Entgegen der Meinung von Heerscharen geistig Minderbegabter, die im Abendland die öffentliche Meinung dominieren, war die Eugenik keine Frucht der nationalsozialistischen Ideologie, sondern hatte seine Wurzeln in der Aufklärung und wurde besonders im liberalen Lager propagiert.

Ein schönes Beispiel dafür sind die kanadischen Gesetze zur Sterilisation von Personen, die als "geistig minderwertig" , die bis weit nach 1945 galten.
Pioniere in dieser Hinsicht waren kanadische Suffragetten, also die Vorläuferinnen von Alice Schwarzer & Co., die einerseits das Frauenwahlrecht erkämpften und im gleichen Zuge scharf gegen "geistig minderwertige" Personen vorgingen.

Die Fortschritte in Wissenschaft und Technik galten als Lösung für aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Probleme. Murphy gehörte zu denen die der Meinung waren, dass die Probleme der Gesellschaft, wie Alkoholismus, Drogenmissbrauch und Kriminalität durch geistiger Mängel verursacht waren.
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Ihre Lösung für diese soziale Frage wurde die Eugenik. Selektive Zucht galt als ein progressiver wissenschaftlicher und sozialer Ansatz und Murphy unterstützt die Zwangssterilisation von jenen Personen, die als geistig Behindert galten. Sie glaubte, dass die geistig und gesellschaftlich Minderwertigen sich mehr als die "menschlichen Vollblüter" reproduzierten und appellierte an die Legislativversammlung von Alberta für die eugenische Sterilisation. In einer Petition, schrieb sie, geistig behinderte Kinder seien "eine Bedrohung für die Gesellschaft und ein enormer Kostenfaktor für den Staat ... Wissenschaft zeigt, dass geistige Mangelhaftigkeit eine übertragbare Erbkrankheit ist."
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