Chiasso schickt Asylbewerber in den Wald
Für 30 Franken (25€) pro Tag
Sie sollen nicht mehr den ganzen Tag rumlungern. Und offenbar wollen die sogenannten Pöbel-Tunesier das auch nicht. Lieber gehen sie «raus».
Die Kumpels sind unter sich: Hakim S. hebt den behandschuhten Daumen. (c) Jacek Pulawski
Das Bettzeug ist glattgezogen. Die Fenster sind geputzt. Auch in der Küche zeigt Hakim S.* (30, Bild) Eifer. Denn nur wer im Empfangszentrum mithilft, darf raus. «Und raus wollen 95 Prozent hier», sagt Luca Baranzini, Chef der Asylbewerber-Betreuung in Chiasso.
«Raus» bedeutet Arbeiten: einen Tag lang Wanderwege säubern, Unkraut jäten, Holz sägen und stapeln. Für 30 Franken. «Besser als im Stadtzentrum herumlungern und sich volllaufen lassen», meint Hakim, der aus Tunesien in die Schweiz kam. «Wir wissen, dass wir hier keine Chance haben zu bleiben», sagt Kollege Ali L. (37) aus Marokko und greift in den Holzstapel. «Aber wenn ich gut arbeite, vielleicht behalten sie mich doch hier.»
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