Liebes Forum,


aktuell lesen wir wieder, dass die EZB "frisches Geld" in den Markt pumpt, was wieder einmal zur Entspannung an den Märkten sorgt. Genauer gesagt stellt die EZB den Geschäftsbanken wohl Geld zu günstigen Zinssätzen (1 %) für 3 Jahre zur Verfügung.
Meine Frage nun: Was heißt das genau? Wofür brauchen die Geschäftsbanken dieses Geld? Oftmals heißt es, sie brauchen das, damit es keine Kreditklemme gibt. Ich dachte, wie viel Kredite eine Bank vergeben darf, hängt davon ab, wie hoch die Einlagen sie hat und nachdem der Mindestreservesatz von 2% auf aktuell 1% gesenkt wurde, dürfte es da ja kaum Probleme geben.


In diesem Zusammenhang wäre ich auch jedem dankbar, der mir erklären kann, wie sich die Versorgung mit "frischem Geld" auf die Bilanz einer Bank auswirkt. Wenn mir jemand Geld zur Verfügung stellt (bzw. Anleihen von mir erwirbt), dann habe ich ja das Geld in der Hand (Aktivseite der Bilanz), dafür aber auch eine Verbindlichkeit in der selben Höhe ggü. dieser Person/Institution (Passivseite der Bilanz). D.h. wenn ich vorher überschuldet war, bin ich es nach der Transaktion immer noch.
Trotzdem lese ich häufiger davon, dass die Zentralbank genau dann aushilft, wenn Forderungen von der Aktivseite der Bilanzen von Geldinstituten abgeschrieben werden müssen.
Wie geht das zusammen?


Herzlichen Dank für Eure Ausführungen zu diesen Fragen!


Viele Grüße, Christian