Angeregt durch eine Parkinson Erkrankung in meinem Verwandtenkreis und diverse Gespräche mit Neurologen zu diesem Thema stieß ich zufällig auf das Buch "Der Patient Hitler" von Dr. Schenck, dem letzten behandelnden Arzt Hitlers im Bunker der Reichskanzlei. Scheck beriet Hitler vor seinem Suizid.
Offenbar ist sich die Fachwelt einigermaßen einig, daß Hitler etwa seit 1940 unter Parkinson litt. Die Neurologen Liebermann und Conti sind sich, angesichts einiger (schwedischer) und auch deutscher Wochenschaubilder, in denen zwei der vier typischen Parkinsonschen Symptome genau zu erkennen sind - nämlich das Zittern der linken Hand und der schleppende, vornübergebeugte Gang, sicher, daß er an Parkinson litt.
Bevor ich mich mit dem Thema etwas genauer befassen (mußte), nahm ich an, daß Parkinson eine Schüttel-Lähmung aufgrund von Dopamin-Mangel ist, die ausschließlich physische Auswirkungen hat. Hier wurde ich eines Besseren belehrt. Bei einer großen Anzahl von Parkinson Erkrankten, entwickelt sich das sogenannte Lewy-Körperchen Syndrom. Eine Demenzerkrankung, die heut noch unheilbar und prae-mortal nicht genau diagnostizierbar ist. Erst bei der Obduktion kann der Pathologe die "Lewy Körperchen" im Zytoplasma der Nevenzellen der Großhirnrinde und des Hirnstammes erkennen. Ähnlich wie Alzheimersche Plaque Ablagerungen. Dieses Syndrom ist für etwa 20-25% aller Demenzerkrankungen in Deutschland verantwortlich.
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Da die Erkrankung als progredient bezeichnet wird, dürfte die physische Anamnese anhand von Bildern einfacher sein, als die neurologische. Zumal Dr. Lewy seine Theorie erst nach dem Krieg in Kalifornien bewies, obwohl er sie bereits als deutscher Frontarzt an der Ostfront 1915 formuliert hat. Als Folge dürfte Hitlers Umfeld kaum bewußt gewesen sein, daß er seit 1940 an zunehmender Demenz litt, sehr wohl könnten den Beteiligten Frühsymptome aufgefallen sein. Z.B. Starrsinn, verschobener Tag-Nacht Rhytmus, Depression. Den späteren Hauptsymptome (mit denen wir uns bei einem nahen Verwandten abfinden müssen) wie Halluzinationen, Stürze und Wahnvorstellungen könnte Hitler mit seinem Suizid um einige Jahre zuvor gekommen sein.
Ich finde, daß die Lewy-Demenz bei Hitler durchaus in Erwägung gezogen werden sollte, um einige Handlungsweisen zu verstehen.