ach dem Fund einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg muss fast die Hälfte der Einwohner von Koblenz am Sonntag evakuiert werden. Von der Evakuierung betroffen sind 45 000 Einwohner der Stadt, darunter die Insassen des Koblenzer Gefängnisses.
Nach dem Fund einer 1,8-Tonnen-Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg laufen in Koblenz die letzten Vorbereitungen für die größe Evakuierungsaktion in der Stadt seit Kriegsende. Rund 45 000 Menschen müssen am Sonntagmorgen ihre Häuser verlassen, damit die im Rhein bei Koblenz-Pfaffendorf gefundene britische Bombe gefahrlos entschärft werden kann. Betroffen sind neben den Anwohnern im weiten Umfeld auch 700 Patienten zweier Kliniken und die Bewohner von sieben Altenheimen. Das Koblenzer Gefängnis und mehrere Hotels müssen ebenfalls geräumt werden.
Die Bombe war am 20. November entdeckt worden – infolge des Niedrigwassers, das der Rhein derzeit führt und das an mehreren Stellen im Stromverlauf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ans Tageslicht gefördert hat. Die Luftmine zählt zu den größten, die von den Briten im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden. Die Sprengkörper sollten großflächige Zerstörungen anrichten – über Wohngebieten wurden derartige Luftminen in Kombination mit Brandbomben abgeworfen. Unweit der Flugmine wurden im Rhein zudem eine 125 Kilo schwere Fliegerbombe und ein Tarnnebelfass aus Weltkriegs-Zeiten gefunden, die ebenfalls am Sonntag entschärft werden sollen.
Insgesamt müssen rund 42 Prozent der Koblenzer Bevölkerung am Sonntagmorgen bis spätestens 09.00 Uhr ihre Wohnungen verlassen, die Luftmine soll nach derzeitigem Stand zwischen 15.00 und 17.00 Uhr entschärft werden. „Bitte verschließen Sie Ihre Häuser/Wohnungen, schließen Sie Ihre Fenster und lassen Sie – falls möglich – die Rollläden an den Fenstern herab“, riet die Koblenzer Stadtverwaltung den Betroffenen auf Handzetteln. „Bitte denken Sie daran, eventuell benötigte Medikamente in ausreichender Menge mitzunehmen.“ Insgesamt sieben Schulen stehen den Koblenzern am Sonntag als Betreuungsstätten zur Verfügung. Verpflegung gibt es dort allerdings nicht.
Wegen der Entschärfung ist am Sonntag auch mit massiven Verkehrsbehinderungen zu rechnen. So werden neben drei Bundesstraßen auch die Bahnstrecken an beiden Rheinufern gesperrt. Im Bahnverkehr könnte die Sperrung bundesweit zu Verspätungen führen.
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