Quelle Frankfurter RundschauUmstrukturierung im Bürgerbüro
Von Milan Jaeger
Immer mehr Rumänen und Bulgaren zieht es nach Offenbach. Das Bürgerbüro will dem Ansturm aus Osteuropa mit Notmaßnahmen in den Griff bekommen.
170.000 Menschen kommen jährlich in das Bürgerbüro, wobei dort die Wartezeiten momentan bis zu zweieinhalb Stunden betragen. „Das ist nicht mehr akzeptabel“, heißt es nun in einem Papier der Stadt. Um der Lage Herr zu werden, zieht die Behörde nun die Notbremse. So wurden zwei Mitarbeiter vom Sozialamt ins Bürgerbüro versetzt, die nun am alten Platz fehlen werden. Außerdem sollen Mitarbeiter, die früher im Bürgerbüro gearbeitet haben, dort aushelfen. Und das Bürgerbüro wird in den kommenden Monaten Nicht-Offenbachern keine Kfz-Zulassungen mehr anbieten. Zudem soll geprüft werden, ob für Zuzügler aus dem EU-Ausland eine gesonderte Anmeldestelle eingerichtet werden kann, um das Bürgerbüro zu entlasten. Das solle laut Schneider „diskriminierungsfrei“ geschehen.
Die aktuelle Überfüllung des Bürgerbüros ist vor allem auf den massiven Zuzug von Menschen aus Rumänien und Bulgarien zurückzuführen. Diese beiden Nationalitäten stellten in den letzten Jahren die mit Abstand am stärksten wachsenden Bevölkerungsgruppen in Offenbach. Lebten im Jahr 2007 noch etwa 751 Rumänen und 348 Bulgaren in der Stadt, so wuchs die Zahl der Rumänen bis 2011 auf 2097 und die der Bulgaren auf 1876. Im Jahr 2012 rechnen die Behörden mit insgesamt etwa 3500 Zuzüglern allein aus diesen beiden Ländern. „Die aus Rumänien und Bulgarien zugezogenen Einwohner Offenbachs sprechen in der Regel kein oder nur schlechtes Deutsch“, erklärt Ordnungs- und Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß (FDP). „Zum Teil sind diese Menschen auch kaum alphabetisiert.“
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Für Offenbach besteht keine Hoffnung mehr. Bei nichtmal 120.000 Einwohner, einem Ausländeranteil von fast 40 Prozent und einer Zuwanderung von jährlich 1.000 Zigeunern braucht man kein Mathematik-Diplom, um ausrechnen zu können, wann dort Feierabend ist.