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Thema: Was für ein Kerl war Benito Mussolini?

  1. #21
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
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    Standard AW: Was für ein Kerl war Benito Mussolini?

    Mussolini verrät seine Parteigenossen und wird zum Kriegstreiber gegen Deutschland im Auftrag französischer und englischer Hintermänner. Vom britischen Geheimdienst gekauft
    Erster Teil
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Zweiter Teil (blaue Schrift = Infos)

    Mussolini – Marionette dunkler Hintermänner
    Mussolini hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Kontakt zu [Links nur für registrierte Nutzer], der wahrscheinlich nicht nur für die SFIO, sondern wohl auch für den [Links nur für registrierte Nutzer] (Außenministerium) mit Mussolini verhandelte.
    In diesem Zusammenhang wird immer wieder über Geldmittel diskutiert, die Mussolini vom französischen Minister ohne Portefeuille und [Links nur für registrierte Nutzer] über Marcel Cachin erhalten haben soll, die dann für die Spaltung der PSI und die Gründung des [Links nur für registrierte Nutzer] verwendet worden sein sollen. Der Titel lehnt sich an jenen des Blattes des italienischen Revolutionärs und [Links nur für registrierte Nutzer] an.

    Es kann davon ausgegangen werden, daß finanzielle Transaktionen stattgefunden haben. In der Humanité vom 27. Mai 1915 erklärte Cachin über Mussolini folgendes:
    "Für einen Sozialisten wie Mussolini war es eine Ungeheuerlichkeit, Frankreich zugunsten des deutschen Imperialismus niederzuwerfen. Für einen Revolutionär wie ihn, der die Dinge von höherer Warte sieht, war Italiens Interventionspflicht absolut notwendig und dringlich, um ein derartiges Verbrechen zu verhindern"
    Mussolinis veränderte Position wird durch Artikel und Stellungnahmen im Avanti deutlich. So unterschied er ab Oktober 1914 zwei Möglichkeiten, die die italienische Arbeiterbewegung hätte.
    "Falls Italien mit Österreich-Ungarn gegen Frankreich in den Krieg ziehen sollte, sei es die Pflicht der italienischen Sozialisten, einen bewaffneten Aufstand zu entfesseln. Im umgekehrten Fall - Kriegsbeteiligung Italiens mit der Entente gegen die Mittelmächte - müsse die PSI ideale und legale Opposition üben"
    Die Genossen in der PSI dachten aber nicht daran, sich von ihrem pazifistisch-internationalistischen Wege von Mussolini abbringen zu lassen. So protestierte die PSI Turin gegen Mussolinis Gedankenspiele und forderte in jedem Falle einer Teilnahme des Landes am Kriege den Generalstreik.

    Am 18.10.1914 veröffentlichte Mussolini im Avanti unter der Überschrift "Von der absoluten zur aktiven Neutralität" folgendes:
    "Wollen wir als Menschen oder Sozialisten tatenlose Zuschauer dieses grandiosen Dramas bleiben? Oder wollen wir nicht irgendwie und in irgendeinem Sinn mitmachen? Sozialisten Italiens, gebt acht: es ist schon vorgekommen, daß der Buchstabe den Geist tötet. Retten wir nicht den Buchstaben der Partei, wenn es gleichbedeutend damit wäre, den Geist des Sozialismus zu töten!".
    Mussolini forderte nun die Diskussion über die Kriegsfrage. Er argumentierte, daß eine italienische Stellungnahme entweder pro Frankreich oder pro Österreich-Ungarn nicht zu vergleichen sei (Mussolini befand sich jetzt bereits im vollen Gegensatz zur offiziellen Parteimeinung und seinen mündlichen und schriftlichen Äußerungen, z.B. vom 20./21. September, denn in der PSI herrschte die Meinung gegen den Krieg vor, und nicht die Frage, auf welcher Seite Italien daran teilzunehmen hätte), denn es gebe noch die unerlösten Gebiete in Österreich-Ungarn, die nicht vergessen werden dürften.

    Mussolini war wieder einmal ein Coup geglückt, er hatte praktisch aus dem Nichts eine neue politische Bewegung erschaffen, die sog. Linksinterventionisten (ital. Faschismus). Sie beriefen sich wie selbstverständlich auf die Carbonari und Freimaurer Garibaldi, [Links nur für registrierte Nutzer] und das [Links nur für registrierte Nutzer] und unterschieden sich kaum von den patriotischen und nationalchauvinistischen Kriegsbefürwortern, besonders wenn es sich um das Ziel ihrer Agitation handelte. Im Rahmen seiner Linksagitation erklärte Mussolini, daß die Kriegsteilnahme (auf Seiten der Westmächte) die bürgerlich-demokratische Revolution vollenden und damit die proletarische Revolution ermöglichen würde. Die Republikanische Partei (Carbonari) unter der Führung [Links nur für registrierte Nutzer] schloß sich der Agitation der Linksinterventionisten an. Sie war schon aufgrund ihrer Verbundenheit gegenüber dem republikanischen Frankreich und ihrem Wunsch nach Befreiung von Triest und Trient im Spätsommer 1914 für eine Intervention gegen die Mittelmächte eingetreten.

    Mussolinis Umschwenken auf Kriegskurs versetzte die Führer der PSI in Alarmzustand. Einer der wichtigsten Führer der italienischen Sozialisten verstieß vehement und peinlicherweise im Parteiorgan, dem Avanti, gegen die pazifistische Grundhaltung der Partei. Es folgte ein Treffen des Parteivorstandes am 20.Oktober 1914 in Bologna. Mussolini provozierte dort die Genossen mit einem Antrag gegen die "absolute Neutralität", der verworfen wurde. Stattdessen wurde eine Stellungnahme beschlossen, in der die Haltung der französischen, deutschen und österreichischen Sozialdemokratien abgelehnt und die internationalistische Position der russischen und serbischen Sozialisten begrüßt wurde. Weiterhin wurde das eigene Bekenntnis zum Internationalismus erneuert. Diese Stellungnahme wurde mit einer Gegenstimme, der Mussolinis, angenommen. Der Bruch Mussolinis mit der PSI trat nun offen zu Tage, und Mussolini legte seinen Posten als Chefredakteur des Avanti nieder. Sofort nach seinem Ausscheiden setzte im Avanti eine heftige Antikriegsagitation ein.
    Am 10. November 1914 kam es auf einer Versammlung der Mailänder Sozialisten zu einer heftigen Auseinandersetzung Mussolinis mit anderen Parteiführern. Mussolini legte seine Position dar, wurde aber von den Anwesenden mit einer Abstimmung brüskiert, in der sich die Mehrheit gegen den Krieg und für die Parteidisziplin aussprachen. Den Gegnern Mussolinis war es anscheinend zu diesem Zeitpunkt bereits gelungen, Mussolini als Quertreiber und Querdenker bloßzustellen.
    Mussolini war schlau genug, sich nicht auf eine innerparteiliche Kraftprobe einzulassen, die für ihn von vornherein nicht zu gewinnen war. So zog er sich aus der Partei zurück, aber nicht etwa als Verlierer, der abtaucht, sondern um sein ureigenes Projekt durchführen zu können: Die Gründung seiner eigenen Zeitung.
    Am 15. November 1914, nur fünf Tage nach seiner Niederlage in Mailand, erschien die erste Nummer des Popolo d`Italia. Der Titel lehnte sich an jenen des Blattes des italienischen Revolutionärs und [Links nur für registrierte Nutzer] Giuseppe Garibaldi an.

    Es war eine organisatorische Sysiphusleistung, eine Zeitung derart schnell aus dem Boden zu stampfen. Unterstützung gewährte ihm dabei, Herausgeber des von italienischen Industriellen unterstützten Resto del Carlino (Bologna).
    Er begann mit der Werbung für den Eintritt Italiens in den Krieg an der Seite der Entente.

    Am 24. November rechtfertigte Mussolini sich wiederum vor einer Versammlung der Mailänder PSI. Nach einer Einleitung, in der er u.a. erklärte:
    "Ihr haßt mich, weil ihr mich noch immer liebt."
    , führte er ganz im Stil der französischen und deutschen Sozialdemokratien aus, daß man
    "die militaristische europäische Reaktion mit der Waffe in der Hand bekämpfen (müsse.)".
    Weiter verkündete er in Decisi-Manier:
    "Vielleicht werden Kronen zerbrechen und wir werden eine neue Ära in der Weltgeschichte erleben, vor allem in der Geschichte der italienischen Proletarier".
    Trotz seiner Rhetorik gelang es ihm aber nicht, die anwesenden Sozialisten umzustimmen. Seine Parteifreunde warfen ihm nun vor, ein von den Westmächten bestochener Verräter des Sozialismus zu sein und schlossen ihn am 25. November 1914 auch aus der Partei aus.
    Die Führung der PSI mußte jetzt handeln und mit dem Störenfried fertig werden. Nachdem Mussolini bereits aus der Mailänder Ortsgruppe ausgeschlossen worden war, wurde am 29. November 1914 auf einer PSI-Vorstandsversammlung der Ausschluß des Genossen Mussolini bestätigt. Begründet wurde der Ausschluß mit der "offenkundigen Verletzung der Parteidisziplin" durch Herausgabe des Popolo d´Italia.
    Zur Finanzierung der neuen Zeitung waren offensichtlich bedeutende Geldmittel aus Frankreich geflossen, das am Kriegseintritt Italiens sehr interessiert war.

    Das Lager der Interventisti wies aber nicht nur den Namen Mussolinis auf. Die bekanntesten der für Demokratie und Selbstbestimmung eintretenden Kriegsbefürworter waren [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer] und [Links nur für registrierte Nutzer], ein Trienter Sozialist. Auf der rechten Seite waren es [Links nur für registrierte Nutzer], Direktor des Corriere della Sera und dessen Schützling [Links nur für registrierte Nutzer], der plötzlich ohne Schulden aus Paris nach Italien zurückkehrte und sofort und heftig gegen Österreich-Ungarn agitierte. Ebenso beeinflußt von Tolomeis Maximalprogramm und dem Wunsch, die Scharten von Custoza und Adua auszuwetzen, waren unter anderem Prezzolini, Papini und Corradini. Den konservativ-liberalen Interventisti gelang es, immer mehr Konservative, Katholiken, Liberale und vor allem die bürgerliche Jugend ins Lager der Interventisti hinüberzuziehen. Der Corriere della Sera, schon damals die wichtigste Tageszeitung Mailands und Norditaliens, trat ebenfalls für die Intervention ein. Die glorreichen Erinnerungen, besonders in Norditalien an das Risorgimento, wurden vom Corriere della Sera und den anderen Aktivisten wachgehalten und geschürt. Den vielen liberalen Politikern Süditaliens und den Landarbeitermassen, die deren Klientel bildeten, waren die zu befreienden Gebiete sehr viel gleichgültiger. Dort herrschten ganz andere Probleme wie Tuberkulose, Cholera, Malaria und Mangelernährungserscheinungen wie die Pellagra. Seit Ende 1914 gelang es zwei Männern, die Führung der Interventisti zu übernehmen: D´Annunzio und Mussolini. Mussolinis Grundlage für diesen Erfolg war sein Popolo D'Italia.

    Mussolinis Talent als Boulevardjournalist kam in diesem Projekt voll zum Tragen. Er praktizierte einen neuen Stil, ganz im Gegensatz zum (inzwischen wieder) seriösen und soliden Avanti. Auf der ersten Seite des Popolo standen zwei Losungen, die erste von Blanqui:
    "Qui a du fer a du pain" (Wer Eisen hat, hat Brot), die zweite von Napoleon: "Die Revolution ist eine Idee, die Bajonette fand".
    Die beiden Namen waren für Mussolini persönlich durchaus Programm, er wollte zwar die Umwälzung, gelenkt aber durch eine starke Hand.

    Kurz bevor Italien in den Krieg einrücken sollte, vollzog sich in diesem Lande eine bedeutsame Ernennung: [Links nur für registrierte Nutzer], der in Alexandrien geborene Sohn eines jüdischen Bankiers, Millionär, Hochgradmaurer und Englandfreund wurde – Außenminister.

    Alle, die von Politik etwas verstanden, wußten nun, daß die Zeiger auf Krieg standen. Eine jüdische Schrift stellte trocken fest:
    "Italien war noch nicht in den Krieg eingetreten, aber unter der Leitung des Barons Sonnino nahm es nach einigen Monaten seinen Platz an der Seite der Alliierten ein und es ist stets eine treue Bundesgenossin in ihren Erfolgen und in ihren Schicksalsschlägen gewesen."
    Neun Monate später, am 26. April 1915, schloß der italienische Außenminister Sidney Sonnino, als Vertreter der italienischen Regierung ohne offizielle Kenntnis des Parlaments den [Links nur für registrierte Nutzer], der Italiens Kriegseintritt auf Seiten der Entente binnen eines Monats vorsah. Die Ententemächte sicherten Italien Trient, Südtirol, Triest und Dalmatien (ohne Fiume) zu. Am 4. Mai 1915 kündigte Italien den Dreibundvertrag und am 23. Mai 1915 erklärte Italien der Donaumonarchie den Krieg. Es folgen der Jude [Links nur für registrierte Nutzer], der italienische Justizminister, dann der Trientiner Jude und Freimaurer [Links nur für registrierte Nutzer], Minister ohne Portefeuille.

    Noch heute wird in Deutschland und Österreich von einem Verrat Italiens am Dreibund gesprochen.
    Benutzte Quelle: u.a. [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Nachtrag:
    Ab Herbst 1917 erhielt Mussolini vom britischen Geheimdienst MI5 mindestens ein Jahr lang wöchentliche Zahlungen von £ 100 (etwa 6.400 Euro pro Woche nach heutigem Wert) für die Kriegshetze in seiner Zeitung bezahlt.
    Mussolini bot auch an, er werde Kriegsveteranen losschicken, um wichtige Friedensaktivisten (die ihm durch seine frühere Parteimitgliedschaft bei den Sozialisten gut bekannt waren) einzuschüchtern.. Autorisiert wurden die Zahlungen vom [Links nur für registrierte Nutzer], dem MI5-Beauftragten in Rom,
    General Ludendorff schrieb später (1934) in »Wie der Weltkrieg 1914 „gemacht“ wurde«
    »1907 /08, erfolgte eine Logengründung des Groß-Orients von Frankreich in London --- eine Tatsache, die nur zu deutlich beweist, wie es mit der Haager Abrüstungskonferenz bestellt war, und wie sorgsam die Freimaurer den Weltkrieg vorbereiteten. An und für sich war solche Logengründung nicht nötig, denn der „englischen" Freimaurerei war der Groß-Orient von Frankreich für den Weltkrieg sicher. Der “englische” Br. Norman erzählt später:
    „Smith (der zur Gründung der Tochterloge des Groß-Orients Berufene) versuchte mich dazu zu überreden, dem Projekt beizutreten, daß er mir mitteilte, die Mehrzahl der führenden Sozialisten unb nicht sozialistischen Politiker Frankreichs, Belgiens, Italiens und Spaniens seien Mitglieder der Grand-Orients. Die einzige bemerkenswerte Ausnahme im Fall Frankreichs sei Jean Jaurès. Einige Namen von Mitgliedern des Grand-Orients waren nach Smith: [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer] und [Links nur für registrierte Nutzer]. Weitere Mitglieder waren [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer], Bisolatti und Mussolini. Nachdem ich über die politischen Ziele der Grand-Orients Erkundigungen eingezogen hatte, war ich der Gesellschaft gegenüber von tiefem Mißtrauen erfüllt, da ihr Ziel darin zu bestehen schien, den damaligen “status quo” (Mächtegruppierung) in Europa zu stürzen. Dies sollte dadurch erreicht werden , daß ein Krieg angeregt würde, in desen Verlauf Frankreich sich den Rhein, Elsaß-Lothrimgen, Marokko usw. usw. aneignen sollte. Die Jahre vergingen und der Verfasser mußte zusehen, wie die Spannung zwischen England und Deutschland wuchs, was der Kriegspolitik des Grand-Orients sehr zugute kam.”
    Br. Norman täuschte sich: Die Spannung zwischen England und Deutschland gehörte zur Kriegspolitik der gesamten Freimaurerei, sie wurde “gemacht”. «
    Auf einer SPD-Versammlung hatte [Links nur für registrierte Nutzer] 1910, ein Jahr vor seinem Tot, zu Arbeitern gesagt:
    »... der europäische Krieg kommt, so wahr ich hier vor Ihnen sitze, denn – unsere internationale Hochfinanz will ihn!«
    (G. Winter, Planton: Die Freimaurerei..., Großjena bei Naumburg 1928, S.76)

    Soweit der antideutsche Kriegsmacher Mussolini, gekauftes Subjekt geheimer überstaatlicher Mächte. Seine spätere verräterische Rolle als Verbündeter Deutschlands, mögen andere erzählen. Noch ein Hinweis: was sagten denn der Völkerbund und England zu Mussolinis militärischen Überfall auf Abessinien?

  2. #22
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    Standard AW: Was für ein Kerl war Benito Mussolini?

    An anderer Stelle wurde gefragt, ob Mussolinis Friedensangebote 1939 echt warren. Die Anwort kann nur lauten: Das waren nur taktische und psychologische Manöver. Bei seinem Abessinenüberfall hat sich Mussolini auch keine Friedensgedanken gemacht. Aber als Anführer eines katholischen mit dem Papst direkt verbundenen Staates konnte er schwerlich dem katholischen Polen, dem Papst Ratti aus Polen und der Kirche eine offene „Feindschaft“ als Verbündeter Hitlers, der bei den Polen als Vertreter des feindlich-protestantischen „Preußens“ galt, zumuten.
    ------------------------------------
    Lateranverträge: Der Pakt mit dem Teufel



    Als am 11. Februar 1929 der faschistische Diktator Benito Mussolini und Kardinals-Staatssekretär Pietro Gasparri in Rom die Lateranverträge unterzeichneten, begann für Italien und die katholische Kirche eine neue Ära. Der Katholizismus wurde zur Staatsreligion, der Kirchenstaat wurde für die durch die italienische Einigung 1870 erlittenen Gebietsverluste entschädigt, und der Vatikan erhielt die volle Souveränität.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Das Bild ist auch abgedruckt bei
    Anton Zischka, ITALIEN in der Welt, Wilhelm Goldmann Verlag Leipzig, 2. Ausgb. Okober 1937, S. 51.
    Bildtext: „Frieden mit der katholischen Kirche - Eine Sitzung von historischer Bedeutung. Mussolini macht seinen Frieden mit der katholischen Kirche. Der Duce verliest die Urkunde, die die Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche vorsieht.”

  3. #23
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    Standard AW: Was für ein Kerl war Benito Mussolini?

    Mussolini waren im Kriegsfall mit dem katholischen Polen die Hände gebunden

    Beim Kampf der „Gottgläubigen“ gegen die „Gottlosen“ im Spanischen Bürgerkrieg naturlich nicht.
    »Neben dem Deutschen Reich mischte sich auch Italien ins spanische Kriegsgeschehen ein, und zwar in weit größerem Umfang als die deutsche Seite, womit sich für Mussolini nach dem Abessinienkrieg eine neue Bühne für militärische Kraftproben darbot
    Nachdem Mitte Dezember 1936 Francos Offensive gegen das republikanische Madrid gescheitert war, beschloss die Führung in Rom die Entsendung von italienischen Truppen. Zunächst waren es 3.000 Freiwillige, vorwiegend faschistische Schwarzhemden, die am 22. Dezember in Cádiz landeten.«
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    Nachtrag:



    Das Bild ist abgedruckt bei
    Anton Zischka, ITALIEN in der Welt, Wilhelm Goldmann Verlag Leipzig, 2. Ausgb. Okober 1937, S. 51.
    Bildtext: „Frieden mit der katholischen Kirche - Eine Sitzung von historischer Bedeutung. Mussolini macht seinen Frieden mit der katholischen Kirche. Der Duce verliest die Urkunde, die die Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche vorsieht.”

    Auszug:
    »2. Kapitel: Faschismus, Kirche und Dynastie
    Die Einschaltung der konservativen Kräfte in die römische Expansion

    »Mussolini«, sagte Ende Februar 1936 der päpstliche Außenminister Kardinal Eugenio Pacelli, »ist nicht nur ein vorbildlicher Regierungschef, er ist vor allem ein hochgebildeter Erneuerer Roms. Roms, das die Stadt Gottes ist, Roms, das durch die Vorsehung dazu bestimmt wurde, die Hauptstadt der Welt zu sein, dessen Thron der des Papstes, dessen Flagge das Kreuz ist ...«
    Diese Rede wurde über dem Genfer Palaver kaum beachtet, sie ging unter in dem Wust leerer Phrasen, die man in London und Paris drosch, wie man ja überhaupt viel zuwenig daran denkt, daß in Rom nicht nur Mussolini, sondern auch Papst Plus XI. herrscht. Wie man oft die Bedeutung des Friedens unterschätzt, den der Duce 1922 mit den Klerikalen und 1929 mit der Kirche schloß. Nach fast einem Jahrhundert dauernden offenen Kämpfen zwischen der weltlichen und der kirchlichen Macht Italiens wurden damals die Lateranverträge unterzeichnet. Statt des päpstlichen Bannes, der seit 1870 auf der italienischen Regierung lag, hatte Mussolini das Wohlwollen des Papstes erreicht. Dieses Wohlwollen aber bedeutet Wohlwollen oder zumindest freundliches Interesse der 336 Millionen Katholiken, die es auf der Welt gibt. Das bedeutet direkte oder indirekte Unterstützung durch 320.000 Priester, durch 265.000 Mönche, durch fast 400.000 Nonnen, durch 35.000 katholische Missionare, die von Grönland bis in die fiebrigen Dschungel Malayas, von Japan bis Zentralafrika nicht nur das Wort Gottes, sondern auch die Macht der Kirche verbreiten. Als es Mussolini gelang, den Papst für sich zu gewinnen, da hatte er gleichzeitig 256 apostolische Vikare gewonnen, die päpstlichen Nuntien, die in den meisten Ländern der Welt als Doyens des diplomatischen Korps fungieren, da hatte er 1578 Bischöfe, 245 Erzbischöfe und 55 Kardinäle am Faschismus interessiert. Damit hatte er die Neutralität, wenn nicht das Wohlwollen der wirkungssichersten Propagandisten, die Duldung oder Hilfe einer in zwei Jahrtausenden erprobten Maschinerie zur Massenbeeinflussung gewonnen.

    Wie gelang dieses Meisterstück gerade dem Revolutionär Mussolini? Mussolini, der Sozialist und Schriftleiter des »Avanti«, war nie gläubig, er gilt als Atheist. Er hat in letzter Zeit manchmal die Kommunion genommen, aber nie ein Hehl aus seiner Einstellung gemacht. Drei Monate nachdem er den Frieden mit der Kirche abschloß, sagte er vom Katholizismus, er sei
    »eine Religion, die in Palästina geboren und in Rom katholisch wurde, die, wäre sie in Palästina geblieben, nie mehr Bedeutung erlangt hätte als irgendeine der vielen Sekten, die in dieser überhitzten Atmosphäre gediehen, die nicht mehr wäre als die Bewegung der Essäer oder der Therapeuten. Ohne Rom wäre das Christentum wahrscheinlich verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen ... «
    Mussolini sagte aber auch im Jahre 1921, als seine Bewegung am härtesten um ihre Existenz kämpfte:
    »Roms lateinische Tradition wird heute durch den Katholizismus vertreten«.
    Wie sehr er persönlich den Klerus mißachten mag, Mussolini unterschätzte keinen Augenblick lang die Macht des Bestehenden, die Gewalt konservativer Kräfte. Eine seiner kennzeichnendsten Eigenschaften ist die, nur im äußersten Notfall Bestehendes zu zerstören. Er wußte, was Feindschaft oder Freundschaft der Kirche zu tun vermag, er kannte Italiens Geschichte besser als mancher seiner Vorgänger. Wußte, daß seit Jahrhunderten die Kämpfe zwischen Papsttum und weltlicher Macht unentschieden blieben, daß sie zwecklos, daß sie nur Vergeudung von Kraft waren.

    Als das moderne Italien sich zu regen begann, als 1848 Sardinien-Piemont Österreich den Krieg erklärte, da hatte Papst Plus IX. die Truppen gesegnet, selber Truppen gestellt, um für Italiens Unabhängigkeit zu kämpfen. Italien jubelte ihm zu. Es glaubte, er werde sich offen an die Spitze der Bewegung stellen.
    Aber die Kirche ist universal, sie muß universal sein. Offen konnte der Papst die Revolutionäre nicht unterstützen, und so vertrieb man ihn. Am 24. November 1848 kam es zur Ausrufung der römischen Republik. Der Papst verhandelte mit Frankreich und Österreich, und die eroberten ihm Rom zurück. Österreich verlor 1866 den Krieg gegen Preußen, wie ihn Frankreich vier Jahre später gegen Deutschland verlor. Damit war es mit dem Kirchenstaat aus. Am 9. Oktober 1870 wurde Rom feierlich dem italienischen Königreich einverleibt, am 2. Juni 1871 bezog Viktor Emanuel den Quirinal. Der Papst verfluchte ihn, zog sich als »Gefangener« in den Vatikan zurück. Er erkannte die Garantiegesetze nicht an, die das neue Italien beschloß, die ihm Exterritorialität, ungehinderten diplomatischen Verkehr mit fremden Mächten, Freiheit der Konzilien und Konklaven und eine Jahresrente von dreiviertel Millionen Lire zusicherten. Das war klug, denn Freundschaft mit einem so jungen, so schwachen Staat war nicht viel wert, die moralische Kraft des Trotzens dagegen unschätzbar. Schon während die italienischen Truppen gegen Rom zogen, wirkte die Entscheidung des XX. ökumenischen Konzils, die gegen den erbitterten Widerstand von fast 200 Delegierten durchgesetzte Unfehlbarkeitserklärung des Papstes. Selbst in Italien sah man es als Zeichen des Himmels an, daß es donnerte und blitzte, während am 18. Juli 1870 Pius IX. die Konstitution des »Pastor Aeternus« verlas. Der Beschluß des Konzils beschleunigte die Eroberung Roms, aber er festigte auch die geistige Macht des Papstes in unerwartetem Ausmaß. Bald spürte Italien den heftigen Widerstand aller katholisch regierten Staaten, den Haß der »Ultramontanen«, Österreichs vor allem. Bald spürte die neue Dynastie den Widerstand des Volkes, das »Viva il papa re!«, »Es lebe der Papst-König!« rief. Immer wieder versuchte nun die Regierung, sich dem Vatikan anzunähern, aber die Päpste blieben hart. Sie spürten die moralische Hilfe der ganzen Welt, nie war ihr Einfluß größer gewesen als jetzt, da sie in Feindschaft mit dem weltlichen Rom lebten.

    Dann aber kamen der Weltkrieg und die Revolution in Rußland. Dann kamen Gottlosigkeit und Auflehnung gegen alle konservativen Mächte. Während in Rußland tausende Priester starben, gab es Revolutionen von Deutschland bis Mexiko. In Italien selbst tobte erbitterter Kampf zwischen Kommunisten und Faschisten. In Mailand gab es Straßenschlachten, und oft segnete dort im Jahre 1921 der Erzbischof die Leichen von Schwarzhemden ein. Dieser Erzbischof hieß Monsignore Ratti, er war eben aus Polen zurückberufen worden, wo er die Gefahr des Kommunismus deutlicher als alle seine Obern gesehen hatte. Dieser Erzbischof war der zukünftige Papst. Im Januar 1922 starb Benedikt XV. Der Vatikan war damals durch Krieg und Revolution so arm geworden, daß man nicht wußte, wie das Konklave zustande kommen sollte. Aber dann gaben die Diözesen von New York und Chikago Vorschüsse auf den Peterspfennig, drei amerikanische Millionäre spendeten zusammen etwa 400.000 Dollar; ein neuer Papst konnte gewählt werden. Man einigte sich auf Achille Ratti. Als der Kardinal Bisleti am 6. Februar dieses Ergebnis dem am Petersplatz versammelten Volk mitteilte, da erschien der neue Papst selber auf dem Außenbalkon der Kathedrale. Was seit 1870, seit dem offenen Bruch mit dem Staat, nicht mehr geschehen war, das tat Pius XI.: er segnete das Volk von Rom, er segnete die Stadt und ganz Italien.

    Als zehn Monate später Mussolini mit seinen Schwarzhemden in Rom einzog, da hatte er diese Geste nicht vergessen. Er hatte über die Kräfte der Zerstörung gesiegt, war durch seinen Sieg über die Kommunisten zur Macht gelangt. Warum sollte es nicht möglich sein, sich mit dem Erzfeind des Kommunismus, mit der Kirche, zu verbünden? Der Vatikan war arm, er konnte nirgends auf Hilfe rechnen. Was er immer schon predigte, predigte auch der Faschismus: Reinheit der Sitten, Disziplin, Autorität, Heiligkeit der Familie, Kinderreichtum. Was der Nachfolger Rattis in Mailand später aussprach, wußte Papst Pius XI. so gut wie Mussolini: vor dem Faschismus war die Kirche in einer üblen Lage, in antifaschistischen Ländern wie Mexiko und Rußland ist sie es noch.
    »Der Faschismus erst«, sagte der Erzbischof von Mailand, »räumte mit dem Nudismus und einer schamlosen Presse, mit der Tanzwut und der Blasphemie auf.«
    Zwischen Faschismus und Kirche gab es sehr viele Berührungspunkte und scheinbar keinen unüberbrückbaren Zwiespalt. Nur die staatliche Macht konnte jetzt der Kirche die Mittel zum Fortbestand geben. Solange Kaiser und Könige reiche Spenden nach Rom schickten, waren die Gaben der Pilger nicht so wichtig. Jetzt, da die Könige vertrieben worden waren, lebte der Vatikan von den Wallfahrern, und die konnte der italienische Staat begünstigen oder schikanieren. Immer mehr wurde das Grab des heiligen Petrus für die katholische Kirche so wichtig wie Mekka und die Kaaba für den Islam. Immer nötiger wurde der weltliche Schutz. Was, wenn der Faschismus den Kampf verlor, Italien kommunistisch wurde wie Rußland? Rom und die Kirche waren untrennbar verbunden, sie waren durch zwei Jahrtausende der Propaganda zu einem Begriff geworden. Wurde die Kirche aus Rom vertrieben, so waren zwei Jahrtausende der Propaganda verschwendet. Wurde der Vatikan angetastet, so kam eine Dokumentensammlung in Gefahr, ein Archiv, dessen Erfahrungsschatz den päpstlichen Entscheidungen fast all ihre Kraft gab. Ein Jahrhundert lang hatten die Päpste keinen Angriff auf ihre Person mehr zu fürchten brauchen. Jetzt aber, da die Welt vor nichts mehr Achtung zu haben schien?

    Mussolini kannte die Schwierigkeiten des Vatikans, wie er andererseits wußte, daß Italiens Volk sehr fromm ist, wie er mit der Gläubigkeit der kriegsmüden Europäer rechnete, wie er die Macht der Priester kannte. Vier Jahre lang hatten Papst und Diktator sich mißtrauisch beobachtet. Dann sorgte Mussolini dafür, daß 1925 ein Heiliges Jahr gefeiert werden konnte, wie es prächtiger lange nicht gesehenn worden war. Unendlich vorsichtig und in allergrößter Heimlichkeit ließ er Anfang 1926 durch den Staatsrat Barone dem Heiligen Stuhl konkrete Vorschläge machen. Der damalige Konsistorialadvokat Eugenio Pacelli und der Kardinal Gaspari unterstützten ihn. Mussolini war großzügig, denn er glaubte, was schon Francesco Crispi gesagt hatte, nur der verdiene den Namen eines großen italienischen Staatsmannes, dem die Lösung der »römischen Frage« gelang. Er war zäh, handelte drei Jahre lang mit den Kirchenfürsten., aber schließlich unterzeichnete er am 11. Februar 1929 ein Konkordat und die Verträge, mit denen Italien dem Papst die weltliche Herrschaft über die vatikanische Stadt zuerkannte, ein Gelände, das zwar nur den Vatikan, die Peterskirche und den Petersplatz, im ganzen 44 Hektar, umfaßt, das aber eigene Telephon- und Telegraphenlinien, eine eigene Radiostation und einen eigenen Bahnhof hat. Der Papst erkannte das Königreich Italien und seine Hauptstadt Rom an, auf denen seit 1870 das Anathema ruhte, er hob den Kirchenbann gegen die italienische Regierung und das italienische Königshaus auf, verzichtete gegen eine Abfindung von 1750 Millionen Lire - damals etwa 350 Millionen Mark - auf alle früheren Ansprüche. Da nur 750 Millionen bar erlegt wurden, Mussolini die Annahme von einer Milliarde in italienischen fünfprozentigen Staatsanleihen durchsetzte, war der Vatikan sozusagen am italienischen Staat beteiligt, an seinem Wohlergehen handfest interessiert.

    Von diesen die Dauer des Friedens verbürgenden Einzelheiten aber war damals wenig die Rede. Als nach der Ratifizierung der Verträge Papst Plus XI. im Juli 1929 in feierlichem Aufzug über den Petersplatz getragen wurde, als er, umgeben von seinem prächtigen Hofstaat und seiner Garde, das Volk segnete, da jubelten nicht nur die hunderttausend nach Rom geeilten Pilger, da feierte die ganze katholische Welt diesen Frieden mit. In chinesischen Missionskirchen und in europäischen Kathedralen, von Zentralafrika bis in die Eiswüsten Kanadas wurden Dankgottesdienste abgehalten. Für Millionen Katholiken wurde Mussolini zum bewunderten Freund und mächtigen Beschützer der Kirche. Diese Kirche wurde endlich wieder zum Magneten für einen Strom von Fremden aus allen Teilen der Erde, diese Kirche gab endlich wieder berauschende Feste....«

    Siehe auch
    Lateranverträge
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    Der Vertrag (Wortlaut)
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