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Thema: Ein Frage zur Luther Bibel.

  1. #1
    Heidenchrist Benutzerbild von Casus Belli
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    großes Grinsen Ein Frage zur Luther Bibel.

    Ich hätte mal eine fachliche Frage an euch, ich werde mir eventuell über Amazon diese Bibel, für 18 Euronen paar zerquetschte, nach Luthers Übersetzung kaufen.



    So, nun entdeckte ich aber bei der Artikelbeschreibung diesen Satz:
    Verlag: Deutsche Bibelgesellschaft; Auflage: Bibeltext in der revidierten Fassung von 1984. (1985)
    Das lässt mich etwas zweifeln, was ließ man 1984/85 an der Bibel revidieren? Kann revidieren nicht auch verfälschen bedeuten? Ist die Bibel damit verfälscht? Ratet ihr mir lieber zu dem Kauf einer anderen Lutherbibel?

    Ich danke schonmal im voraus für hilfreiche Antworten.
    Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland (ENiD) wird sich weder mit Nationalsozialisten oder Kommunisten sowie sonstigen extremistischen Strukturen abfinden. Diese Einstellungen stehen diametral zu unserem Verständnis von Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland. Wir sind gläubige, konservative und patriotische Christen und stehen für die strikte abendländische Tradition Deutschlands und des europäischen Raumes.

  2. #2
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    Schon 1977 beschloss der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland die Rücknahme radikaler Textveränderungen der letzten Revisionsstufe des Neuen Testaments (betroffen waren ca. 120 Textstellen). Die traditionellere Textgestalt wurde 1984 zum Gebrauch angenommen, war überaus erfolgreich und beendete die langjährige Krise um die Lutherrevision.

    Die Inkonsequenz der 1984er Revision war zugleich ihre Stärke: An unbekannten Stellen hat sie sich rigoros vom Luther-Wortlaut verabschiedet, überladene Satzkonstruktionen (z. B. in Lukas 1,1ff) aufgelöst, den Wortlaut der Weihnachtsgeschichte und anderer Lieblingstexte aber nicht angerührt. Die Mitarbeiter der 1984er Revision entdeckten besonders den Satzbau Luthers als konstitutives Element seiner Übersetzung. Luthers oft einprägsame, rhetorisch geschliffene Sätze sollten nicht unnötig in zwei oder drei kürzere Sätze zerschlagen werden: es hatte sich gezeigt, dass das Auflösen längerer Sätze nicht zwangsläufig eine größere Verständlichkeit zur Folge hatte.

    Unter anderem wurde anlässlich der 1984er Revision die Schreibung biblischer Namen neu geregelt. Die gescheiterte 1975er Revision hatte die ökumenische Schreibung biblischer Eigennamen (Loccumer Richtlinien) konsequent übernommen; die 1984er Lutherbibel meinte soviel Änderung dem Kirchenvolk nicht zumuten zu können und bot bei vielen Namen wieder die altgewohnte Lutherschreibung: Nazareth statt Nazaret, Kapernaum statt Kafarnaum, Hesekiel statt Ezechiel, Hiob statt Ijob.

    Dadurch entstand ein einzigartiges Durcheinander, denn einerseits wurden Namen in alter, unökumenischer Schreibung präsentiert, in denen man nicht unbedingt schutzwürdiges evangelisches Kulturgut vermuten würde (Absalom, Asser, Ephraim, Jeftah usw.), andererseits hat „Luther 84“ aber viele durchaus bekannte Namen in der Form der Loccumer Richtlinien, z. B. Rut (statt Ruth), Jonatan (Jonathan), Ester (Esther). Es gibt keinerlei Konsequenz in der Wiedergabe des hebräischen „bet“, das in der Bedeutung „Haus“ Bestandteil zahlreicher Ortsnamen ist: Bethlehem und Bethel werden in traditioneller Schreibweise geboten, Betanien und Betfage in ökumenischer Form.

    Zwar gilt die Revision von 1984 heute als der kirchenamtlich „zum Gebrauch empfohlene“ Bibeltext im Raum der EKD; es wurden aber 1999 wieder kleinere Veränderungen an diesem Text vorgenommen. Die wichtigste ist die durchgängige Ersetzung von „Weib“ durch „Frau“ nach dem Vorbild der evangelischen Agenden.
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    ich persönlich würde ältere Ausgaben vorziehen, die aber auch schwieriger zu lesen sind! Es empfiehlt sich daher, mehrere Exemplare aus verschiedenen Epochen zu haben, um Vergleiche direkt anstellen zu können!
    Wie weit die Verstümmlung geht sieht man an dem gefetteten Satz! Selbst vor der Bibel machen die "politisch Korrekten" nicht halt!

  3. #3
    Quo vadis? Benutzerbild von heide
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    Kool AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    Zitat Zitat von bernhard44 Beitrag anzeigen
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    ich persönlich würde ältere Ausgaben vorziehen, die aber auch schwieriger zu lesen sind! Es empfiehlt sich daher, mehrere Exemplare aus verschiedenen Epochen zu haben, um Vergleiche direkt anstellen zu können!
    Wie weit die Verstümmlung geht sieht man an dem gefetteten Satz! Selbst vor der Bibel machen die "politisch Korrekten" nicht halt!
    Ich habe eine ältere Übersetzung: 1963 und die von 1984.
    Viele Unterschiede gibt es nicht. Die etwas "deftige, manchmal unverständliche Sprache Luthers, wurde 1984 "gemäßigt".
    Ja, vergiss nur, dass es Menschen gibt...

    Hölderlin



  4. #4
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    hauptsächlich benutze ich eine "Merian Bibel" aus dem ABI MELZER Verlag von 1964.



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  5. #5
    Heidenchrist Benutzerbild von Casus Belli
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    Standard AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    Zitat Zitat von bernhard44 Beitrag anzeigen
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    ich persönlich würde ältere Ausgaben vorziehen, die aber auch schwieriger zu lesen sind! Es empfiehlt sich daher, mehrere Exemplare aus verschiedenen Epochen zu haben, um Vergleiche direkt anstellen zu können!
    Wie weit die Verstümmlung geht sieht man an dem gefetteten Satz! Selbst vor der Bibel machen die "politisch Korrekten" nicht halt!
    Danke, also wäre es kein Fehlkauf aber würde es sich doch empfehlen noch eine alte Version zu kaufen.

    Da wäre gleich meine nächste Frage, sind die unrevidierten Lutherbibeln noch neu erhältlich?
    Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland (ENiD) wird sich weder mit Nationalsozialisten oder Kommunisten sowie sonstigen extremistischen Strukturen abfinden. Diese Einstellungen stehen diametral zu unserem Verständnis von Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland. Wir sind gläubige, konservative und patriotische Christen und stehen für die strikte abendländische Tradition Deutschlands und des europäischen Raumes.

  6. #6
    Quo vadis? Benutzerbild von heide
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    Standard AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    Empfehlen kann ich auch die "Züricher Bibel", da sie sich gut lesen lässt.
    Und solltest Du an eine Elberfelder Übersetzung kommen, dann hast Du in dieser Ausgabe sogar Erklärungen innerhalb des Textes.
    Leider habe ich keine Elberfelder. Schwer zu bekommen und kostet selbst auf dem Trödelmarkt ein halbes Vermögen.
    Ja, vergiss nur, dass es Menschen gibt...

    Hölderlin



  7. #7
    Heidenchrist Benutzerbild von Casus Belli
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    Standard AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    Zitat Zitat von heide Beitrag anzeigen
    Ich habe eine ältere Übersetzung: 1963 und die von 1984.
    Viele Unterschiede gibt es nicht. Die etwas "deftige, manchmal unverständliche Sprache Luthers, wurde 1984 "gemäßigt".
    Naja, ich werde wohl Bernis Rat befolgen und mir beide Versionen besorgen damit ich sicher entscheiden kann ob für mich die revidierung eine Verfälschung ist oder doch nur eine Erleichterung beim verstehen.
    Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland (ENiD) wird sich weder mit Nationalsozialisten oder Kommunisten sowie sonstigen extremistischen Strukturen abfinden. Diese Einstellungen stehen diametral zu unserem Verständnis von Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland. Wir sind gläubige, konservative und patriotische Christen und stehen für die strikte abendländische Tradition Deutschlands und des europäischen Raumes.

  8. #8
    Quo vadis? Benutzerbild von heide
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    Standard AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    Missionsverlag der Lutherischen Gebetsgemeinschaften e.V.

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    Frag mal dort an.

    Vennhofallee 73

    33689Bielefeld

    Tel: 05205-237216

    Fax: 05205-237218
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    Hölderlin



  9. #9
    bernhard44
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    Standard AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    Zitat Zitat von Casus Belli Beitrag anzeigen
    Danke, also wäre es kein Fehlkauf aber würde es sich doch empfehlen noch eine alte Version zu kaufen.

    Da wäre gleich meine nächste Frage, sind die unrevidierten Lutherbibeln noch neu erhältlich?
    meines Wissens nur noch antiquarisch! Im Ausland gedruckte, da kann es noch sein!

  10. #10
    Heidenchrist Benutzerbild von Casus Belli
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    Standard AW: Ein Frage zur Luther Bibel.

    Zitat Zitat von heide Beitrag anzeigen
    Empfehlen kann ich auch die "Züricher Bibel", da sie sich gut lesen lässt.
    Und solltest Du an eine Elberfelder Übersetzung kommen, dann hast Du in dieser Ausgabe sogar Erklärungen innerhalb des Textes.
    Leider habe ich keine Elberfelder. Schwer zu bekommen und kostet selbst auf dem Trödelmarkt ein halbes Vermögen.
    Mein Vater hat eine Bibel mit meinem Familienstammbaum von 17 hundert und paar zerqutschte. Die darf ich mir aber allerhöchstens von einem Meter entfernung ohne Anfassen anschauen. Mein alter Herr ist ein sehr vorsichtiger und mürrischer Mann. :]
    Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland (ENiD) wird sich weder mit Nationalsozialisten oder Kommunisten sowie sonstigen extremistischen Strukturen abfinden. Diese Einstellungen stehen diametral zu unserem Verständnis von Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland. Wir sind gläubige, konservative und patriotische Christen und stehen für die strikte abendländische Tradition Deutschlands und des europäischen Raumes.

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