>Ich glaube theoretisch nicht, dass es überhaupt Verantwortung gibt,
>denn dazu müsste es erstmal so etwas wie freies Handeln geben, dass
>es mM nicht gibt (trotzdem fühle ich mich immer für alles mögliche
>verantwortlich).
Genau !
>Also ich denke nicht, dass es Verantwortung in dem Sinne gibt, dass ein
>außerweltliche Betrachter (Gott oder so, wenn es ihn gäbe), sagen
>könnte, wer für was verantwortlich ist.
Seh ich auch so !
>Auf der Welt muss aber, denke ich, unabhängig davon ob das wirklich
>möglich ist, die "Verantwortung" dafür das die Welt und ihre einzelnen
>Bestandteile so sind wie sie sind und das geschieht, was eben geschieht
>(wenn z. B. eben jemand auf dem Bürgersteig ausrutscht oder so) verteilt
>werden, weil damit alles sehr viel einfacher verständlich wird und jeder
>jemanden hat, den er verantwortlich machen kann. Ich glaube, viele
>Leute haben es sehr gerne, wenn andere Schuld sind (ich nicht). Und
>eigentlich bedeutet "Verantwortung" doch nichts anderes, finde ich. Es
> klingt nur schöner und lässt sich so sicher besser verkaufen.
Ja, sehr gut erkannt. Verantwortung heisst im Grunde Schuldzuweisung im Falle des Eintritts eines unerwünschten Zustands.
>Und die, die viel Geld haben, können ihre "Verantwortung" dann eben
>verkaufen, weil sie mächtig sind. Der Staat, die Banken und die anderen
>Unternehmen, haben eben mehr Entscheidungsgewalt und deshalb
>können sie die Verantwortung einfach an andere abgeben, weil niemand
>über sie urteilen kann. Ich glaube Verantwortung ist letztendlich nur ein
>Instrument um die Ordnung auf der Welt festzulegen und sie von Seiten
>der Mächtigen aus leichter steuerbar und von Seiten der nicht Mächtigen
>schwerer umstürzbar zu machen.
Ja genau. Im Grunde geht es meistens darum zu verhindern dass die Versicherung/der Staat alles bezahlen muss. Um so ärgerlicher dass die Leute ihnen vorgesetzte Verantwortungszuteilungen ohne es zu hinterfragen annehmen. Genauso mit Gesetzen ! Wieso nur denkt da keiner drüber nach was er da für Gesetze befolgt ??
>Im subjektiven Bereich denke ich trotzdem, dass es Verantwortung (in
>dem Sinne, wie es eben immer verwendet wird) auch tatsächlich gibt,
>eben dann, wenn man sich selber für etwas verantwortlich fühlt, ohne
>dass der Staat eine Verantwortung vorschreibt. Und das es rein
>theoretisch keine Verantwortung geben kann, wenn nichts eine
>Bedeutung hat, bringt da mM auch nichts, denn schließlich gibt es auch
>subjektive Bedeutsames und deshalb kann es dann mM auch
>Verantwortung geben...
Ja aber natürlich ist eine Vernachlässigung der Verantwortung dann auch nur subjektiv schlimm. Nur man selbst kann sich also den Vorwurf machen, nicht andere denn die müssten sich ja an objektiven Maßstäben orientieren an denen es keine Verantwortung gibt. Ich denke wann immer man subjektive Maßstäbe auf Andere ansetzt ist das quasi schon eine unzulässige Verobjektivierung der eigenen Meinung die zwar zum Erhalt der Gesellschaft nötig (und wer daran ein Interesse hat wird diese Verobjektivierung daher akzeptieren müssen), aber keinesfalls objektiv zwingend und somit für den Einzelnen theoretisch dispositiv ist.