Palästinenser erschießt jüdischen Pilger
24.04.2011 — 12:28 Uhr
Tödlicher Angriff an einer jüdischen Grabstätte im Westjordanland!
Im besetzten Westjordanland hat am Sonntag ein palästinensischer Polizist einen Israeli erschossen und vier weitere verletzt.
Eine Gruppe religiöser Juden habe eine heilige Stätte ohne Erlaubnis der palästinensischen Behörden betreten, teilte das israelische Militär mit. Es handelt sich um das Josefsgrab in der palästinensischen Stadt Nablus, das nach dem Glauben mancher Juden die letzte Ruhestätte des alttestamentarischen Patriarchen ist.
Die Tat birgt besondere politische Brisanz, denn der Getötete war offiziellen Angaben zufolge der Neffe von Israels Kulturministerin Limor Liwnat, die der Likud-Partei von Regierungschef Benjamin Netanjahu angehört.
Verteidigungsminister Ehud Barak forderte die palästinensischen Behörden auf, „alle notwendigen Maßnahmen” gegen die Verantwortlichen zu ergreifen.
In der Erklärung des israelischen Militärs hieß es, der Schütze habe nach palästinensischen Angaben „verdächtige Bewegungen” bemerkt und dann in deren Richtung gefeuert.
Der Gouverneur von Nablus, Jibrin al-Bakri, wies darauf hin, dass die Gruppe von Israelis nicht die erforderliche Genehmigung zum Betreten des Gebietes gehabt habe. Barak betonte, dies sei keine Rechtfertigung für die Schüsse.
Israelische und palästinensische Sicherheitskräfte sollen nun gemeinsam für Aufklärung sorgen. „Wir haben die Personen, die für die Sicherheit des Gebietes zuständig sind, in Gewahrsam genommen und untersuchen, was geschehen ist”, sagte Al-Bakri der Nachrichtenagentur Reuters.
Die tödlichen Schüsse waren der erste schwere Vorfall, seit im vergangenen Monat in der Siedlung Itamar bei Nablus ein Palästinenser fünf Mitglieder einer israelischen Siederfamilie getötet hatte.
In Westjordanland und Ost-Jerusalem leben 500 000 Siedler unter 2,5 Millionen Palästinensern.