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Thema: Die guten Jeziden.

  1. #1
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    Mad Die guten Jeziden.

    Der Fall Arzu Ö.

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Die tödlichen Fälle Souzan B. und Arzu Ö. spielen beide in der Religionsgemeinschaft der Jesiden. Wer sind die Menschen, die Karl May als "Teufelsanbeter" beschrieb? [Links nur für registrierte Nutzer]
    orientalisches Pack :knie:

  2. #2
    Löwinnen-Flüsterer Benutzerbild von Herr Schmidt
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    Standard AW: Die guten Jeziden.

    Zitat Zitat von SAMURAI Beitrag anzeigen
    Der Fall Arzu Ö.



    orientalisches Pack :knie:

    Als Yezide wird man geboren; es gibt keine Möglichkeit, zum Yezidentum zu konvertieren. Dies schließt aus, dass Yeziden missionarisch tätig werden und Angehörige anderer Religionen bekehren. Es gibt keinen religiösen Fanatismus, der von der Überlegenheit der Religion über andere Glaubensvorstellungen ausgeht. Der yezidischen Religion fehlt somit die aggressive Komponente des Bekehrens mit Feuer und Schwert.

    Im Yezidentum gilt das Gebot der Eheschließung innerhalb der eigenen Religionsgemeinde. Bei dieser endogamen Heiratsregel handelt es sich um einen historisch entstandenen Prozess, der in der Verfolgungssituation den Zusammenhalt und die Solidarität der Yeziden stärkte. Er ist in der Gemeinschaft fest verankert, in Europa allerdings anderen gesellschaftlichen Bedingungen ausgesetzt.

    Spätestens seit dem 12. Jahrhundert gibt es innerhalb der yezidischen Gemeinschaft mehrere Kasten, die auf den heiligen Sheikh Adi, zurückgehen. Die yezidische Gesellschaft gliedert sich in die Kaste der Laien, der Muriden und in zwei Kasten von Geistlichen, in die der Sheikhs und die der Pire. Die Zugehörigkeit zu einer Kaste ist erblich; heiraten außerhalb der eigenen Kaste ist tabu. Die Geistlichen haben die Aufgabe, die Laien religiös zu unterweisen und zu betreuen. Darüber hinaus nehmen sie wichtige soziale Funktionen wahr. Im Gegensatz zum Kastenwesen im Hinduismus trennt das Kastensystem bei den Yeziden nicht die Gesellschaft, sondern es schuf ein komplexes System, das durch die Abhängigkeit der einzelnen Glieder voneinander einen engen Zusammenhalt aller Schichten garantierte. Nur durch die Kontakte zwischen den einzelnen Kasten ist es den Yeziden möglich, ihre Religion zu bewahren.

    Fazit: Hier ist das lebendige Museum ....
    Ich habe AfD gewählt ... .... und ich werde es wieder machen.


    Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation.
    (Ernst Thälmann)




  3. #3
    Enerbanske Benutzerbild von Helgoland
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    Standard AW: Die guten Jeziden.

    Zitat Zitat von Herr Schmidt Beitrag anzeigen
    Als Yezide wird man geboren; es gibt keine Möglichkeit, zum Yezidentum zu konvertieren. Dies schließt aus, dass Yeziden missionarisch tätig werden und Angehörige anderer Religionen bekehren. Es gibt keinen religiösen Fanatismus, der von der Überlegenheit der Religion über andere Glaubensvorstellungen ausgeht. Der yezidischen Religion fehlt somit die aggressive Komponente des Bekehrens mit Feuer und Schwert.

    Im Yezidentum gilt das Gebot der Eheschließung innerhalb der eigenen Religionsgemeinde. Bei dieser endogamen Heiratsregel handelt es sich um einen historisch entstandenen Prozess, der in der Verfolgungssituation den Zusammenhalt und die Solidarität der Yeziden stärkte. Er ist in der Gemeinschaft fest verankert, in Europa allerdings anderen gesellschaftlichen Bedingungen ausgesetzt.

    Spätestens seit dem 12. Jahrhundert gibt es innerhalb der yezidischen Gemeinschaft mehrere Kasten, die auf den heiligen Sheikh Adi, zurückgehen. Die yezidische Gesellschaft gliedert sich in die Kaste der Laien, der Muriden und in zwei Kasten von Geistlichen, in die der Sheikhs und die der Pire. Die Zugehörigkeit zu einer Kaste ist erblich; heiraten außerhalb der eigenen Kaste ist tabu. Die Geistlichen haben die Aufgabe, die Laien religiös zu unterweisen und zu betreuen. Darüber hinaus nehmen sie wichtige soziale Funktionen wahr. Im Gegensatz zum Kastenwesen im Hinduismus trennt das Kastensystem bei den Yeziden nicht die Gesellschaft, sondern es schuf ein komplexes System, das durch die Abhängigkeit der einzelnen Glieder voneinander einen engen Zusammenhalt aller Schichten garantierte. Nur durch die Kontakte zwischen den einzelnen Kasten ist es den Yeziden möglich, ihre Religion zu bewahren.

    Fazit: Hier ist das lebendige Museum ....
    Dazu 3 Fragen:

    1. Bei der zahlenmässig sehr begrenzten Gruppe der Yeziden stellt sich ihnen niemals die Frage der Inzucht?
    2. Es gibt keinen religiösen Fanatismus, Haben sich die Mädels selbst "entleibt"
    3. Wie vereinbart sich dieser "Glaube" mit dem Niederlassen bei "Ungläubigen" unter Inanspruchnahme deren Sozialleistungen?
    SI VIS PACEM, PARA BELLUM


    Grön is det Lunn, Road is de Kant, Witt is de Sunn
    Deet is det Woapen van 't hillige Lunn

  4. #4
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    Standard AW: Die guten Jeziden.

    Zitat Zitat von Herr Schmidt Beitrag anzeigen
    Als Yezide wird man geboren; es gibt keine Möglichkeit, zum Yezidentum zu konvertieren. Dies schließt aus, dass Yeziden missionarisch tätig werden und Angehörige anderer Religionen bekehren. Es gibt keinen religiösen Fanatismus, der von der Überlegenheit der Religion über andere Glaubensvorstellungen ausgeht. Der yezidischen Religion fehlt somit die aggressive Komponente des Bekehrens mit Feuer und Schwert.

    Im Yezidentum gilt das Gebot der Eheschließung innerhalb der eigenen Religionsgemeinde. Bei dieser endogamen Heiratsregel handelt es sich um einen historisch entstandenen Prozess, der in der Verfolgungssituation den Zusammenhalt und die Solidarität der Yeziden stärkte. Er ist in der Gemeinschaft fest verankert, in Europa allerdings anderen gesellschaftlichen Bedingungen ausgesetzt.

    Spätestens seit dem 12. Jahrhundert gibt es innerhalb der yezidischen Gemeinschaft mehrere Kasten, die auf den heiligen Sheikh Adi, zurückgehen. Die yezidische Gesellschaft gliedert sich in die Kaste der Laien, der Muriden und in zwei Kasten von Geistlichen, in die der Sheikhs und die der Pire. Die Zugehörigkeit zu einer Kaste ist erblich; heiraten außerhalb der eigenen Kaste ist tabu. Die Geistlichen haben die Aufgabe, die Laien religiös zu unterweisen und zu betreuen. Darüber hinaus nehmen sie wichtige soziale Funktionen wahr. Im Gegensatz zum Kastenwesen im Hinduismus trennt das Kastensystem bei den Yeziden nicht die Gesellschaft, sondern es schuf ein komplexes System, das durch die Abhängigkeit der einzelnen Glieder voneinander einen engen Zusammenhalt aller Schichten garantierte. Nur durch die Kontakte zwischen den einzelnen Kasten ist es den Yeziden möglich, ihre Religion zu bewahren.

    Fazit: Hier ist das lebendige Museum ....
    Ist ja fast so wie bei den Hindus - ätzend.

  5. #5
    Löwinnen-Flüsterer Benutzerbild von Herr Schmidt
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    Standard AW: Die guten Jeziden.

    Zitat Zitat von Helgoland Beitrag anzeigen
    Dazu 3 Fragen:

    1. Bei der zahlenmässig sehr begrenzten Gruppe der Yeziden stellt sich ihnen niemals die Frage der Inzucht?
    2. Es gibt keinen religiösen Fanatismus, Haben sich die Mädels selbst "entleibt"
    3. Wie vereinbart sich dieser "Glaube" mit dem Niederlassen bei "Ungläubigen" unter Inanspruchnahme deren Sozialleistungen?
    Naja, begrenzte Gruppe ?? In Deutschland allein über 60.000 !!
    religiöser Fanatismus NEIN ... aber ZWANG zur Heirat innerhalb dieser Gruppe !!
    vereinbart sich leicht, da sie nicht die religiöse Führung beanspruchen.
    Ich habe AfD gewählt ... .... und ich werde es wieder machen.


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    (Ernst Thälmann)




  6. #6
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    Standard AW: Die guten Jeziden.

    Zitat Zitat von SAMURAI Beitrag anzeigen
    ...]



    orientalisches Pack :knie:
    Es gibt in diesem Forum eine Userin, die Jesidin ist und das nicht nett findet.

    Meine Meinung, die ich in einem anderen Strang losgeworden bin, kopiere ich hier rein:

    Zitat Zitat von Bettmaen Beitrag anzeigen
    Dieser Mord ist auf's Schärfste zu verurteilen, aber die Jesiden als Religionsgemeinschaft sind nicht zu beneiden. Im Nahen Osten wurden sie fast aufgerieben und in Europa sehen sie sich der Gefahr ausgesetzt, als Gemeinschaft zu zerbröseln.

    Bei den Jesiden gilt die Endogamie, also das Heiraten innerhalb der eigenen Gemeinschaft, als hohes Gebot. Es ist ein Mittel, um als winzige Gruppe nicht in der Masse der Moslems oder Christen aufzugehen. Es ist für sie ein existentielles Gebot. Vor ein paar Jahren brannte eine Jesidin mit einem jungen Pakistani durch. Die kleine jesidische Gemeinde verlor ein Mitglied, die milliardenstarke moslemische Gemeinschaft gewann ein weiteres Mitglied dazu.

    Sie haben eine fünftausendjährige Geschichte, wurden von allen möglichen Völkern und Religionen blutig verfolgt, aber bewahrten sich trotzdem ihre uralte Identität. Die Verfolgung schweißte die Jesiden im Orient zusammen. In Europa passiert etwas, das manchen Jesiden schwer zu schaffen macht: aufgrund der fehlenden Verfolgung läßt auch der Zusammenhalt nach. Immer mehr Jesiden gehen Ehen mit Nichtjesiden ein.

    In diesem vorliegenden Fall dürfte Heirat keine Rolle gespielt haben, denn dafür ist die Getötete zu jung. Vielleicht war es wirklich "nur" ein gewöhnliches Familiendrama.

    Endogamie - das sollten die christlich geprägten Völker auch praktizieren, natürlich ohne Gewaltanwendung.
    Angebot und Nachfrage...das ist es, worauf ihr Menschen des nächsten Jahrhunderts stolz sein werdet. Friedrich Nietzsche

  7. #7
    GESPERRT
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    Standard AW: Die guten Jeziden.

    Ich kenn mich mit yeziden nicht aus, ich weiss nur vage das es sie gibt.

  8. #8
    Laird of Glencairn Benutzerbild von Berwick
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    Standard AW: Die guten Jeziden.

    Die Tatsache, dass die Jesiden verfolgt werden, macht sie nicht zu besseren Menschen.
    ..... denn solange auch nur einhundert von uns am Leben bleiben, wird man uns niemals, zu welchen Bedingungen auch immer, unter englische Herrschaft zwingen. Denn wir kämpfen nicht für Ruhm, nicht für Reichtümer oder Ehren, sondern wir kämpfen einzig für die Freiheit, die kein ehrenhafter Mann aufgibt, wenn nicht zugleich mit seinem Leben.

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