Nein, das ist schlimmstenfalls kurz geschrieben.
Wenn der Staat die Bürger sind, wie oben behauptet, und der Staat fällt weg, fallen dann auch die Bürger weg und es gibt nur noch das Kapital?Mit einem schlanken (oder nicht vorhandenen) Staat regiert hemmungslos das Kapital. Denn es gibt im Kapitalismus nur zwei Machtfaktoren, nämlich Staat und Kapital. Fällt der Staat weg, gibts nur noch Kapital.
Kaum, die Leute sind ja noch da.
Sehen diese Gefahren ausgehen von Seiten des Kapitals - im konkreten Falle, nehme ich mal an, würde von aussen versucht "to restore order and democracy" a la Libyen, Irak usw. -, dann sollten sie sich halt dagegen organisieren.
Die Fähigkeit dazu muss ja da sein, "Staat" waren sie ja schon.
Das fängt an in Nachbarschaft und Gemeinde und zieht sich über lokale, regionale und überregionale Vereine und sonstige Zusammenschlüsse bis hin zu politischen und wirtschaftlichen Grossverbänden.
Nur haben diese dann kein territoriales Rechts- und Gewaltmonopol, da dieses entweder beim Staate liegt oder nicht mehr existiert.
(Oder sie machen es noch anders. Oder garnicht. Kann man nicht wissen, nur andenken.)
Für diese zwote Möglichkeit braucht es eine, ich nenne es mal, republikanisch-patriotische Bürgerschaft.Natürlich kann es in einem starken Staat auch passieren, dass letztlich über Korruption das Kapital herrscht. Es gibt da aber zumindest noch eine andere Möglichkeit, nämlich dass Korruption zurückgedrängt wird und der starke Staat als echtes Machtgegenpol dem Kapital gegenüber steht. Dazu bräuchte man unter anderem eine andere Form der Demokratie.
Die setze ich aber oben auch voraus, nur halt mit weniger "Bürger".
Die Frage, die sich stellt, ist m.E. eher: Braucht so eine Bürgerschaft einen Staat, um sich als Bürgerschaft zu erhalten? Und welche Mechanismen bewirken das?
Wie kann, anders gefragt, der Staat dafür sorgen, dass die Bürger, die ihn bilden, ihn so bilden, dass er den Bürgern hilft, ihre Bürgerschaftlichkeit zu erhalten, selbst wenn dieselben Bürger, getrieben von der menschlichen Natur, dies eigentlich eher vernachlässigen?
Wie kann, noch anders gefragt, der republikanisch-patriotische Geist der Bürger von ihnen aber gleichzeitig gegen sie verteidigt werden?
Haut irgendwo nicht hin, will mir scheinen.
Wir sind uns einig, dass es (Du nennst es) "eine andere Form der Demokratie" braucht.
Ich bezweifle allerdings, dass die "Form" oder, wie ich sagen möchte, Haltung abhängig ist noch sein braucht von der Existenz eines Territorialmonopolisten.
Wo durchaus eine Abhängigkeit besteht, ist jedoch zwischen 1. Dauer des Schlafes und 2. Müdigkeit, insofern...