Doch genau an dieser These darf gezweifelt werden. Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen soll die Lautsprecher-Apparatur, die - abgedeckt von einer Plane - aus zwei Signal-Hörnern auf einem Bollerwagen besteht, erstmals am 26. Februar beim Heimspiel gegen den FSV Mainz eingesetzt worden sein. Auch bei den Hoffenheimer Heimspielen gegen den VfB Stuttgart, den VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt soll die Beschallung der Gästeblockfan stattgefunden haben. Am 19. April schrieb im Frankfurter-Fanforum "eintracht.de" der User "KirnerFFM": "Man sollte erwähnen, dass bei Anti-Hopp-Gesängen immer eine Sirene abgespielt wurde, die die Gesänge übertönen sollte."
Von der Partie zwischen Hoffenheim und Dortmund gibt es zudem Bildaufnahmen, die Ordner der TSG mit einem Gehörschutz zeigen. Sie stehen neben der Anlage und scheinen darauf aufzupassen. Die Stromversorgung war über eine Steckdose des Stadions gewährleistet. "Die Anlage wurde immer mal wieder eingesetzt. Mal etwas lauter, mal leiser. Gegen Dortmund war sie so laut wie noch nie", sagte eine Person aus dem Hoffenheimer Sicherheitsteam SPIEGEL ONLINE.
Apparatur offenbar per Fernbedienung gesteuert
Die Anlage funktionierte demnach über eine Fernbedingung, gesteuert von einer Person, die das gesamte Spiel über zwischen Tor und Gästeblock-Kurve saß. Sobald diese Person einen Schmähgesang vernommen hatte, betätigte sie die Anlage, um die Fans zu übertönen. Ob es sich dabei um den Mann handelt, den die TSG Hoffenheim gestern als Haupttäter deklarierte, ist bislang nicht geklärt.