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Thema: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

  1. #21
    farbig Benutzerbild von dye
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    Upstream gewinnen die Ölkonzerne, downstream verlieren sie

    Was die Aussicht auf einen Verkauf der Raffinerie bedeutet, können die Kollegen in Hamburg-Harburg und Heide (Holstein) berichten. Shell als größter Betreiber von Raffinerien in Deutschland ist seit langem entschlossen, sich von den beiden kleineren Werken zu trennen. Monatelang galt der indische Essar-Konzern als bevorzugter Käufer.

    Im April jedoch platzte der Deal, zu dem auch die britische Raffinerie Stanlow und der schwedische Standort Göteborg gehörten. Jetzt ist die Zukunft der norddeutschen Raffinerien unklar, die Schließung wieder wahrscheinlicher. Ohnehin hatten Branchenkenner vermutet, dass Essar die Produktion mancherorts stoppen und die Anlagen nur als Terminals nutzen würde.

    "Die Linie der Konzerne ist klar: große Mengen an Raffineriekapazitäten aufgeben", sagt Rainer Wiek, Chefredakteur des Fachblatts "Energie Informationsdienst". "Mit einem Verkauf an einen anderen Besitzer wäre das Problem nicht gelöst." Im vergangenen Jahr hätten die Raffinerien deutschlandweit "eine rote Null" geschrieben.

    Die Milliardengewinne der Multis kommen aus dem Upstream-Geschäft, der Förderung von Öl und Gas also. Im Absatz "downstream" dagegen sorgen die Tankstellen noch für ein mageres Plus, während die Verarbeitung von Rohöl zu Benzin, Diesel, Heizöl oder Chemieprodukten Miese bringt.

    Reine Raffineriekonzerne wie Petroplus mit Sitz in der Schweiz oder Valero Energy aus den USA haben zwei schwere Verlustjahre hinter sich...
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  2. #22
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    Zitat Zitat von Skaramanga Beitrag anzeigen
    Ich schlage die mit ihrem eigenen Öko-Wahn. Mein modifizierter Ford Diesel fährt mit purem Pflanzenöl. E100 sozusagen.
    Rapsöl derzeit stabil bei 1,29.

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    Na wie toll, wenn diese raffgierige Regierung merkt dass sich der Autofahrer sich mit Rapsoel verhilft wird eben eine Rapsoelsteuer eingefuehrt.
    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“

    Konrad Adenauer

  3. #23
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    Zitat Zitat von Tantalit Beitrag anzeigen
    Was denn und was tust du konkret?
    Was ich konkret tue? Ganz einfach: Möglichst oft in Luxemburg tanken, wo die Beimischungsquote von Rapsöl geringer ist. Die Commonrailpumpe und dere Piezo Zünder werden es mir danken. Ganz zu schweigen von meinem Portemonnaie:

    Reichweite mit einer Tankfüllung von Shell in Bonn getankt - normaler Diesel: 1078 km
    Reichweite mit einer Tankfüllung von Aral in Weiswampach (Lux) getankt - normaler Diesel: 1180 km

  4. #24
    farbig Benutzerbild von dye
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    Standard Upstream- und Downstreamsituation der Ölmultikonzerne

    Marktsituation der Ölmultikonzerne:

    Kartellamt und Benzinpreise: Die Geschichte vom Osterhasen und den Tankstellenpreisen

    Es ist schon verwunderlich, dass unser Kartellamt Jahrzehnte lang braucht, um das herauszufinden, was jeder Führerscheinneuling weiß: Die Tankstellenbesitzer schauen zur Nachbartankstelle und geben den Preis an die Zentrale weiter und die setzt dann den Kraftstoff-Preis an der Tanke fest. Etwas mehr Substanz hätte man sich vom Kartellamt schon gewünscht. Ähnlich ist es mit den seltsamen Regeln, dass angeblich zu Ostern oder Weihnachten oder sonntags bzw. zum Wochenende der Sprit teurer wird. Das ist eher die Geschichte vom Weihnachtsmann oder Osterhasen, die so entsteht, dass man fünf Tage sich was anschaut und dann am sechsten Tag glaubt, man hat die Welt verstanden. Oligopole lassen sich mit Preissenkungen Zeit Die Preisstruktur im Benzin- und Dieselmarkt ist schon etwas komplexer. Um die zu erklären – und dann auch zu prognostizieren – braucht man eine ökonomische Theorie, genauer gesagt, die Theorie über Oligopole, die das Preisverhalten in Oligopolen erklärt.

    Oligopole sind fragile Konstrukte und Gleichgewichtssituationen kommen schnell aus dem Lot. Wenn ein Oligopolist den Preis senkt, um seinen Marktanteil zu erhöhen, um den Wettbewerber aus dem Markt zu drängen, reagiert der Wettbewerber in der Regel sofort. Der Erfolg ist damit eher negativ, denn der Oligopolist hat dann dazu beigetragen, dass sein Marktanteil gleich bleibt, aber sein Gewinn sinkt. Also verhält sich der Oligopolist eher vorsichtig und zettelt keinen Preiskrieg an. Bei Preiskriegen verlieren Oligopolisten. Genau deshalb haben wir ein asymmetrisches Preisverhalten im Benzin- und Dieselmarkt. Wenn die Kosten sinken, etwa weil der Rohölpreis sinkt, dauert es ein paar Tage länger, bis die Benzinpreise ebenfalls sinken. Man wartet auf den Nachbarn, und wenn der nichts am Preis dreht, bleibt man besser ruhig. Diese zähe Reaktion ist seit langem im Tankstellenmarkt beobachtbar.

    Das hat nichts mit Freitag, Ostern oder Weihnachten zu tun, sondern mit dem Verhalten von Oligopolisten. Wer nur stur Preise beobachtet, bleibt damit auf dem Holzweg, wie etwa der ADAC, der schon neue ökonomische Gesetze am Verkünden ist. Gehen die Kosten hoch, reagieren die Oligopolisten sehr schnell. Würde er nicht reagieren, würde er ja versuchen, Marktanteile zu gewinnen und einen Preiskrieg einleiten, bei dem er auf jeden Fall verliert. Die Kosten müssen dabei nicht unbedingt aufgrund des Anstiegs der Rohölpreise steigen. Ein trockener Sommer mit Flüssen, auf denen Tankschiffe nur halb beladen werden können, oder ein kalter Winter mit zugefrorenen Flüssen wirken wie ein Steigen des Rohölpreises. Das gleiche gilt für den Euro-/Dollarkurs. Öl wird in Dollar fakturiert, also reagiert der Angebotspreis auf den Wechselkurs. Oder die Raffineriekapazität. Fragen die US-Amerikaner etwa mehr Benzin nach, dann schicken unsere Ölkonzerne Benzin nach USA. Da die Raffineriekapazität bei uns beschränkt ist und da nicht mehr produziert werden kann, steigt der Preis an unseren Zapfsäulen. Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, die nichts mit dem Osterhasen oder Weihnachtsmann zu tun haben. Die Tankstellenpreise mit dem Osterhasen zu verknüpfen ist eher niedlich.

    Struktur der Ölkonzerne definiert Preisreaktionen. Alle Mineralölkonzerne unterscheiden in ihrem Geschäft zwischen Up-Stream- und Downstream-Aktivitäten. Up-Stream ist die Ölförderung. Sobald der Ölpreis über 40 US-Dollar liegt wird mit dem Up-Stream-Geschäft fest Geld verdient. Up-Stream ist die eigentliche Gelddruckmaschine der Ölkonzerne. Das Spannende am Mineralölgeschäft ist also nicht die Tankstelle, sondern die Ölquelle und eventuell die Raffinerie.

    Im Downstream-Geschäft, also bei den Tankstellen, wird kaum Geld verdient. „Up-Stream“ verkauft Benzin an Downstream und Downstream sitzt in der Kostenklemme. Deshalb können auch freie Tankstellen kaum das Preisgefüge beeinflussen. Die kaufen an den klassischen Raffinerien – eben vom Up-Stream-Arm des Mineralölkonzerns. Die Empfehlung des ADAC, sich auf mehr freie Tankstellen zu konzentrieren, geht also genauso am Markt vorbei wie die Geschichte mit dem Osterhasen und kann relativ wenig bewirken. Im Downstream wird üblicherweise das Geld mit dem Schoko-Riegel an der Tanke verdient. Tanken haben keine gesetzlichen Ladenöffnungszeiten und daher einen Sonderstatus beim Shop-Geschäft, dem wahren Gewinnbringer beim Downstream.

    Staat verdient am meisten Wenn man jetzt wirklich mal schaut, wo das meiste Geld von Liter Benzin hängen bleibt, ist man schnell beim Finanzminister. In Luxemburg verlangt der Finanzminister 0,462 Cent pro Liter Benzin, in Deutschland immerhin 0,655 Cent. Und auf das Ganze kommt dann nochmals die Mehrwertsteuer, die in Luxemburg 15 Prozent beträgt und bei uns 19 Prozent. Bei Beachtung der Mehrwertsteuer kostet damit der Liter Benzin in Luxemburg 25 Prozent weniger als in Deutschland. Schade, dass es hierfür kein Kartellamt gibt

    (Autor: Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer)

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  5. #25
    Ouzo-Cola Benutzerbild von Skaramanga
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    Zitat Zitat von Pappenheimer Beitrag anzeigen
    Na wie toll, wenn diese raffgierige Regierung merkt dass sich der Autofahrer sich mit Rapsoel verhilft wird eben eine Rapsoelsteuer eingefuehrt.
    Dann nehm ich Sonnenblumenöl. Oder gefiltertes Fritten-Altöl.

    Natürlich ist das alles schon irgendwie mit diversen abstrusen Regulierungen ein bisschen kriminalisiert und steuerrechtlich umhegt worden, war doch klar.

    Aber ...


  6. #26
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    Bald haben wir die 5 DM - wie die Grünen wollten.

  7. #27
    Doppeldenk öm de Eck. Benutzerbild von Tantalit
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    Zitat Zitat von Bergischer Löwe Beitrag anzeigen
    Was ich konkret tue? Ganz einfach: Möglichst oft in Luxemburg tanken, wo die Beimischungsquote von Rapsöl geringer ist. Die Commonrailpumpe und dere Piezo Zünder werden es mir danken. Ganz zu schweigen von meinem Portemonnaie:

    Reichweite mit einer Tankfüllung von Shell in Bonn getankt - normaler Diesel: 1078 km
    Reichweite mit einer Tankfüllung von Aral in Weiswampach (Lux) getankt - normaler Diesel: 1180 km
    Tolle Lösung, die ist ja wohl so was von Kontraproduktiv schlimmer geht es ja gar nicht, du suchst für dich eine persönliche Lösung die aber auch nichts, gar nichts an den grundsätzlichen Strukturen ändert ganz toll setzen Sechs. Damit verhältst du dich wie die Mehrheit und bist nicht daran interessiert dich wirklich in einen Dialog einzubringen der das beste für alle zum Ziel hat mit der geringsten Umweltbeeinträchtigung.
    Rechtschreibfehler dürft ihr suchen, ihr findet eh nie alle.

  8. #28
    mitscharfenaugen Benutzerbild von ursula
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    bei clever tanken.de zeigen sich in meiner stadt grad unterschiede von 5 cent pro l diesel... und aral am günstigsten ---
    hallöchen

  9. #29
    White Charger Benutzerbild von Bergischer Löwe
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    Bis zum Sommer haben die Konzerne folgende Ziele:

    Preis Ottokraftstoffe: ca. 1,70 EURO / l
    Preis Dieselkraftstoffe: ca. 1,50 EURO / l

    im Wochenschnitt.

    Im Sommer werden sie wie folgt budgetieren:

    Preis Ottokraftstoffe: ca. 1,85 EURO / l
    Preis Dieselkraftstoffe: ca. 1,60 EURO / l

    Hier geht die Schere zwischen Otto und Diesel aufgrund der saisonbedingt geringeren Sommernachfrage nach Heizöl und LKW Treibstoffen etwas auseinander.

    Für den Jahreswechsel erwarte ich beim Ottokraftstoff die "2" vor dem Komma.

    Immer vorausgesetzt, daß die Konjunkturlage sich nicht dramatisch verschlechtert (wie beispielsweise im Sommer 2009). Dann könnte mit einem drastischen Preiseinbruch gerechnet werden. Aber nur dann.

  10. #30
    White Charger Benutzerbild von Bergischer Löwe
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    Standard AW: Benzinpreise und schweigende oder heuchlerische Politiker

    Zitat Zitat von Tantalit Beitrag anzeigen
    Tolle Lösung, die ist ja wohl so was von Kontraproduktiv schlimmer geht es ja gar nicht, du suchst für dich eine persönliche Lösung die aber auch nichts, gar nichts an den grundsätzlichen Strukturen ändert ganz toll setzen Sechs. Damit verhältst du dich wie die Mehrheit und bist nicht daran interessiert dich wirklich in einen Dialog einzubringen der das beste für alle zum Ziel hat mit der geringsten Umweltbeeinträchtigung.
    Welche grundsätzlichen Strukturen möchtetst du denn bitte ändern? Ein Oligopol zum Polipol machen? Viel Vergnügen. Frag doch mal bei der KfW Mittelstandsförderung nach, ob sie dir ne Tankstellenkette startup finanzieren. Nur zu deiner Info: Selbst die KfW (die normalerweise jeden Blödsinn fördert) fördert keine Tankstellen mehr. DAS sagt doch wohl alles über die downstream Marktsituation bei den Kraftstoffen.

    Aber jeder Liter, der Herrn Schäuble durch fremdtanken durch die Lappen geht ist ein Sieg über seine Steuerpolitik. Denk mal drüber nach.

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