+ Auf Thema antworten
Seite 3 von 6 ErsteErste 1 2 3 4 5 6 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 21 bis 30 von 52

Thema: Nicht Fisch, nicht Fleisch

  1. #21
    Mitglied Benutzerbild von henriof9
    Registriert seit
    01.06.2008
    Ort
    im ehem. amerikanischen Sektor von Berlin
    Beiträge
    20.767

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Preußen unter Friedrich den Großen verfolgte eine Wirtschaftspolitik, die einen interessanten Aspekt aufwies, der, wie ich finde, einen kurzen Gedanken wert ist, erörtert zu werden.

    Viele große Handwerksbetriebe, wie beispielsweise die Königliche Porzellanmanufaktur (KPM), waren in Preußen Staatsbetriebe. Einige dieser Staatsbetriebe wurden allerdings an Privatiers verpachtet.

    Wäre das nicht ein sogenannter Dritter Weg, eine neue Eigentumsform, die weder dem alten kapitalistischen noch dem sozialistischen Gedanken entspräche?

    Welche Vor- und Nachteile könnten sich bei einer Umsetzung ergeben?




    Ich stelle diese Fragen hier zur Diskussion.
    Nun, ich denke in die heutige Zeit übertragen ist so etwas schwer umsetzbar.

    Zum einen bestand ja seinerzeit der Staat eben nur aus einer überschaubaren Anzahl von Menschen welche die Geschicke des Landes führten.
    Das letzte Wort blieb dabei immer dem König vorbehalten und dessen Interessen hatte ja auch etwas mit dem Erfolg des Unternehmens zu tun.

    Wenn wir da mal bei der KPM oder auch wie in Sachsen bei der Manufaktur Meissen bleiben wollen; das waren Produkte welche nur für einen relativ kleinen Teil der Bevölkerung zugänglich waren und der landesübergreifende Verkauf oblag dabei immer der Genehmigung von oberster Stelle.
    Dazu kam, daß es kaum Wettbewerb gab weil ja eben quasi ein Staatsmonopol herrschte.

    Heute haben wir ein globale Welt und ich wage zu bezweifeln ob der Staat dieser adäquat begegnen kann.
    Am Beispiel der KPM Berlin kann man deutlich sehen, daß ein Staatsbetrieb anscheinend eben nicht funktioniert- zumindest nicht im handwerklichen und produzierenden Bereich.

    Und eine Verpachtung ändert ja nichts an den Eigentumsverhältnissen.
    Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
    sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.


    Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
    Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.


  2. #22
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
    Registriert seit
    10.08.2006
    Ort
    Baselbiet
    Beiträge
    17.564

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Die Post hat niemand zu dienen. Sie kann, neben ihren Konkurrenten, Dienstlesitugen anbieten.
    Ob Du sie benutzt ist Dein eigenes Vergnügem. Auf Deine Kosten.
    Als die Schweiz noch in Ordnung war, hatte selbst die kleinste Gemeinde ihr eigenes Postamt, und die gelb leuchtenden, blitzblanken Postautos fuhren pünktlich in die entlegensten Weiler. Der Postverwalter war eine Respektsperson und Postautochauffeur war manch eines Knabens Traumberuf. Tü-ta-to!

    Daß einjeder, auch der Ärmste, seine Zeitung und Rente regelmäßig bekam und kein Schweizer Bürger von ‚der Welt‘ abgeschnitten war: diese von den Eidgenossen verwirklichte Idee erscheint heute wieder als Ideal. Nichts war unseren Ahnen mehr zuwider, als eine Clique wie jene namens von Thurn und Taxis.

    Gruß von Leila

  3. #23
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.233

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Wäre das nicht ein sogenannter Dritter Weg, eine neue Eigentumsform, die weder dem alten kapitalistischen noch dem sozialistischen Gedanken entspräche?

    Welche Vor- und Nachteile könnten sich bei einer Umsetzung ergeben?
    Vorweg: Es ist dies eine Art Lehen und also nicht neu.

    Problem dabei: Der Staat behauptet, es bestünde Bedarf an XYZ. Doch woher weiss er das?
    Klar, er kann es wissen bei bestimmten Dingen und dort, wo's eigentlich jeder weiss oder wissen kann.
    Aber darüberhinaus?
    Wohl nicht!

    Das nun wäre dann keine Schwierigkeit, wenn der Staat nicht über Mittel und Wege verfügte, mehr und mehr Ressourcen hineinzuleiten in so einen Staatsbetrieb.
    Selbst dann, wenn das Unternehmen völlig am Bedarf vorbei geplant wurde, könnte es theoretisch bis in alle Ewigkeit laufen - aus Steuermitteln finanziert und nicht aus dem Verkauf der produzierten Güter oder Leistungen.
    Die verwandten bzw. sinnvlos verbrannten Ressourcen fehlen dann anderswo zur Steigerung der Volkswohlfahrt;
    und der subventionierte Betrieb wirkt veränderungshemmend auf die jeweilige Wirtschaftssparte und auf die Gesamtwirtschaft.

    Wird das verhindert und wird gewährleistet, dass der Staatsbetrieb agieren muss wie jedes normale Unternehmen, wenn er auch bankrott gehen kann, dann stellt er keine Alternative mehr da zum Kapitalismus, sondern dann isses Kapitalismus - nur halt mit Staatseigentum.

    Das alles darf mitbedacht werden.
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  4. #24
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.233

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von Peel Beitrag anzeigen
    Warum die Post staatlich sein sollte? Weil alle Branchen, die der Allgemeinheit und der Wohlfahrt dienen, frei von Privatinteressen sein sollten.
    Dann, werte Peel, musst Du nicht den Staat, nein, dann musst Du den Menschen insgesamt herausnehmen aus der Unternehmensleitung und sie einem ("neutral" programmierten) Computer übertragen.
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  5. #25
    Benutzerbild von sisyphos
    Registriert seit
    12.08.2010
    Beiträge
    3.291

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von derRevisor Beitrag anzeigen
    Welches Interesse hätte der Pächter, den Pachtboden, der ja nicht sein (Besitz)Boden ist, mit eigenen Kapitalaufwendungen nachhaltig zu verbessern?
    Wertest du dich selbst gerne herab? Wenn der Mensch nur aus Profitinteressen und Egozentrik besteht und in dieser Gegebenheit handelt, dann hast du Recht. Dann leben wir eben weiterhin im Haifischbecken der Geldmeere und werden mit dem Argument, dass der Mensch eben so ist, nichts ändern. Aber es gibt noch Menschen, die Ideale haben... und allein das entkräftet doch diesen Unfug, dass nur dort Erfolg entsteht, wo der Bourgeoisie für seine eigene Tasche wirtschaftet. Man hat Erfolg aus Interesse, weil es Sinn verleiht etwas Gutes zu tun.

  6. #26
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
    Registriert seit
    10.08.2006
    Ort
    Baselbiet
    Beiträge
    17.564

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Dann, werte Peel, musst Du nicht den Staat, nein, dann musst Du den Menschen insgesamt herausnehmen aus der Unternehmensleitung und sie einem ("neutral" programmierten) Computer übertragen.
    Nur damit dies klargestellt sei: Ich habe keine Lösungen, sehe aber die Probleme. Meine Erfahrung umfaßt die kurze Zeitspanne eines halben Jahrhunderts; was ich von früher weiß, beruht auf mündlichen und schriftlichen Überlieferungen. Bis heute gelang es aber noch niemanden, mich vom genossenschaftlichen Gedankengut abzubringen.

    Gruß von Leila

  7. #27
    Benutzerbild von sisyphos
    Registriert seit
    12.08.2010
    Beiträge
    3.291

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Vorweg: Es ist dies eine Art Lehen und also nicht neu.

    Problem dabei: Der Staat behauptet, es bestünde Bedarf an XYZ. .
    Wo ermittelt beispielsweise die Bahn den realen Bedarf des Kunden? Die wollen Kohle scheffeln und sonst gar nichts. :rolleyes:

  8. #28
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.233

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von Peel Beitrag anzeigen
    Nur damit dies klargestellt sei: Ich habe keine Lösungen, sehe aber die Probleme.
    Das, werte Peel, kann uns hier völlig reichen, denn es müssen ja erstmal die Probleme gesehen werden, bevor wir auf Lösungen kommen können.

    Bis heute gelang es aber noch niemanden, mich vom genossenschaftlichen Gedankengut abzubringen.
    Genossenschaften sind Privatunternehmen, die denen, die in ihnen arbeiten, zu gleichen Teilen gehören.
    Staatliche Postämter sind dafür m.E. kein gutes Beispiel.
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  9. #29
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.233

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von sisyphos Beitrag anzeigen
    Wo ermittelt beispielsweise die Bahn den realen Bedarf des Kunden? Die wollen Kohle scheffeln und sonst gar nichts. :rolleyes:
    Es ist dies insofern ein treffender Einwurf, als das die Bahn de facto ja nix anderes ist als ein an Aktionäre verpachteter Staatsbetrieb, v.a., weil Konkurrenz erschwert wird.
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  10. #30
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
    Registriert seit
    14.02.2007
    Ort
    soviet solar system
    Beiträge
    19.516

    Standard AW: Nicht Fisch, nicht Fleisch

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen

    Viele große Handwerksbetriebe, wie beispielsweise die Königliche Porzellanmanufaktur (KPM), waren in Preußen Staatsbetriebe. Einige dieser Staatsbetriebe wurden allerdings an Privatiers verpachtet.

    Wäre das nicht ein sogenannter Dritter Weg, eine neue Eigentumsform, die weder dem alten kapitalistischen noch dem sozialistischen Gedanken entspräche?

    Welche Vor- und Nachteile könnten sich bei einer Umsetzung ergeben?




    Ich stelle diese Fragen hier zur Diskussion.
    Ist genauso Kapitalismus. Die Pacht ist einfach nur eine Art Steuer. Ansonsten verhält sich der Pächter genauso wie der Eigentümer.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Nahrungstabus - Welches Fleisch esst ihr nicht?
    Von Roter Sturm im Forum Freie Diskussionen
    Antworten: 193
    Letzter Beitrag: 23.03.2008, 19:06
  2. Großdhimmiland: Schüler sollen Muslime nicht mehr angucken um sie nicht zu beleidigen
    Von Atheist im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 32
    Letzter Beitrag: 18.04.2007, 20:14
  3. Weder Fisch noch Fleisch!
    Von Misteredd im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 29.11.2006, 19:53

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben