Mit "erdverbundener Architektur" könnte ich jetzt gemeinerweise Bunkerbauten und dergleichan assoziieren. Aber lassen wir das...:-)
Ich gebe dir recht, bei zeitgenössischer Hochhausarchitektur kann man inzwischen froh sein, wenn keine überdimensionierten Gurken wie in London oder Dosenöffner, wie bereits gezeigt, sondern lediglich die sattsam bekannten langweiligen Containerbauten realisiert werden. Das hat aber mit dem Strangthema des "Schönen Wolkenkratzers" nun überhaupt nichts mehr zu tun. Ich plädiere ja auch nicht für billige Allerweltsbauten, sondern für ästhetisch ansprechende Hochhäuser, die auch nicht flächendeckend errichtet werden sollten, sondern einfach als städtebauliche Akzente an markanten Punkten. Nichts ist doch langweiliger als ein endloses Häusermeer mit einheitlicher Traufhöhe.
Die deutsche Stadt war ja auch schon immer von Türmen geprägt, und seien es Kirchtürme, die man sehr wohl der Hochhausarchitektur zurechnen kann. Denke nur einmal an Nürnberg oder Lübeck. Diese Stadtsilhouetten sind (oder waren) lebendig und spannend im Gegensatz zu unseren ewig gleichen Aneinanderreihungen langweiliger Vier-oder Fünfgeschosser.
Aber warum eröffnet ein Verfechter des horizontalen Bauens eigentlich einen Strang für schöne Wolkenkratzer?
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
Okay, ..und das hier? Das Karstadthaus am Hermannplatz, errichtet Ende der 20er Jahre.
Heute sind die Türme leider weg. Im Krieg zerstört und nicht mehr aufgebaut. Obwohl vor Jahren die Gelegenheit bestanden hätte, als das Gebäude generalsaniert wurde.
Der Hermannplatz im berüchtigten Nordneukölln wird aber voraussichtlich vom nördlichen Kreuzberg her "gentrifiziert" werden und als Zentrum Südost irgendwann auch mal wieder die Bedeutung haben, die er vor dem Krieg hatte. Man muß die Hoffnung also noch nicht aufgeben :-)
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
Quatsch, wir müssen Pyramiden bauen für Groß Germania.Speer übernehmen sie! Der Sohn lebt ja noch!
Du bevorzugst also die Symmetrie. Warum auch nicht...
Was hier aber im Vergleich zum Gebäude am Potsdamer Platz auffällt, sind diese m.E. unmöglichen Fenster, die die Vertikale im oberen Bereich auf unangenehme Weise konterkarieren. Der Dachabschluß ist übrigens fast identisch gestaltet. Art Deco vom Feinsten, wie ich finde. Insgesamt wirkt dieser Bau aber klobiger und uneleganter als der in Berlin...
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
Man kann auch von Verdrängung reden, kein Problem. Ich hab´s ja auch in Anführungszeichen gesetzt. Dieser Prozeß ist jedenfalls signifikant und die "Kloake" wird schon bald in neuem Glanz erstrahlen, jede Wette. Es sei denn, man schafft es, die Sonnenallee von den Salafisten zurückzuerobern :-(
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
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