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[Links nur für registrierte Nutzer]Entstehung
In der Weimarer Republik formierte sich eine breite rassenhygienische Bewegung, die mit gezielter Bevölkerungspolitik eine „Degeneration“ des deutschen Volkes abwenden wollte. Schon 1922 hatten prominente Wissenschaftler die Einrichtung eines rassenkundlichen Instituts in Deutschland gefordert. Adolf von Harnack, der Präsident des Kaiser-Wilhelm-Instituts, unterstützte die Einrichtung eines wissenschaftlichen Zentrums für „Anthropologie, menschliche Vererbungslehre und Eugenik“ mit der Begründung, Deutschland müsse mit Schweden, den USA, Frankreich und England gleichziehen.[1] Die Einrichtung des Instituts wurde von einer breiten Koalition getragen – von den Sozialdemokraten über das katholische Zentrum bis hin zum äußersten rechten Rand des Parteienspektrums.[2] Das Institut unter der Leitung Fischers wollte eine disziplinenübergreifende „Leitwissenschaft vom Menschen“ entwickeln und sich bewusst von „politischen Eiferern und Dilettanten in der Rassenhygiene-Bewegung“ absetzen.[3] Die „Berliner Richtung“ der deutschen Rassenhygiene ging damit auf Distanz zur völkischen „Münchner Richtung“, die die Überlegenheit der „nordischen Rasse“ propagierte.[4]