Hallo werte Forengemeinschaft angesichts des Jubiläumsjahres Friedrich des Großen wollte ich einmal die Haltung der Westalliierten zu Preußen thematisieren.
1947 endete die Existenz Preußens.
„Der Staat Preußen, der seit jeher Träger des Militarismus und der Reaktion in Deutschland gewesen ist, hat in Wirklichkeit zu bestehen aufgehört. Geleitet von dem Interesse an der Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit der Völker und erfüllt von dem Wunsche, die weitere Wiederherstellung des politischen Lebens in Deutschland auf demokratischer Grundlage zu sichern, erlässt der Kontrollrat das folgende Gesetz:
Artikel 1
Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden werden hiermit aufgelöst.“
Es handelte sich um mehr als um einen bloßen Verwaltungsakt, die Westalliierten sahen in Preußen die Wuzel allen Übels und letztlich die Ursache für den zweiten Weltkrieg. Churchill plädierte sogar dafür, eine Teilung nach Norddeutschland und Süddeutschland vorzunehmen und den südlichen Teil erheblich besser zu behandeln und nur dem norddeutschen Teil harte Besatzungsbedingungen aufzuerlegen. Die Sowjetunion teile diese Auffassung nicht, einmal um der Geschichte der preußisch-russischen Beziehungen willen, vor allem aber auch aufgrund rein rationaler Überlegungen, an denen man kaum vorbeikommt. Der Nationalsozialismus faßte in Norddeutschland schwerer Fuß als ins Süddeutschland, Preußen waren unter Widerständlern weit über- und unter überzeugten Nazis klar unterrepräsentiert.
Auch historisch gesehen war Preußen nun gerade nicht Exponent völkischer Ideologien.
Woher diese zweifelhafte bis grundfalsche Ursachenforschung der Westalliierten? Sah man einzig und allein im preußischen Militarismus die Ursache, ist es womöglich historische Unkenntnis oder stecken emotionale Gründe dahinter?