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Thema: Marxistische Wirtschaftstheorie

  1. #1161
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    Standard AW: Marxistische Wirtschaftstheorie

    Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
    Schön, ich sehe, du beschäftigst dich mit dem , über das du sprichst, das ist ein enormer Vorteil gegenüber sehr vielen anderen hier, Kompliment.
    Du könntest noch ein bisschen mehr sehen.

    Die kristiania lebt nicht wegen des sie umgebenden Staates, sondern trotz dieses Staates, ein mehr als erstaunlicher Umstand, den schließlich ist es die prinzipielle Crux anarchischer Kleinversuche, dass sie eben nicht losgelöst von aller Staatlichkeit agieren können, sondern buchstäblich umzingelt sind und deswegen systemfremde Kompromisse eingehen müssen. So wurden die Bewohner der Kristiania gezwungen, das Grundstück ihrer Kleingesellschaft käuflich zu erwerben, und sind nun tatsächlich Eigentümer mit gewissen Machtbefugnissen, was der Grundidee diametral entgegensteht.
    Anarchie kann nur global funktionieren und deswegen wird sie wohl oder übel für lange Zeit (wenn nicht für immer) ein reines Gedankenmodell sein. Du bist wirklich nicht allein mit dem Problem, in einem Gedankenmodell brotlose Kunst zu sehen. Das ist aus zwei Gründen falsch: erstens ist Denken prinzipiell ein Training für den Verstand und gerade nicht lösungsorientierte Gedankengänge können sehr kreativ sein, und zweitens sind schon sehr viele Errungenschaften menschlicher Kultur sozusagen als Abfallprodukt von Denkprozessen entstanden, die ganz andere Ziele im Fokus hatten.

    Die israelischen Kibuzze könnten sehr wohl ohne den Staat funktionieren, allerdings nicht in einer derart feindlichen Umgebung wie sie in Israel nun mal gegeben ist.

    ---

    Ghandi war wirklich nur ein Beispiel, es ist weithin bekannt, dass er nicht wirklich ein Heiliger war. Den Anspruch hatte er selbst auch nie, aber wie hätte er sich gegen dieses Ettikett, was man seinem imago in der westlichen Welt aufgeklebt hat entfernen können? Ich unterstelle einem ganzen Volk übrigens keineswegs, es hätte von Geburt an mehr von einem Ghandi als von einem Bundy, ich wehre mich aber gegen die umgekehrte Vermutung, die nicht nur hier immer wieder auftaucht. ich stelle nur fest, dass ein Säugling bei Geburt überhaupt noch nicht in irgendeiner Weise indoktriniert ist, sondern sofort nach der Geburt indoktriniert wird.
    rein theoretisch wäre es also möglich, eine anarchisches Bewusstsein in ihm entstehen zu lassen, allerdings nicht, wenn die Eltern ein kapitalistisches oder sonstwie geartetes Bewusstsein haben.
    Theoretisch, wie gesagt. Praktikabel ist es nicht so locker vom Hocker, aber eben auch nicht unmöglich, weil "der Mensch von Natur aus bla bla bla..."
    Ich gebe zu, ich habe mich nie detailiert mit Christiania beschäftigt. Aber ist dieser Flecken Anarchie komplett autark? Geht niemand einer bezahlten Arbeit außerhalb Christiania nach? Bezieht auch keiner den dänischen "social bistand", Rente, Unterhalt oder andere Versorgungsbezüge aus der "Außenwelt"? Dänemark jedenfalls toleriert zwar eine weitgehende Selbstverwaltung, betrachtet Christiania aber nach wie vor als dänisches Staatsgebiet. Und der Kibbuz? Fängt dessen Existenz nicht schon mit einer Finanzspritze von außen an? Sind die Häuser, die Wehranlagen, die landwirtschaftlichen und sonstigen Einrichtungen nur aus dem Sand und den Steinen der Negev erbaut? Und stützen sie sich wirlich nur im Bereich der militärischen Sicherung auf Israel?

    Oder sind das sie "systemfremden Kompromisse", die du meinst? Dann solltest du mal analysieren, wie weit diese "Kompromisse" zu den Existenzgrundlagen der anarcho-Mikrokosmen beitragen, und ob sie ohne diese "Kompromisse" überhaupt existieren könnten. Dann wäre das die "erfolgreiche Unabhängigkeit" der Kinder reicher Eltern, deren Ablehnung von Konventionen erst durch den materiellen Rückhalt derer möglich wird, die gemäß dieser Konventionen erfolgreich sind.

    Vergessen wir Gandhi und Bundy. Du hast natürlich Recht, ein Kind ist in ideologischen Dingen ein unbeschriebenes Blatt, erst seine Erziehung formt es in dieser Hinsicht. Nicht umsonst gehört zu den Maximen aller totalitären Staaten: "Wir müssen sie kriegen - so lange sie jung sind!" Aber Indoktrinierung kann nur auf der Basis eines funktionierenden gesellschaftlichen Systems irgendwo hin führen, ohne dieses Fundament führt sie ins Nichts. Der Erfolg steht und fällt mir der Tauglichkeit des Gesellschaftsentwurfes, und obwohl natürlich viele Alternativen zu unserem aktuellen Entwurf denkbar sind, muss sich jeder Entwurf doch daran messen lassen, wie gut er wenigstens die fundamentalen Bedürfnisse der Menschen befriedigen kann, die nach ihm leben sollen.

    Die Art Leben, wie wir sie kennen und praktizieren, ist nur im Rahmen einer spezialisierten und arbeitsteiligen Gesellschaft möglich, und diese hat erfolgreiche Koordination zur Voraussetzung. Selbst, wenn wir die Erzielung eines möglichst hohen Gewinnes als Ziel wirtschaftlicher Tätigkeit streichen - was schon eine recht radikale Abweichung zum Status Quo wäre - steht die Grundidee des Anarchismus mindestens meinem Verständnis nach dieser Koordination entgegen - spätestens, wenn zur Sicherung der Koordination Sanktionen notwendig werden.

    Ich gehe mal optimistisch davon aus, dass ich keine der Säue bin, vor die Willi deiner Ansicht nach seine Perlen wirft. Ich fand seine Einlassung zwar recht bemerkenswert, weil sie "realitätsnäher" war als alles, was ich vorher aus seiner Feder gelesen habe, aber weder inhaltlich noch formal "brillant". Das war keine Foren-Sternstunde, und so wichtig Lob für die Entwicklung sein mag, es sollte doch realistisch bleiben ...

    Sollte ich also keine der Säue sein, so würde es mich freuen, deine Erwiderung hierauf zu lesen.

  2. #1162
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    Standard AW: Marxistische Wirtschaftstheorie

    Bundy kannst Du wirklich vergessen.Ted Bundy war ein abscheulicher Serienkiller.Al Bundy ein Ökonomieprofessor marxscher Qualität.Hahahah.

  3. #1163
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    Standard AW: Marxistische Wirtschaftstheorie

    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Bundy kannst Du wirklich vergessen.Ted Bundy war ein abscheulicher Serienkiller.Al Bundy ein Ökonomieprofessor marxscher Qualität.Hahahah.
    Roter Oktober ist ja leider weg ... wenn man den nach einem existenzen Lehrstuhl für marxistische Wissenschaften außerhalb der letzten marxistischen Enklaven gefragt hat, bekam er Schluckauf...

    Ich wäre überigens auch dafür, Gandhi zu vergessen. Die asketische Spaßbremse im Deko-Vorhang konnte auch nur in der wunschbestimmten Phantasie westlicher Kulturmüder zu dem Status einer solchen Lichtgestalt aufsteigen...

  4. #1164
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    Standard AW: Marxistische Wirtschaftstheorie

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Die murxistischen Fanatiker konnten noch nicht einen einzigen Beweis für ihre Behauptungen von einem funktionierenden Soz. bringen. Wie Autisten blenden sie die Ursachen für das flächendeckende Scheitern dieser Theorie aus. Ich lasse mir von einigen zurückgebliebenen Schwachköpfen kein erneutes derartiges Gesellschaftsexperiment mehr überstülpen, da auch dieses wieder scheitern wird. Zu einer sachlichen Debatte sind auch weder willens noch in der Lage. Jegliche Kritik an ihren Behauptungen wird mit Pöbeleien und verbalen Tritten unter die Gürtellinie beantwortet. Einfach lächerlich wie diese Autisten sich anmaßen, für alle anderen die Entscheidungen treffen zu wollen. Ansonsten ist es eine sinnlose Debatte. Religiöse Fanatiker kann man mit Worten nicht überzeugen, das kann nur das harte Aufschlagen in der Realität.
    Du kannst doch nicht Düsenjets verwerfen, bloß weil die ersten Prototypen abgestürzt sind.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  5. #1165
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    Standard AW: Marxistische Wirtschaftstheorie

    @ One Down usw:Bundy war farbiger und interessanter. Er wurde übrigens von Ressler und später Müller (Thomas) interviewed.
    Ich konnte von Müller zweimal etwas darüber live hören. Ausweidemorde sind nichts für schlanke Nerven.
    (Forensische Psychiatrie Fortbildung).Quantico und so.
    Na ja, Geschmacksache.(Und Glück meinerseits).

  6. #1166
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    Standard AW: Marxistische Wirtschaftstheorie

    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Du kannst doch nicht Düsenjets verwerfen, bloß weil die ersten Prototypen abgestürzt sind.
    Stinkt das nicht furchtbar?

  7. #1167
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    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Du kannst doch nicht Düsenjets verwerfen, bloß weil die ersten Prototypen abgestürzt sind.
    De Unterschied ist, dass da ein paar Technikfreaks daran glauben, jedoch nicht ein Gutteil der Bevölkerung.
    Klar?

  8. #1168
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    Die für ihr Wagnis fürstlich bezahlt werden?

  9. #1169
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    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Stinkt das nicht furchtbar?
    Kerosin riecht ganz gut glaube ich.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  10. #1170
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    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    @ One Down usw:Bundy war farbiger und interessanter. Er wurde übrigens von Ressler und später Müller (Thomas) interviewed.
    Ich konnte von Müller zweimal etwas darüber live hören. Ausweidemorde sind nichts für schlanke Nerven.
    (Forensische Psychiatrie Fortbildung).Quantico und so.
    Na ja, Geschmacksache.(Und Glück meinerseits).
    Ich habe nur das Buch von Michaud/Aynesworth gelesen, Bundy ist wirklich... "sehr speziell"...

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