zurück zum thema "patriotismus". ich hab da was sehr schönes von herder gefunden(aus "briefe zur befürderung der humanität"):

vierte gesinnung. geläuterter patriotismus.

der patriotismus muß sich notwendig immer mehr von schlackheit reinigen und läutern. jede nation muß es fühlen lernen, daß sie nicht im auge andrer, nicht im munde der nachwelt, sondern nur in sich, in sich selbt groß, schön, edel, reich, wohlgeordnet, tätig und glücklich werde und daß sodann die fremde wie die späteachtung ihr wie der schatte dem körper folge. mit diesem gefühl muß sich notwenidg abscheu und verachtung gegen jedes leere auslaufen der ihren in fremde länder, gegen das nutzlose einmischen in ausländische händel, gegen jede leere nachäffung und teilnehmung verbinden, die unser geschäft, unsre pflicht, unsre ruhe und wohlfahrt stören. lächerlich und verächtlich muß es werden, wenn einheimische sich über ausländische angelegenheiten, die sie weder kennen noch verstehen, in denen sie nichts ändern können und die sie gar nicht angehn, sich entzweien, hassen, verfolgen, verschwärzen und verleumden. wie fremde banditen und meuchelmörder müssen die erscheinen, die aus toller brunst für oder gegen ein fremdes volk die ruhe ihrer mitbrüder untergraben. man muß lernen, daß man nur auf dem platz etwas sein kann, auf dem man stehet, wo man etwas sein soll.

@aufklärer: von herder gibts auch was schönes über heldentum(verminderte achtung gegen den heldenruhm), sowie "abscheu gegen den krieg".