Angesichts der
Kostenexplosion im deutschen Gesundheitswesen könnte eine kritische Einstellung gegen das Übermaß an Operationen zweistellige Millionenausgaben der Kassen senken. Die Ausgaben für "Operationen und Prozeduren", wie sie das Statistische Bundesamt zusammenfasst, lagen im vorletzten Jahr bei 45 Milliarden Euro - bei rasanten Steigerungen in den Vorjahren. Und Operationen sind nicht preiswert: Eine Knie-Operation liegt laut Pässler bei 1700 Euro, eine Wirbelsäulen-Operation bereits bei bis zu 20 000 Euro. Das künstliche Hüftgelenk kostet um die 10 000 Euro. Glaubt man Hans Pässler, könnte fast jede zweite Operation vermieden werden, weil sie auch konservativ behandelbar ist. Im Wirbelsäulenbereich seien möglicherweise 80 Prozent der Operationen vermeidbar.
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Die Barmer-GEK hatte im letzten Jahr noch in einer Studie beklagt, dass die Anzahl der Hüftoperationen seit dem Jahr 2003 um genau 18 Prozent angestiegen war und dass 52 Prozent mehr Bürger ein künstliches Knie bekamen.