Guten Morgen Leo Navis,
Gleich vorneweg: Ich werde etwas boshaft auf Deinen Beitrag antworten, das liegt in meiner Natur, meine aber, wenn ich DU sage, in der Erkenntnis um unser EINS-Sein objektiv UNS (Menschliche, Allzumenschliche).
Du schreibst:
Er erkennt aber noch etwas viel interessantes: Dass auch der Mensch Teil des Einen ist. Mit all seinen biologischen Funktionen, die dafür sorgen, dass er sich nicht vom Auto umfahren lässt. Der Mensch ist Teil des Einen; das Eine ist Teil des Menschen. Wieso sollte der Mensch gut und böse verneinen? Er bejaht es und verneint es damit automatisch; denn wenn man die eigene Sichtweise vollständig verstehen kann, so auch, warum man in dem Moment vor dem Auto wegläuft oder den Kannibalen die Kehle durchschneidet; und somit hat man auch kein Problem mehr damit; denn ein Problem ist das, was wir kreieren, die Problemlosigkeit aber die objektive Realität.
Ich habe ja auch gar kein Problem damit, an die Existenz vielfältiger Verschwörungen und Machtkämpfe zu glauben.
Als Teil des EINEN sind es ja meine biologischen und geistigen Funktionen, die dafür sorgen, dass ich erkenne, wie sehr Verschwörungen und Machtstreben aller Art unlösbar mit dem (menschlichen) Leben verbunden sind.
Wieso sollte der Mensch also Verschwörungen verneinen?
Aber wie sollte es mir möglich sein, die eigene Sichtweise vollständig(!) zu verstehen?
Kannst Du Dich denn vollständig(!) verstehen?
Ist ein solches vollständiges(!) Verständnis einem Menschen möglich?
Ich weiß, dass es unter den Gottesverstehern dieser Welt gar manchen gibt, der dies behauptet, aber -ehrlich gesagt- halte ich solche im besten Fall für Narren, gewöhnlich für Scharlatane und im schlimmsten Fall für bösartige Verbrecher.
Da ist es dann auch eher gleichgültig, dass ich ja die EINheit allen Seins erkenne und somit auch der Verbrecher EINS mit mir ist und im EINEN schuldlos.
Ich kann dann also auch problemlos anderer Ansicht sein und gegebenenfalls auch ohne Probleme Widerstand leisten, wenn EINgefaltete EIN Denken zur Herrschaft bringen wollen.
Was liegt am Erfolg oder Misserfolg meiner Bemühungen?
„Verzicht auf aller Taten Frucht, das nennt Verzicht der Weisen Schar.“
so hörte ich einmal und stehe also hier und kann nicht anders.
Wo also ist das Problem?
Aber mal im Ernst:
Und doch nicht. Denn wenn ein Mensch ein Problem kreiert, so ist es objektiv da; weil der Mensch Objekt ist, und alles, was er kreiert, objektiv existiert.
Jeder Mensch schaut die objektive Realität, verrückt durch Komplexe in sich selbst. Das ist verständlich; verstehbar. Deshalb objektiv; weil der Mensch Objekt ist, und Subjekt; weil es eigentlich keinen Unterschied gibt, weil hoch und tief letztlich dasselbe sind.
Unbeschreibbarkeit. Denn was sie lieben, ist das eine; was sie aber nicht lieben, ist auch das eine. Der Mensch durchschaut seinen eigenen Wahn nicht, und durchschaut ihn doch; etwas durchschaut ihn in ihm und hält ihn am Leben, weil er sinnvoll ist.
Die Natur ist ein sich selbst regulierender notwendiger Mechanismus. Ob wir jemals ergründen können, warum die Natur selbst notwendig ist, vermag ich nicht zu sagen. Für uns selbst ist es aber auch irrelevant; der Mensch selbst aber ist notwendig ob der Natur.
So kann er alles wissen, und alles hilft ihm nichts. Denn sein Kreuz muss er trotzdem tragen.
Hast Du eigentlich nun irgend eine Erkenntnis gewonnen, einmal abgesehen von der banalen Feststellung der Gleichgültigkeit allen Seins im EINEN und somit eigentlich die Belanglosigkeit der Erkenntnis von der Gleichgültigkeit allen Seins im EINEN ?
Oder hast Du etwa ein Problem, vielleicht durch Leidenschaft oder verrückte Komplexe hervorgebracht und als Problem objektive Realität geworden; hast Du also ein Leiden (verhaftet sein), dem Du nur noch durch die stärkste Medizin , nämlich durch die Auf- und Erlösung im EINEN Linderung verschaffen kannst?
(*hüstel*)
Ich schrieb:
Als Opium für die geschundene und ermüdete Seele mag diese beinahe wahnhafte Sehnsucht nach Erlösung von der eigenen Perspektive durch Auflösung in der Mutter (und Vater) aller Perspektiven sicherlich taugen, als Herrschaftsinstrument schwindelgeistiger Eliten ebenfalls, die ihre Herrschaft dadurch absichern, dass die Untertanen und beherrschten erkennen, dass sie EINS mit den Herrschenden sind.
…und muss eingestehen, dass ich einen wesentlichen Nutzen unterschlagen habe:
Als psychohygienisch sinnvollen „Beichtstuhl“ , als Rechtfertigungslehre allgemeinster und umfänglichster Art für Herrschende und Mächtige, für zur Tat und zur Sorge Verurteilte taugt diese erlösende geistige Medizin vorzüglich.
Es befreit den Tatmenschen von seinen Sorgen
( z.B. so: [Links nur für registrierte Nutzer] )
und dient dem Menschen des Geistes, also den Priesternaturen aller Art zum Broterwerb.
Das schönste Lied des EINS-Sein ist vielleicht das folgende:
[Links nur für registrierte Nutzer]
nicht wahr?
Was als persönliche Medizin für die Seele nützlich sein mag, kann, wenn zur Ideologie geworden, gemeingefährlich sein.
Was „unbeschreibbar“ ist, sollte auch nicht beschrieben werden.
Wir Wahrhaftigkeits-Suchende können ja auf eine Myriade möglicher minderer Götter unterhalb der Alles und Nix-Ebene des EINEN zugreifen, wenn wir Politik (auch die im Kleinen) betreiben wollen.
Die Priester und Propheten und Missionare des EINEN sind mir jedenfalls sehr der verdrängten und so verrückten Leidenschaft, des Geworfen sein in die Finsternis, in das Nicht-Sehen verdächtig.
Je EINSER, desto finsterer…
Gruss
Rabenfeder