Vor 65 Jahren führten US-Ärzte in Guatemala bestialische Menschenversuche durch. Sie infizierten sie bewusst mit Geschlechtskrankheiten. Der Präsident hat sich dafür entschuldigt und die Vorgänge klären lassen.
In den Jahren 1946 bis 1948 unternahmen US-Ärzte um John Cutler in Guatemala Experimente an Menschen, die man sich nicht vorstellen mag: Sie infizierten 1300 Personen – Soldaten, Gefängnisinsassen, Behinderte – ohne deren Wissen und Zustimmung mit Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhö. Manche von ihnen behandelten sie mit Penicillin. Andere nicht.
Zum Infizieren engagierten sie im einfacheren Fall infizierte Prostituierte und zahlten mit staatlichen Forschungsgeldern, in schwierigen Fällen legten sie selbst Hand an, etwa bei einer geistig Behinderten namens „Berta“. Die wurde mit Syphilis infiziert, und bald „sah es so aus, als würde sie sterben“, notierte Cutler. Dennoch verpasste er ihr noch Gonorrhö, in Augen, Harnröhre, Rektum. Überall floss Blut heraus, vier Tage später war sie tot.
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