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Thema: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

  1. #1
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    EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    EVAKUIERUNG HOUSTON

    "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"


    Die Evakuierung von Houston und Umgebung wegen des heranbrausenden Hurrikans "Rita" kommt nur langsam voran. Viele stecken stundenlang auf den Ausfallstraßen im Stau. Arme Menschen fühlen sich benachteiligt.


    REUTERS

    Menschenleere Straßen in Galveston: die Einwohner sind vor "Rita" geflüchtet
    Houston - Wilma Skinner würde den Kommunalbeamten von Houston gerne mal gehörig ihre Meinung sagen. Aber niemand geht ans Telefon. "Ich habe mich um eine Notunterkunft bemüht, und ich habe um Hilfe gebeten, aber niemand hat mir überhaupt zugehört. Man hat mir nur gesagt, dass ich die Stadt sofort verlassen sollte. Aber wie soll ich das tun ohne Geld?"

    Skinner ist eine von Millionen Einwohnern der texanischen Metropole Houston und Umgebung, die angesichts des heran nahenden Hurrikans "Rita" zur Evakuierung aufgerufen wurden. Die meisten, die dieser Aufforderung nachgekommen sind, haben die Stadt im eigenen Auto verlassen und sind prompt in einen Megastau geraten. Wer kein Auto hat, hat laut Skinner jedoch überhaupt keine Chance, sich in Sicherheit zu bringen.

    Dies bestätigt auch Thomas Visor, der sich mit rund 100 Nachbarn afrikanischer oder lateinamerikanischer Abstammung vor einem Bankschalter angestellt hat. Aber dieser bleibt geschlossen. "Das ist doch verrückt", schimpft Visor. "Wie soll man vor einem Hurrikan fliehen ohne einen Cent in der Tasche, kann mir das vielleicht mal jemand beantworten?"


    HURRIKAN-ALARM: RITA WÜTET AUF KUBA

    Auch Judie Anderson, die nach ihrer Abfahrt aus dem texanischen La Porte nach zwölf Stunden gerade mal 70 Kilometer weit gekommen ist, beschwert sich über die Organisation der Evakuierung: "Das ist die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe. Und da sagen die Behörden, sie hätten viel aus ihren Erfahrungen mit 'Katrina' gelernt. Davon bin ich jedenfalls nicht überzeugt."

    Wenigstens ist es der Autobesitzerin Anderson gelungen, überhaupt aus Houston herauszukommen. Für die Armen dieser Großstadt scheint sich diese Chance in der Tat nicht anzubieten. Der 64-jährige Eddie McKinney, ein zahnloser Obdachloser im zerrissenen Hemd, steht vor einem Pfandladen mit dem Warnschild "Herumlungern verboten" und schlürft sein Bier. Er werde halt in Houston bleiben, sagt er, eine andere Möglichkeit sehe er nicht. Zumindest habe ihm "ein netter weißer Mann" ein Zimmer in einem Motel verschafft - und dazu sogar noch eine Flasche Whiskey.

    Im südlichen Arbeiterstadtteil Deer Park am Rande der großen Raffinerien warten Troy und Stacy Curtis vor einer Polizeiwache auf Hilfe. Die beiden haben vor etwa drei Wochen New Orleans verlassen, wo damals der Hurrikan "Katrina" wütete. Seitdem haben sie in Deer Park in einem Billighotel gewohnt, und die Krankenschwester Stacy hatte sogar schon einen Job in Aussicht. Nun müssen die beiden vor dem nächsten Wirbelsturm fliehen und finden das noch schwieriger als beim letzten Mal, weil ihre finanziellen Ressourcen aufgebraucht sind.

    Schließlich werden sie aber doch in einem Lieferwagen der Stadtverwaltung mitgenommen. Auch Busse werden bereit gestellt, so dass auch Wilma Skinner und ihr sechsjähriger Enkel Dageneral Bellard schließlich abreisen können. Doch Skinner beschwert sich weiterhin, dass die Evakuierung der Armen aus Houston weitaus weniger gut organisiert sei als die der Reichen am Strand von Galveston.

    Unterdessen steht Monica Holmes weiterhin im Stau, bis ihr fast das Benzin ausgeht. Der angesteuerten Tankstelle sind die Vorräte jedoch schon ausgegangen. Der 47-jährige John Benson meint angesichts dieser chaotischen Situation, dass es doch am besten sei, freiwillig zu Hause zu bleiben. Er vertraue darauf, dass sein Galveston letztlich doch nicht so hart getroffen werde wie befürchtet. Und sollte die Stadt nach dem Hurrikan überschwemmt sein, dann werde er sein Surfbrett als Transportmittel benutzen.

    Deborah Hastings, AP spiegel.de
    .................................................. .................................................. .
    Dazu fallen mir wenige Worte ein. Ein Staat der sich, "das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" nennt bringt nicht mal eine Evakuierung ordentlich voran.

    Mir wird nun schon klar, dass sie die USA im eigenen Land für sehr angreifbar halten. 150km Stau, kein Benzin im Tank.

    Es ist eben doch Rassismus im Spiel: Schwarze und Arme stehen ganz hinten an. Wer kein Auto hat kommt nicht raus.

    Die FEMA ist ein unorganisierter Sauhaufen. Wie man Millionen Menschen evakuieren will, bleibt ein offenes Geheimnis von Bush.

    Bush hat doch die FEMA neu organisiert und zentralisiert - oder habe ich da was falsch verstanden ? ?( CONFUSION ?(
    Geändert von SAMURAI (23.09.2005 um 09:24 Uhr) Grund: txt

  2. #2
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    Standard AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Es wird dort ebenfalls alles im Chaos enden.
    Bush ist ein elendiger Versager.

  3. #3
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    Fragezeichen AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Hurrikan Rita - Bewährungsprobe für Bush

    Diesmal erfolgreicher?

    | 23.09.05 |
    Der Jahrhundertwirbelsturm an der amerikanischen Golfküste könnte über das politische Schicksal des US-Präsidenten entscheiden.
    Mehr zum Thema

    Hurrikan "Rita" naht – Massenflucht aus Houston

    Bayer betroffen – Raffinerien und Fabriken geschlossen

    Wegen "Rita" – Benzinpreise drastisch gestiegen

    Videonews – Rita kommt mit Tempo 300

    Neu! – Flucht vor dem nächsten Horror-Sturm

    Von Peter Gruber, Washington

    George W. Bush ist schlecht gelaunt. Eigentlich hätte der US-Präsident am liebsten über sein Lieblingsthema gesprochen: den „Krieg gegen den Terrorismus“. Doch als er am Donnerstag (Ortszeit) das US-Verteidigungsministerium besucht, macht ihm Jahrhundertwirbelsturm Rita, der gerade mit Windgeschwindigkeiten von über 230 Stundenkilometern auf die amerikanische Golfküste zurast, einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

    „Herr Präsident was werden Sie diesmal alles anders machen, was sie bei Hurrikan Katrina nicht getan haben, um sicherzustellen, dass (bei den Rettungsarbeiten) nicht wieder die gleichen katastrophalen Fehler passieren?“, will ein Reporter wissen.

    „Verstehen, dass sie evakuieren müssen“

    „Ja. Na gut, Ich denke es ist schon einmal anders, dass die Leute jetzt besser verstehen, dass sie evakuieren müssen“, antwortet Bush und verzieht die Mundwinkel zu einem gezwungen wirkenden Grinsen. Dann legt er noch nach: „Ich habe außerdem die Bürgermeisterin von Galveston, Texas, im Fernsehen gesehen und sie hat dort erklärt, dass die Menschen in ihrer Stadt ihre Lektion offenbar gelernt haben und den Evakuierungsbefehl sehr ernst nehmen.“

    30 Kilometer in zwölf Stunden

    Während sich der Präsident in Washington soweit zufrieden zeigt ist auf den Highways im fernen Texas, die vom Meer weg in Richtung Norden führen, die Hölle los. Zehntausende von Hurrikan-Flüchtlingen sitzen in Staus fest. Einer ruft mit seinem Mobiltelefon beim Nachrichtensender CNN an und klagt: „Ich bin seit zwölf Stunden mit dem Auto unterwegs und habe gerade mal 30 Kilometer geschafft.“

    Doppelter Spritpreis

    Stundenlange Wartezeiten gibt es auch an den Tankstellen. Einigen Zapfsäulen ist längst der Sprit ausgegangen. Ob und wann der Nachschub kommt, weiß keiner. Nur eines ist sicher: Benzin wird teurer. Experten rechnen damit, dass sich der Preis fürs Normalbenzin von derzeit rund 2,60 Dollar auf etwa 5 Dollar pro Gallone (3,78 Liter) nahezu verdoppeln wird.

    Auf den Flughäfen entlang der Golfküste herrscht ebenfalls heilloses Gedränge: „Die Leute wollen nur raus“, meint eine Angestellte am Intercontinental Airport in Houston: „Vielen ist es völlig egal wohin. Hauptsache, sie bekommen überhaupt noch ein Ticket.“

    Doch schon jetzt ist klar: nicht jeder, der vor Rita fliehen will, wird es auch schaffen: Zu lang sind die Staus, zu knapp ist das Benzin. Am Freitagmittag (Ortszeit) schließen zudem in Houston die letzten Airports. Danach geht gar nichts mehr.

    Nur Nixon war unbeliebter

    „Unsere Regierung rüstet sich auf allen Ebenen für das Schlimmste“, erklärt Bush. „Unsere Streitkräfte haben bereits Truppen in der Region stationiert. Und wir haben die Mittel, um zügig und effektiv zu helfen.“

    Das Versprechen kommt nicht von ungefähr: Der Präsident weiß nur zu gut, dass Hurrikan Rita sein politisches Schicksal besiegeln könnte. Seine viel zu späte, viel zu langsame und halbherzige Reaktion auf Wirbelsturm Katrina hat Bush in der Meinung der Öffentlichkeit schwer geschadet. Seine Beliebtheitskurve ist vom ursprünglichen 90-Prozent-Hoch nach dem 11. September 2001 ins schwarze Loch gestürzt. In jüngsten Umfragen sind nur noch 40 Prozent mit ihrem Präsidenten zufrieden. Schlechtere Werte hatte lediglich Richard Nixon vor seinem Rücktritt im Watergate-Skandal.

    Keine Reden, sondern Taten

    Auch Bushs inzwischen fünf Blitzbesuche in der von Katrina verwüsteten Region sowie seine „Rede an die Nation“ aus New Orleans haben ihm bisher nicht aus seinem Tief geholfen. Schlimmer noch: 56 Prozent der Amerikaner sind überzeugt, dass ihr Präsident aus rein politischen Motiven zu Schau-Auftritten an die Golfküste jettete. Sie wollen keine Reden hören, sondern Taten sehen.

    Damit wird Hurrikan Rita zur Bewährungsprobe für Bush. Wie lange wird es dauern, bis die Hilfe nach dem Sturm kommt? Werden die Betroffenen schnell und zügig versorgt? Oder müssen sie, wie in New Orleans tagelang vergeblich auf Wasser und Nahrung warten?

    [SIZE=3]Wer soll das bezahlen?[/SIZE]

    Nein, ein zweites New Orleans werde es nicht mehr geben, beteuert der US-Präsident. Schon jetzt steuere ein Flugzeugträger, die Iwo Jima, dem Sturm hinterher, um Soldaten, Hubschrauber und anderes Equipment für schnelle Rettungseinsätze in Position zu bringen.

    Aber selbst wenn die Hilfe im Rekordtempo anlaufen sollte, sind Bushs Probleme damit noch lange nicht gelöst. Die vom Sturm verwüsteten Städte und Gemeinden müssen auch wieder aufgebaut, Straßen, Strom- und Wassernetze wieder instand gesetzt werden. Allein Hurrikan Katrina hat nach Schätzungen rund 200 Milliarden Dollar Schaden angerichtet. Wer soll dafür aufkommen?

    Irak-Krieg immer umstrittener

    Mehr als die Hälfte der Amerikaner hätten bereits eine Idee. 54 Prozent fordern nämlich, die US-Regierung solle den Wiederaufbau durch Kürzungen bei den Irak-Ausgaben bestreiten. Der umstrittene Krieg wird inzwischen auch in den USA immer unpopulärer. Nicht einmal mehr ein Drittel der Bevölkerung unterstützt Bush Irak-Politik und nur noch 21 Prozent glauben, dass Amerika dort jemals gewinnen kann.

    Doch der Präsident bleibt stur. Der Irak-Einsatz sei Teil des von den USA geführten Anti-Terror-Kriegs, erklärt er erst am Donnerstag wieder im Pentagon: „Und für mich zählt in erster Linie, diesen Krieg gegen den Terrorismus zu gewinnen und unser Land zu sichern.“ Hurrikan Rita und der wachsende öffentliche Druck könnten Bushs Prioritäten jedoch umstürzen.
    focus.de
    .................................................. .................................................. .

    Die Menschen fragen nach dem Sinn und den Kosten des IRAK-Krieges ?

    Die Menschen sehen die UNFÄHIGKEIT der Staatsorgane !

    Die Menschen wollen das Geld nicht im IRAK verbrennen, sie wollen das Geld für den eigenen Wiederaufbau !

    Wird Bush als der unfähigste Präsident der USA in die Geschichte eingehen ?
    Geändert von SAMURAI (23.09.2005 um 09:27 Uhr) Grund: txt

  4. #4
    UPUAUT Benutzerbild von Thrar
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    Standard AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Es ist fast pervers mit ansehen zu müssen wie "Rita" sich auf die Küste Texas hinzubewegt, und die Menschen dazu bringt ihre Häuser in panischer Angst zu verlassen. Wollen wir hoffen das unseren Freunden auf der anderen Seite des Atlantiks dieses Wochenende keine allzu großen Schäden und Opfer bringt!
    ***************************************
    Wenn der Mensch den Halt verliert,
    beginnt die Furcht Ihn zu regieren,
    und in ihren Wirbeln treibt er blind dahin.

    ***************************************

  5. #5
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    Standard AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Zitat Zitat von Thrar
    Es ist fast pervers mit ansehen zu müssen wie "Rita" sich auf die Küste Texas hinzubewegt, und die Menschen dazu bringt ihre Häuser in panischer Angst zu verlassen. Wollen wir hoffen das unseren Freunden auf der anderen Seite des Atlantiks dieses Wochenende keine allzu großen Schäden und Opfer bringt!
    Dem möchte ich mich uneingeschränkt anschliessen.

  6. #6
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    Standard AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Chaos-Flucht vor „Rita“
    Bus explodiert auf dem Highway

    Tod im Flammeninferno

    | 23.09.05 |
    Bei dem massenhaften Exodus aus Texas hat es ein tragisches Unglück mit mindestens 20 Toten gegeben.
    Mehr zum Thema

    Neue Fotos – Flucht vor dem nächsten Horror-Sturm

    Hurrikan Rita – Bewährungsprobe für Bush

    Flucht vor Rita – Totales Chaos auf den Highways

    Wegen "Rita" – Benzinpreise drastisch gestiegen

    Auf einer Autobahn nahe Dallas explodierte am Freitag ein Bus. Die Passagiere waren ältere Menschen aus Houston, die vor „Rita“ in Sicherheit gebracht werden sollten. Es sei nicht auszuschließen, dass die Sauerstoffversorgung für einen der Insassen bei der Katastrophe eine Rolle spielte, berichteten örtliche Medien. Die genaue Ursache des Unglücks ist aber noch nicht bekannt.

    Bewohner sollen nicht mehr fliehen

    Die Flucht vor dem Hurrikan „Rita“ führte auf den Autobahnen in den US-Bundesstaaten Texas und Louisiana zu einem Verkehrschaos. Die Highways waren verstopft. Die Autobahnen glichen teilweise riesigen Parkplätzen. Viele seien ohne Benzin liegen geblieben, berichtete der Nachrichtensender CNN aus der Millionenstadt Houston. Bürgermeister Bill White forderte die Bewohner auf: „Bitte verlassen Sie nicht mehr Ihre Häuser.“ Der Zeitpunkt für die Flucht sei überschritten.

    Airlines streichen Flüge

    Angesichts des heranziehenden Hurrikans „Rita“ sollte der Betrieb auf dem Internationalen Flughafen in Houston am Freitag von 19 Uhr MESZ an eingestellt werden. Zahlreiche Airlines hatten ihre Flüge in die Stadt aber schon vorher gestrichen, wie es in einer Mitteilung des Flughafens hieß. Die Flüge sollen wieder aufgenommen werden, sobald es das Wetter erlaube. Dies gelte besonders für Hilfsgütertransporte.

    Berge von Kinderwagen und Gepäck

    Am Flughafen von Houston zwang der Ansturm der Passagiere Hunderte, darunter auch ältere Menschen, bei 37 Grad Hitze außerhalb der Gebäude zu warten. Das Durcheinander wurde noch gesteigert, weil etwa 100 Sicherheitsleute nicht zum Dienst erschienen waren, berichtete der Rundfunk. „Kinderwagen und Berge von Gepäck verstopften die Hallen des Flughafens. Medien berichteten von ersten Flüchtlingen, die aufgegeben haben und zurückkehrten. „Die Nervosität nimmt zu", sagte ein Reporter.

    15 Stunden für 20 Kilometer

    Tankstellen hätten kein Benzin mehr, und der Nachschub bleibe in den Staus stecken, berichteten Reporter. Wer jetzt die Stadt noch nicht verlassen habe, komme nicht mehr weg. „Der Verkehr ist schrecklich. Ich hab´ das im Fernsehen gesehen", sagte die 67- jährige Geneta Smith dem Radiosender „KLVI“. Sie will zu Hause in Baytown, südöstlich von Houston, auf „Rita“ warten. „Ich bleibe lieber daheim und riskiere, dass mein Haus beschädigt wird, als dass ich auf der Autobahn ins Nichts fahre.“ Auf den verstopften Straßen benötigten Autofahrer bis zu 15 Stunden für 20 Kilometer. Bei heißen Temperaturen erlitten einige Menschen in den Wagen Hitzschläge.

    “Potenzial für Verlust vieler Leben“

    Das Nationale Hurrikan-Zentrum befürchtet, dass der Wirbelsturm „Rita“ erneut an Kraft gewinnen könnte. Der Direktor der Zentrums, Max Mayfield, erklärte nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN am späten Donnerstagabend (Ortszeit), über Nacht könnte „Rita“ über dem warmen Küstengewässer des Golfs von Mexiko möglicherweise erneut zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 anwachsen. „Der Sturm hat das Potenzial für den Verlust vieler Leben.“

    Ölindustrie gefährdet

    Sollte der Wirbelsturm auf die Region von Houston und Galveston treffen, könnte das schwere Verwüstungen für die dort dicht an dicht angesiedelten Anlagen der Öl-Industrie bedeuten. Mindestens 18 von 25 Raffinerien auf dem Weg des Sturmes wurden geschlossen. Das umfasst rund 25 Prozent des landesweiten Öl-Bedarfs.

    Auch Überschwemmungen drohen

    Nach Einschätzungen eines Hurrikan-Experten des Wetterdienstes Meteomedia könnte ein neues Hochdruckgebiet zu einem großen Problem werden. Es könnte „Rita“ blockieren, sobald der Hurrikan an Land gezogen ist. Das bedeute, dass der Hurrikan irgendwo im Bereich Texas – Westlouisiana zum Stillstand komme und dort enorme Regenmengen abladen dürfte. Dabei sind nach Angaben des Experten in den nächsten Tagen örtlich Gesamtmengen von mehr als 500 Litern Regen pro Quadratmeter möglich, stellenweise auch deutlich mehr. Damit steige die Gefahr von großflächigen Überschwemmungen auch weit im Landesinnern.

    Bush in den Kommandostab

    US-Präsident George W. Bush wollte sich am Freitag selbst ein Bild über den Stand der Vorbereitungen auf Hurrikan „Rita“ in seinem Heimatstaat Texas machen. Dabei wolle Bush auch seine Unterstützung für die Betroffenen zum Ausdruck bringen, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. Danach werde der Präsident nach Colorado fliegen, um im Kommandostab Northern Command die weitere Entwicklung des Wirbelsturms, den Einsatz und die Koordinierung der Hilfsmaßnahmen zu verfolgen. focus.de
    .................................................. ..................................................

    Es ist wie im Krieg ! Mir fehlen die Worte.

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Crystal
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    Standard AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Zitat Zitat von SAMURAI
    EVAKUIERUNG HOUSTON

    "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Ich stelle mir gerade vor, wie es ablaufen würde, müsste man von jetzt auf nachher den Großraum Frankfurt, Wiesbaden, Mainz evakuieren.

    Ich möchte mit meiner "Vorstellung" keineswegs Ihre Kritik relativieren. Ich phantasiere nur ein wenig.

  8. #8
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    Standard AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Zitat Zitat von SAMURAI
    EVAKUIERUNG HOUSTON

    "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"


    Die Evakuierung von Houston und Umgebung wegen des heranbrausenden Hurrikans "Rita" kommt nur langsam voran. Viele stecken stundenlang auf den Ausfallstraßen im Stau. Arme Menschen fühlen sich benachteiligt.


    REUTERS

    Menschenleere Straßen in Galveston: die Einwohner sind vor "Rita" geflüchtet
    Houston - Wilma Skinner würde den Kommunalbeamten von Houston gerne mal gehörig ihre Meinung sagen. Aber niemand geht ans Telefon. "Ich habe mich um eine Notunterkunft bemüht, und ich habe um Hilfe gebeten, aber niemand hat mir überhaupt zugehört. Man hat mir nur gesagt, dass ich die Stadt sofort verlassen sollte. Aber wie soll ich das tun ohne Geld?"

    Skinner ist eine von Millionen Einwohnern der texanischen Metropole Houston und Umgebung, die angesichts des heran nahenden Hurrikans "Rita" zur Evakuierung aufgerufen wurden. Die meisten, die dieser Aufforderung nachgekommen sind, haben die Stadt im eigenen Auto verlassen und sind prompt in einen Megastau geraten. Wer kein Auto hat, hat laut Skinner jedoch überhaupt keine Chance, sich in Sicherheit zu bringen.

    Dies bestätigt auch Thomas Visor, der sich mit rund 100 Nachbarn afrikanischer oder lateinamerikanischer Abstammung vor einem Bankschalter angestellt hat. Aber dieser bleibt geschlossen. "Das ist doch verrückt", schimpft Visor. "Wie soll man vor einem Hurrikan fliehen ohne einen Cent in der Tasche, kann mir das vielleicht mal jemand beantworten?"


    HURRIKAN-ALARM: RITA WÜTET AUF KUBA

    Auch Judie Anderson, die nach ihrer Abfahrt aus dem texanischen La Porte nach zwölf Stunden gerade mal 70 Kilometer weit gekommen ist, beschwert sich über die Organisation der Evakuierung: "Das ist die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe. Und da sagen die Behörden, sie hätten viel aus ihren Erfahrungen mit 'Katrina' gelernt. Davon bin ich jedenfalls nicht überzeugt."

    Wenigstens ist es der Autobesitzerin Anderson gelungen, überhaupt aus Houston herauszukommen. Für die Armen dieser Großstadt scheint sich diese Chance in der Tat nicht anzubieten. Der 64-jährige Eddie McKinney, ein zahnloser Obdachloser im zerrissenen Hemd, steht vor einem Pfandladen mit dem Warnschild "Herumlungern verboten" und schlürft sein Bier. Er werde halt in Houston bleiben, sagt er, eine andere Möglichkeit sehe er nicht. Zumindest habe ihm "ein netter weißer Mann" ein Zimmer in einem Motel verschafft - und dazu sogar noch eine Flasche Whiskey.

    Im südlichen Arbeiterstadtteil Deer Park am Rande der großen Raffinerien warten Troy und Stacy Curtis vor einer Polizeiwache auf Hilfe. Die beiden haben vor etwa drei Wochen New Orleans verlassen, wo damals der Hurrikan "Katrina" wütete. Seitdem haben sie in Deer Park in einem Billighotel gewohnt, und die Krankenschwester Stacy hatte sogar schon einen Job in Aussicht. Nun müssen die beiden vor dem nächsten Wirbelsturm fliehen und finden das noch schwieriger als beim letzten Mal, weil ihre finanziellen Ressourcen aufgebraucht sind.

    Schließlich werden sie aber doch in einem Lieferwagen der Stadtverwaltung mitgenommen. Auch Busse werden bereit gestellt, so dass auch Wilma Skinner und ihr sechsjähriger Enkel Dageneral Bellard schließlich abreisen können. Doch Skinner beschwert sich weiterhin, dass die Evakuierung der Armen aus Houston weitaus weniger gut organisiert sei als die der Reichen am Strand von Galveston.

    Unterdessen steht Monica Holmes weiterhin im Stau, bis ihr fast das Benzin ausgeht. Der angesteuerten Tankstelle sind die Vorräte jedoch schon ausgegangen. Der 47-jährige John Benson meint angesichts dieser chaotischen Situation, dass es doch am besten sei, freiwillig zu Hause zu bleiben. Er vertraue darauf, dass sein Galveston letztlich doch nicht so hart getroffen werde wie befürchtet. Und sollte die Stadt nach dem Hurrikan überschwemmt sein, dann werde er sein Surfbrett als Transportmittel benutzen.

    Deborah Hastings, AP spiegel.de
    .................................................. .................................................. .
    Dazu fallen mir wenige Worte ein. Ein Staat der sich, "das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" nennt bringt nicht mal eine Evakuierung ordentlich voran.

    Mir wird nun schon klar, dass sie die USA im eigenen Land für sehr angreifbar halten. 150km Stau, kein Benzin im Tank.

    Es ist eben doch Rassismus im Spiel: Schwarze und Arme stehen ganz hinten an. Wer kein Auto hat kommt nicht raus.

    Die FEMA ist ein unorganisierter Sauhaufen. Wie man Millionen Menschen evakuieren will, bleibt ein offenes Geheimnis von Bush.

    Bush hat doch die FEMA neu organisiert und zentralisiert - oder habe ich da was falsch verstanden ? ?( CONFUSION ?(
    Kein Staat kann mit Katastrophen dieses Ausmasses rechnen. Es gibt natürlich viel zu kritisieren, aber die Menschen sollten in der Lage sein für sich selbst zu sorgen.

  9. #9

    Standard AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Zitat Zitat von Crystal
    Ich stelle mir gerade vor, wie es ablaufen würde, müsste man von jetzt auf nachher den Großraum Frankfurt, Wiesbaden, Mainz evakuieren.

    Ich möchte mit meiner "Vorstellung" keineswegs Ihre Kritik relativieren. Ich phantasiere nur ein wenig.

    Das ist ja nichts neues .

    Selbstverständlich würden wir vorbildlich evakuieren . ( Das ist jetzt aber Humor)

  10. #10
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    Augenzwinkern AW: EVAKUIERUNG HOUSTON - "Die schlechteste Planung, die ich je gesehen habe"

    Zitat Zitat von Crystal
    Ich stelle mir gerade vor, wie es ablaufen würde, müsste man von jetzt auf nachher den Großraum Frankfurt, Wiesbaden, Mainz evakuieren.

    Ich möchte mit meiner "Vorstellung" keineswegs Ihre Kritik relativieren. Ich phantasiere nur ein wenig.
    Wer hat denn das von der schlechtesten Planung gesagt ?

    Sag mal was rauchst DU denn ? Ich meine auf Deinem Bildchen ! ?(

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