AW: Sollte die Katholische Kirche die Scheidung erlauben?
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Ajax
Eine Praxis, die ich auch nie verstanden habe. Wurden nicht sogar mit Jesus zusammen zwei Mörder gekreuzigt, welchen er am Kreuze noch vergab? Wozu dann also um ein anständiges Leben bemühen, wenn ich mit ein paar Rosenkränzen meine Sünden wieder reinwaschen kann?
Daran glaub ich eh nicht, also das mit den Rosenkränzen. Jesus hat einem der beiden Häscher, wie es wörtlich heißt, das Paradies zugesagt. Dem anderen hat er gar nichts gesagt.
Da aber für mich im Gegensatz zur Kirche eine begründete Scheidung auch keine Sünde ist, ist da mMn auch keine Vergebung nötig. Warum auch? Warum soll ich z. B. an eine Frau gebunden bleiben, wenn sie mich etwa nicht mehr liebt? Oder ich sie nicht mehr, weil zu viel passiert ist zwischen ihr und mir? Ich sehe da keine Logik in einer verabsolutierten Unauflöslichkeit der Ehe.
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Brotzeit
Wieso muss ich aus der RKK austreten wenn mir ihre Grundsätze der RKK nicht passen ; ich aber von Geburt an gläubiger Katholik bin?
Niemand "muss" etwas. Wenn du gläubiger Katholik bist, wirst du dich mit den Grundsätzen der RKK ohnehin arrangieren und für einen Nichtgläubigen erübrigt sich diese Frage doch. Du bist doch auch in keinem Verein, dessen Satzung dir nicht gefällt. Du suchst dir einen der dir besser gefällt. In unserem Beispiel wählst du dir dann irgendeine Freikirche.
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Ajax
Niemand "muss" etwas. Wenn du gläubiger Katholik bist, wirst du dich mit den Grundsätzen der RKK ohnehin arrangieren und für einen Nichtgläubigen erübrigt sich diese Frage doch. Du bist doch auch in keinem Verein, dessen Satzung dir nicht gefällt. Du suchst dir einen der dir besser gefällt. In unserem Beispiel wählst du dir dann irgendeine Freikirche.
Die RKK kennt nur das "muss" ...............
Das fängt an mit den Kontributionszahlungen , die primär Vorraussetzung sind, an ....
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Cinnamon
Daran glaub ich eh nicht, also das mit den Rosenkränzen. Jesus hat einem der beiden Häscher, wie es wörtlich heißt, das Paradies zugesagt. Dem anderen hat er gar nichts gesagt.
Da aber für mich im Gegensatz zur Kirche eine begründete Scheidung auch keine Sünde ist, ist da mMn auch keine Vergebung nötig. Warum auch? Warum soll ich z. B. an eine Frau gebunden bleiben, wenn sie mich etwa nicht mehr liebt? Oder ich sie nicht mehr, weil zu viel passiert ist zwischen ihr und mir? Ich sehe da keine Logik in einer verabsolutierten Unauflöslichkeit der Ehe.
Weil du von einem falschen Gedanken ausgehst. In der christlichen Tradition schließt nicht du die Ehe, sondern Gott. Was Gott zusammengeführt hat, soll der Mensch nicht trennen, heißt es. Du denkst viel zu anthropozentristisch bzw. "irdisch". Liebe zwischen Mann und Frau und andere ähnlich banale Dinge spielen im katholischen Verständnis keine Rolle. Die Liebe zu Gott ist wichtiger.
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Brotzeit
Die RKK kennt nur das "muss" ...............
Das fängt an mit den Kontributionszahlungen , die primär Vorraussetzung sind, an ....
Wie stellst du dir denn bitte eine Religion vor? Ein "Ich mache was ich will" gibt es nicht. Als gläubiger Mensch hast du auch Pflichten. Es gab und gibt nirgendwo eine Religion, die sagt: glaub was du willst und tu was du willst. Religionen verlangen Opfer. Ansonten wäre eine Religion, welcher Art auch immer, völlig sinnbefreit.
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Ajax
Weil du von einem falschen Gedanken ausgehst. In der christlichen Tradition schließt nicht du die Ehe, sondern Gott. Was Gott zusammengeführt hat, soll der Mensch nicht trennen, heißt es. Du denkst viel zu anthropozentristisch bzw. "irdisch". Liebe zwischen Mann und Frau und andere ähnlich banale Dinge spielen im katholischen Verständnis keine Rolle. Die Liebe zu Gott ist wichtiger.
Gott hat uns frei geschaffen. Wenn wir Freie sind und nicht Sklaven, dann entspringt die Ehe dem menschlichen Willen und nicht Gott. Und nochmal: Warum sollte Gott mich in einer Beziehung anketten, die mich unglücklich macht? Ich käme mir dann ganz ehrlich nicht so vor, als würde er mich lieben. Im Gegenteil: Man kann nur jemandem sowas antun, den man nicht leiden kann. Ein liebender Gott würde also definitiv sagen: Wenn eure Ehe unrettbar zerstört ist, dann lasst euch scheiden und trefft eure Wahl beim nächsten Mal weiser.
Dem Christentum würde mehr Anthropozentrismus wohl auch sehr gut tun. Immerhin sehen wir Gott nicht, wir wissen nicht mal sicher, ob es ihn wirklich gibt (ja, auch ein Katholik kann sich in eine agnostische Richtung entwickeln). Wir sollten also sogar strikt auf den Menschen bezogen denken. Ich möchte auch nicht Trennungen/Scheidungen wegen Nichtigkeiten das Wort reden. Aber Trennungen/Scheidungen aus gewichtigen Gründen schon. Wie gesagt: Ich würde nicht mit einer Frau zusammenbleiben, die nichts mehr für mich empfindet bzw. für die ich nichts mehr empfinde. Und wenn der Papst selbst sich auf den Kopf stellte und mit den Ohren wackelte.
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Cinnamon
Gott hat uns frei geschaffen. Wenn wir Freie sind und nicht Sklaven, dann entspringt die Ehe dem menschlichen Willen und nicht Gott. Und nochmal: Warum sollte Gott mich in einer Beziehung anketten, die mich unglücklich macht? Ich käme mir dann ganz ehrlich nicht so vor, als würde er mich lieben. Im Gegenteil: Man kann nur jemandem sowas antun, den man nicht leiden kann.
Um mit der Standardantwort aller überforderten Theologen zu antworten: Gottes Wege sind unergründlich. :D
Aber wie gesagt, wenn du dich mit der katholischen Auffassung nicht anfreunden kannst, hast du heute genug Möglichkeiten dir eine andere Kirche zu suchen.
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Dem Christentum würde mehr Anthropozentrismus wohl sehr gut tun.
Dann würde es so enden wie die Evangelische Kirche Deutschlands: ein Sauhaufen vor dem Herrn. Die haben ihren Jenseitsbezug mittlerweile doch schon völlig ad acta gelegt. Es dreht sich alles nur noch darum, wie man ein glückliches Leben führen kann, ganz im Sinne der unzähligen esoterischen Glücksratgeber, die es in Buchform zu kaufen gibt.
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Bisher heißt es zur Eheschließung:
"Bis daß der Tod Euch scheidet!" Das wäre bei Zulassung von Scheidung Unsinn.
Dann wäre wohl richtiger:
"Bis Einer von Euch keine Lust mehr hat. Dann könnt Ihr die Ehe in die Tonne kloppen, Scheiß auf die Kinder, Haupsache Einer von Euch Beiden ist dann das Arschloch und zahlt freiwillig den ganzen Kram, oder Anwälte und Gerichte fressen Alles weg, was Ihr bis dahin an materieller und finanzieller Substanz zusammengerafft habt." Nur fragt sich dann: wozu der ganze Zinnober mit Ehe und so? Nur wegen der schönen Hochzeitsfeier?
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Ich erleide gerade im Freundekreis wieder eine Scheidung, bei der ich auf der Seite der Ehefrau stehe, stehen muß, obwohl die nicht unschuldig ist. Klar, offensichtlich ist ihr Ehemann der Bösewicht, der es nun auch noch auf das gute Geschaft seiner Ehefrau abgesehen hat, das sie wirklich ganz alleine aufgebaut hatte. Ach, und die Kinder lieben ihren Vater aber dennoch. Aber ich muß zugeben: ich hätte seine Frau nicht mal halb so lange ertragen wie er.
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Klar, er war blöde, daß er sich von ihr finanziell abhängig machte und glaubte wegen der Kohle bei ihr bleiben zu müssen. Also Alles in Allem eine hoffnungslos versaute Angelegenheit. Versöhnung ausgschlossen. Aber vielleicht nur, weil Scheidung so einfach ist. In unserer Familie hatten wir zahlreiche Zerreißproben. Aber zu unserem Glück war Scheidung für uns von vorne herein völlig ausgeschlossen.
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Diese unwiderrufliche Entscheidung zur Ehe konnten wir auch unseren Kindern vermitteln, und die sind uns mittlerweile ungeheuer dankbar dafür. Sogar deren Angetreute danken uns für diese bedingungslose, sagen wir mal, Wikinger-Treue: Kette fest, zusammen siegen wir, oder zusammen gehen wir unter, aber unsere Liebe bleibt ewig! Ach, und wir sind gar keine Katholen, nicht mal Christen.
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Sollte die Katholische Kirche die Scheidung erlauben? Nein! Außer ... http://www.24-carat.de/2011/Aug/AXT.JPG
AW: Sollte die Katholische Kirche die Scheidung erlauben?
Ich frage mich, ob sich eine Frau die abtreibt, jemals schon gefragt hat, wieviele Ehepaare es gibt, die einfach keine Kinder bekommen können und froh wären, eines adoptieren zu dürfen.
Dafür bringt man die Kinder lieber um.
Und wenn ein Politiker wie Königshofer dann einmal darauf hinweist, dass man mit dem Massenmorden aufhören soll, dann wird er aus der Politik ausgeschlossen.
Sehr sonderbar.
AW: Sollte die Katholische Kirche die Scheidung erlauben?
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Ajax
Um mit der Standardantwort aller überforderten Theologen zu antworten: Gottes Wege sind unergründlich. :D
Diese Antwort ist für mich intellektuell einfach nur unredlich, genau wie die mit dem "Glaubensgeheimnis". Wenn man etwas nicht erklären kann, dann ist es halt eben so und braucht keine nähere Begründung. Das sind für mich Ausreden, die ich nicht ernstnehmen kann. Es sei denn, Gott nimmt uns nicht ernst. Dann wären aber auch die Kirche, der Glaube und die Bibel etc. unnötig, da ein Gott, der uns eh nicht ernstnimmt, auch keine solchen Anforderungen an uns stellen wird.
Die Frage wäre sogar die, warum Gott sogar noch unser Intimleben reglementieren sollte. Solange alles freiwillig geschieht und niemand Schaden nimmt sollte es doch egal sein, wer mit wem rummacht. Ich sehe niciht, warum Sex vor der Ehe oder nach einer gescheiterten Ehe (mit jemand anderem als dem Ehepartner) Sünde sein sollte. Im ersten Fall gibt es kein Eheversprechen, das gebrochen werden könnte, im zweiten wurde es bereits gebrochen und hat damit seine Bindungswirkung an sich verloren (der Ehepartner kann niciht die Einhaltung eines Versprechens fordern, dass er selber gebrochen hat).
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Aber wie gesagt, wenn du dich mit der katholischen Auffassung nicht anfreunden kannst, hast du heute genug Möglichkeiten dir eine andere Kirche zu suchen.
Ich hänge auch mehr aus Sentimentalität an ihr.
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Dann würde es so enden wie die Evangelische Kirche Deutschlands: ein Sauhaufen vor dem Herrn. Die haben ihren Jenseitsbezug mittlerweile doch schon völlig ad acta gelegt. Es dreht sich alles nur noch darum, wie man ein glückliches Leben führen kann, ganz im Sinne der unzähligen esoterischen Glücksratgeber, die es in Buchform zu kaufen gibt.
Nun, der Jenseitsbezug sollte ohnehin nicht überbewertet werden. Wir leben hier und heute. Wir wissen nicht sicher, ob es ein Jenseits gibt. Von daher müssen wir eine menschliche Ethik finden, die uns zum Guten an sich führt. Wieviele Menschen sind eigentlich nur deshalb gläubig, weil sie Panik haben dass sie zu schlecht gelebt haben um in den Himmel zu kommen? Braucht es wirklich die Lehre von Himmel und Hölle, damit wir einfach nette Menschen sind?