätzliches 62. Bundestagsmandat zu Lasten von Rot-Grün gewinnen. Schon rund 23.000 Stimmen der 219.000 Wahlberechtigten würden ein viertes sächsisches FDP-Mandat bedeuten.
Andererseits würde die CDU nach FDP-Angaben aufgrund des deutschen Wahlrechts paradoxerweise bei mehr als 40.000 Zweitstimmen für sie in Sachsen ein schon sicher geglaubtes Überhangmandat wieder verlieren.