In Time
Nur etwas für Superreiche.
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In Time
Nur etwas für Superreiche.
Zum Glück gehöre ich keiner Elite an. Aber mitunter vermeine ich heute schon Tendenzen zu erkennen, die genau darauf hinzielen: Die Dritte Welt sich selbst zerfleischen und an Seuchen krepieren zu lassen, während sich die Erste in ihren streng bewachten Residenzen verschanzt.
Die Privilegierten brauchen keine 8 und erst recht keine 16 oder 32 Milliarden Erdbewohner, um ein paar Begüterte zu versorgen. Was sie brauchen sind Spezialisten auf allen Gebieten, aber keine Ungelernten. Nicht mal für die Herstellung unnützer Massenprodukte, wenn die Ökonomie sich erst mal wieder auf die Qualität besinnt. Denn wer 500 Jahre lebt, wird sich nicht mit Müll umgeben wollen, sondern mit adäquatem Luxus...
Privilegierte sind nicht ortsgebunden. Für sie spielen derartige Kategorien wie erste Welt und dritte Welt gar keine Rolle. Und ihnen kann es auch egal sein, wieviele Menschen es gibt. Die Welt ist groß genug, einsame Orte die man schützen kann, wo man unter sich leben kann und wo man alles einfliegen lassen kann was man haben will gibt es genug.
Dem Normalo kann es nicht egal sein. Er muß seinen Lebensraum mit anderen teilen und mit anderen konkurieren und kann sich dem nicht entziehen.
Das ist eigentlich schon eine treffende Zustandsbeschreibung des aktuellen Entwicklungsstands. Aber um dem Strangthema gerecht zu werden, sollte man sich einmal ausmalen, wie das wohl ist, ein halbes Jahrtausend lang die künftigen exponentiellen Entwicklungssprünge mitmachen und verkraften zu müssen. Ich bin ja heute schon vollkommen überfordert, obwohl ich gerade mal ein Zehntel der prophezeihten Wegstrecke bewältigt habe...<8´(
Ich glaube, die 500 Jahre wären prinzipiell nur auf Kosten anderer Dinge erreichbar. Man wird nicht darum herum kommen, die Zellteilungsrate und den Stoffwechsel herunterzufahren, um den körperliche Abnutzung und die Schäden in der DNA so gering wie möglich zu halten. Aber dann heilen Wunden und Knochenbrüche vielfach so lang. Das Immunsysten arbeitet träger. Wenn dich eine Biene sticht, stirbst du. Wenn du dich kratzt, gibts sofort eine Blutvergiftung. Eine Art lebende Halbtote. Der Mensch wird verletzlicher und paranoider in der Hinsicht. Wenn du eine Lebenserwartung von Jahrhunderten hast, ... eine solche Gesellschaft, wird nur noch damit beschäftigt sein, Unfälle und Gewalt zu vermeiden. Das wird ihre Hauptbeschäftigung sein. Was natürlich bis zu einem gewissen Grad auch positiv wäre. Aber dadurch steigt auch die Erpressbarkeit und die Abhängigkeit vom Machtzentrum für alle. Wenn der Mensch seinen Organismus künstlich verändert, wird er selbst künstlich und nur noch in einer künstlichen Umgebung weiterleben können. Schon heute kann ein Stadtmensch ohne der ihn tragenden Zivilisation alleine keine zwei Wochen mehr überleben.
Wenn man sich das so überlegt, Gesellschaften auf anderen Planeten, die uns technologisch weit voraus wären, haben oder hätten sicherlich alle ein Macht-, Steuerungs- und Denkzentrum, eine mächtige Zentralintelligenz, welches sämtliche Agenden für alle vorgibt. So gesehen ist eine Rückkehr zum Sozialismus vermutlich unvermeidbar. Die unbedingte Kontrolle von Technologie, deren Freigabe und Beurteilung in einer Welt, wo Technologie für normale Menschen zu einem schwer verständlichen Kryptum wird, sowie die Umsetzung von Projekten, kontra wirtschaftlichen Nutzen, macht das wohl unvermeidbar. Die Demokratie, die wir eine kurze Zeit geniessen dürften, wird wohl als Phase des kopflosen Chaos in die Geschichte eingehen. Ab da wird es vorbei sein mit dem freien Willen.
50 Jahre in die Schule gehen, 400 Jahre arbeiten und 50 Jahre Rente.