Das Folgende habe ich erst kürzlich gelesen und frage mich warum man eigentlich so wenig davon hört:
[Links nur für registrierte Nutzer]Beria suchte Stalins Misstrauen zu zerstreuen und förderte die Gerüchte über eine um sich greifende Ärzteverschwörung. Am 28. Februar 1953 gehörte Beria zu den Teilnehmern eines bis in den Morgen des 1. März ausgedehnten Abendessens bei Stalin. Laut Wjatscheslaw Molotows Erinnerungen, die 1993 veröffentlicht wurden, hat Beria ihm gegenüber behauptet, er habe Stalin beim Abendessen vergiftet.
Als Stalin am 1. März einen Anfall erlitt, stellte sich heraus, dass ohne Berias Erlaubnis keine Ärzte zu Stalin kommen durften. Erst gegen drei Uhr nachts des 2. März wurde Beria aufgefunden. Er erklärte daraufhin gegenüber den Bediensteten, Stalin schlafe fest und dürfe nicht gestört werden. Daraufhin verbot er ihnen und den Leibwachen zu telefonieren. Erst gegen neun Uhr kehrte er mit Politbüromitgliedern und Ärzten zurück. Danach begab er sich in den Kreml und kam einige Stunden später zurück. Auf seine Veranlassung hin wurde nun eine Regierungsmitteillung über Stalins Erkrankung veröffentlicht. Am 5. März starb Stalin.
Wenn es stimmt was hier über Molotows Erinnerungen geschrieben wird, wie ernst ist seine Aussage, Beria hätte ihm gegenüber gesagt, er hätte Stalin vergiftet, dann zu nehmen? Es handelt sich hier zwar nur um einen nicht überprüfbaren Bericht über eine angebliche private Äußerung, aber Berias Verhalten am 1. und 2. März deutet doch in der Tat auf die Richtigkeit von Molotows Aussage hin, oder nicht?
Motive könnte man Beria jedenfalls genug andichten. Er war unter Stalin der zweitmächtigste Mann im Staat und sein potentieller Erbe, weshalb Stalins Tod seine eigene Karriere hätte beschleunigen können. Außerdem war Stalin dem Westen zu dieser Zeit ein Dorn im Auge, einen raffinierten Staatsmann wie ihn loszuwerden erschien sicherlich günstig und vielleicht hat irgend ein westlicher Geheimdienst ja mit Beria paktiert.
Aber wieso sollte Beria Molotow gegenüber sowas zugeben?