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  • Ich finde die Position nachvollziehbar, Queertheory erschien mir stets als Vehikel des Patriachats um androzentristische Positionen zu rechtfertigen

    5 29,41%
  • Ich denke, da ist was dran, aber die Simplifizierung die die Autorin betreibt, ist unerträglich

    7 41,18%
  • Tschuldigung, ich war durch das sexy Bild fürchterlich abgelenkt.

    12 70,59%
  • Entnennung ist ein ernstes Problem, aber gerade dagegen ist Gendermainstreaming ein tauglicheres Mittel als Wertabspaltungskritik

    5 29,41%
  • Die hegemonial theoretischen Basisannahmen des Feminismus sollten überdacht und hinterfragt werden

    6 35,29%
  • Van der Leyen ist wirklich eine Comicfigur.

    4 23,53%
Multiple-Choice-Umfrage.
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Thema: Hat Queer sich ausgelebt?

  1. #1
    Entarthet Benutzerbild von EinDachs
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    Standard Hat Queer sich ausgelebt?

    Ich wurde gerade auf dieses formidable Interview aufmerksam gemacht.


    dieStandard.at: Warum meinen Sie, dass feministische Theorien zur Erklärung der Krisen nichts beitragen können?

    Roswitha Scholz: Ich kritisiere bei Diskussionen im Feminismus die hegemonialen theoretischen Basisannahmen. Grundsätzlich glaube ich, dass die Kategorie Geschlecht nicht weiterhin als partikulares Problem gesehen werden soll, sondern als Grundproblem der Gesellschaftsstruktur. Im Zuge der ganzen Gender-Positionen ist das verloren gegangen.

    dieStandard.at: Inwiefern?

    Scholz: Es hat eine Verharmlosung stattgefunden. Ich glaube, man muss zurück vor die 90er Jahre und die Kategorie Geschlecht in neuer und anderer Weise wieder zu einem zentralen Gesellschaftsproblem machen. Anders ausgedrückt: Man muss Geschlecht wieder als Basis der Gesellschaftsstrukturen erkennen. Im Zuge der Dekonstruktionsdebatten ist das verloren gegangen.

    dieStandard.at: Abseits von Butler und Foucault, bietet der Feminismus aber auch andere Theorien.

    Scholz: Die Queer-Theorie, und schließlich hat sich diese durchgesetzt, ist für mich keine feministische Theorie. Das Geschlechterproblem als Basisstruktur ist aufgrund dieser Theorie kein Thema mehr. Der Dekonstruktivismus will die Benennung der Geschlechterkategorie ja geradezu hintertreiben, insofern ist die Queer-Theorie als eine Entdramatisierungstheorie der Geschlechterproblematik auch androzentrischen Theorien entgegengekommen. Es wird alles verwirrt und man braucht dann auch nicht mehr hinzuschauen, wie die Gesellschaft durch Geschlecht strukturiert ist.

    dieStandard.at: Was schlagen Sie im Gegensatz dazu vor?

    Scholz: Mein Beitrag ist die Wertabspaltungskritik. Die Geschlechterstruktur muss kompromisslos benannt werden. Es soll keine Entnennung stattfinden. Man muss die Verhältnisse benennen, so wie sie sind, um überhaupt zu einer Handlungsfähigkeit zu kommen.

    dieStandard.at: Können Sie die Wertabspaltungskritik etwas ausführen?

    Scholz: Es ist für mich problematisch, einen so komplexen Zusammenhang in drei Sätzen in einem Interview zusammenzufassen. Ich habe dazu ein ganzes Buch geschrieben. Zentral für mich ist die Geschlechter- problematik, modifiziert mit der Marxschen Theorie und der Kritischen Theorie - auch eine Wertkritik - in Bezug zu setzen. Das heißt, eine Totalitätsperspektive wieder in Augenschein zu nehmen. Wenn der Feminismus einen Beitrag zum Begriff der Krise bringen möchte, müsste viel mehr passieren als jetzt.
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    Wie seht ihr das?
    Führt der Genderbegriff resp die Queertheorie zu einer Androzentrierung des Diskurses und verharmlost so das Grundproblem der Gesellschaftsstruktur, namentlich die Kategorie Geschlecht? Kann die Wertabspaltungskritik hier korrektiv eingreifen und dem Dekonstruktivismus eine Totalitätsperspektive entgegenhalten?

    Auf eine fröhliche, produktive Debatte...
    Umfrage folgt
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
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    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Ich bin da etwas zwiespältig. Es stimmt schon, basistheoretische Geschlechtstheorien sollte/müsste man eigentlich entdramatisieren, sie als dekonstruktive, aber keinesfalls wertabspaltende Gendertheorie der hegemonialen Queer- Debatte interpretieren.
    Die Positionierung der Marxschen Tolaritätsperspektive, vor allem in Bezug auf die kompromisslose Entnennung der ( ziemlich verharmlosend dargestellten ), partikularen Androzentrik finde ich dann aber doch sehr vereinfachend.
    Die andere Möglichkeit ist die, dass ich da etwas falsch verstanden habe.

  3. #3
    Mitglied
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    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Wie kann man sich über so einen Mist nur so viel Gedanken machen. Daran kann man aber gut erkennen daß es tatsächlich welche gibt, vor allem Frauen, die meinen das Thema wäre wichtig.

    Wenn interessiert so was eigentlich? Im Grunde findet jeder den Partner den er verdient, man behandelt sein Gegenüber so wie es einem zu Gesicht steht, eine Frau die man pimpert kann ist besser als eine die man nicht pimpern kann, sind zwei zusammen raufen sie es sich schon aus, klappt es mir der einen nicht hat man eine andere lieb, etc.
    Das könnte man endlos so fortführen und die Zukunft wird zeigen daß es immer leichter wird so zu handeln.

    Die Zeiten der Zwangspartnerschaft sind vorbei, die Frauen haben die gleichen Rechte wie Männer (manchmal sogar mehr), Heiratszwang gibt es auch keinen, und eine Pflicht zum schwängern gibt es auch nicht.

    Wo ist also das Problem???????????????

  4. #4
    NICHT GEHIRNGEWASCHEN Benutzerbild von Strandwanderer
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    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Ich bin da etwas zwiespältig. Es stimmt schon, basistheoretische Geschlechtstheorien sollte/müsste man eigentlich entdramatisieren, sie als dekonstruktive, aber keinesfalls wertabspaltende Gendertheorie der hegemonialen Queer- Debatte interpretieren.
    Die Positionierung der Marxschen Tolaritätsperspektive, vor allem in Bezug auf die kompromisslose Entnennung der ( ziemlich verharmlosend dargestellten ), partikularen Androzentrik finde ich dann aber doch sehr vereinfachend.
    Die andere Möglichkeit ist die, dass ich da etwas falsch verstanden habe.

    "Politisch Verfolgter" - bist du's? (irgendwie "entnannt")
    .„Es gibt Verbrechen gegen und Verbrechen für die Menschlichkeit. Die Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden von Deutschen begangen. Die Verbrechen für die Menschlichkeit werden an Deutschen begangen.“ Carl Schmitt, deutscher Staatsrechtler und Philosoph

    "Der Sieg ging an die Alliierten, der soldatische Ruhm an die Deutschen." Drew Middleton, amerikanischer Militärpublizist

  5. #5
    Ausgeschwitzt Benutzerbild von Lobo
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    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Ich wurde gerade auf dieses formidable Interview aufmerksam gemacht.



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    Wie seht ihr das?
    Führt der Genderbegriff resp die Queertheorie zu einer Androzentrierung des Diskurses und verharmlost so das Grundproblem der Gesellschaftsstruktur, namentlich die Kategorie Geschlecht? Kann die Wertabspaltungskritik hier korrektiv eingreifen und dem Dekonstruktivismus eine Totalitätsperspektive entgegenhalten?

    Auf eine fröhliche, produktive Debatte...
    Umfrage folgt
    Scheinbar bezahlt sie ihr Verlag nach Worthülsen.
    "Die Demokratie ist die politische Waffe des Großkapitals" (Oswald Spengler)

    Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht. Widerstand ist,wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht.

  6. #6
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Man muss Geschlecht wieder als Basis der Gesellschaftsstrukturen erkennen.
    Fehlt nur noch die Erkenntnis, dass man dem nicht mit Marx, nich mit Focault, nicht mit den Wertkritikern wird beikommen können.
    Oder auch nur brauchen.
    Aktueller Kalenderspruch: Das ist wohl tatsächlich das Problem. Das alte links gibt es nicht mehr. Links ist heute das gut versorgte Establishment und nicht der entrechtete Proletarier. (HenningPogwisch, 130224, https://www.zeit.de/kultur/2024-02/p...0nach8/seite-2)

  7. #7
    Entarthet Benutzerbild von EinDachs
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    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Zitat Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
    Scheinbar bezahlt sie ihr Verlag nach Worthülsen.
    Du entdramatisiert doch wohl nicht die Kategorie Geschlecht als zentrale Problematik der Gesellschaft. X(
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  8. #8
    Pillefiz
    Gast

    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Ich bin da etwas zwiespältig. Es stimmt schon, basistheoretische Geschlechtstheorien sollte/müsste man eigentlich entdramatisieren, sie als dekonstruktive, aber keinesfalls wertabspaltende Gendertheorie der hegemonialen Queer- Debatte interpretieren.
    Die Positionierung der Marxschen Tolaritätsperspektive, vor allem in Bezug auf die kompromisslose Entnennung der ( ziemlich verharmlosend dargestellten ), partikularen Androzentrik finde ich dann aber doch sehr vereinfachend.
    Die andere Möglichkeit ist die, dass ich da etwas falsch verstanden habe.
    HIIIIIILLLLFFFFEEEEE ich krieg keine Luft mehr vor Lachen

  9. #9
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Zitat Zitat von EinDachs Beitrag anzeigen
    Du entdramatisiert doch wohl nicht die Kategorie Geschlecht als zentrale Problematik der Gesellschaft. X(
    Ich glaube, was Lobo damit ausdrücken wollte ist, dass man im 21. Jahrhundert die Bildung genderhybrider Identität forcieren sollte um in Konfrontation mit den multiplen Problematiken in der Genderfrage variable Lösungswege einschlagen zu können, dies würde weniger zur Lösung als zur Beilegung der zentralen Gesellschaftsproblematik des öffentlichen Geschlechterrollenkonsens' beitragen.
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  10. #10
    GESPERRT
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    Standard AW: Hat Queer sich ausgelebt?

    Warum raucht die??

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