[Links nur für registrierte Nutzer]Mit dem Stipendium erfüllte sich für Melanie Wurm ein Traum. Zwei Jahre durfte die promovierte Veterinärmedizinerin in Seattle arbeiten, am Fred Hutchinson Cancer Research Center - eine Top-Adresse weltweit, mit besten Bedingungen für junge Spitzenforscher. Bleiben jedoch wollte die 33-Jährige nicht. Nach Ablauf der Zeit bewarb sie sich ausschließlich jenseits des Atlantiks, der Vertrag mit einem deutschen Arbeitgeber ist so gut wie unterschrieben. "Ich bin keine Ausnahme", sagt Wurm. "Das Gros meiner deutschen Kollegen will zurück."
Freiwillig zurück nach Deutschland - das war noch vor 10, 15 Jahren für die Wissenschaftselite kaum denkbar. Wer es geschafft hatte, eine internationale Spitzenposition zu ergattern, der blieb im Ausland, wissend, dass er ähnlich gute Bedingungen in Deutschland nicht vorfinden würde.
Der "Brain Drain" machte Schlagzeilen: Vom Schwund des intellektuellen Kapitals war die Rede, vom Verlust der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Doch nun müssen die USA, das beliebteste Auswandererland, um ihre Spitzenleute fürchten. Immer mehr von ihnen zieht es in die Ferne - und die Deutschen machen sich dabei oft auf den Heimweg.
Ist das das Ende, des sogenannten Brain-Drains?