AW: Das antimoderne Ereignis
Uihhhhh der Anti-Modernismus bei Goethes Egmont. Gewagt aber Anti ist immer gut. Besonders dann, wenn er in die genehme Richtung geht. Wunderbare Interpretation des Anti-Modernusmus aus deiner kundigen Feder. Mache bitte weiter den Eckermann des Anti und Daumen hoch fur den erleuchtenden Beitrag.
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Typische antimoderne Ereignisse wären auch in sämtlichen Opern und Operetten aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu finden. Was uns heute im Fernsehen präsentiert wird, egal ob in Talkshows, Filmen, Serien oder sogar Sportveranstaltungen, ist im Grunde nichts weiter als Theater, bei dem jeder seine Rolle spielt.
Hier offenbart ein Sekretär die schmutzigen Geheimnisse eines hochrangigen Vertreters der Eliten, da halten höchstens noch die Clintons mit:
https://www.youtube.com/watch?v=LQxs8TYgakI
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Zitat:
Zitat von Susan Neiman
Nachdem Heideggers Gedanken über das "Weltjudentum" bekannt wurden, die sich kaum von den Schriften eines Joseph Goebbels unterscheiden, diskutieren internationale Wissenschaftler darüber, wie antisemitisch Heideggers Philosophie im Kern ist.
http://www.zeit.de/2016/45/antimoder...nalsozialismus
Zitat:
Eli Jordano vor 4 Monaten (bearbeitet)
Meine Güte, warum hat Telemann nicht an die Texte besser aufgepasst? Das was Händel und Bach getan haben, daher ihre Musik universeller sind. Aus heutigen Sicht, ein solcher Text ist unmöglich. Es erinnert an die Bombardierung der Buddhas in Afghanistan von Seiten der fundamentalisten islamisten. Schade, echt schade, Georg Philipp... Seine Musik ist toll, die Texte sind aber fast immer mittelmässig bis unmöglich.
https://www.youtube.com/watch?v=d49VsV4TDuQ
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Zitat:
Die Praxis des Generalbasses in der Orchestermusik, Kirchenmusik (Orgel) und Oper hielt sich mindestens bis 1800. So ist zweifelsfrei belegt, dass Haydn und Mozart das Orchester vom Cembalo aus bis an ihr Lebensende (z. B. Zauberflöte, Londoner Sinfonien) leiteten. Das Fortepiano verwendeten sie in der Kammermusik sowie als Soloinstrument im Clavierkonzert. Als Continuo-Instrument in einer Sinfonie oder in der Oper diente bis etwa 1800 das Cembalo, da das Fortepiano zu leise als Dirigierinstrument war. Diese Erkenntnis hat sich heute selbst in historisierenden Aufführungspraxis noch nicht völlig durchgesetzt.
Niedergang der Generalbasspraxis
Könnte man von selbst drauf kommen, vorrausgesetzt die Bereitschaft ist noch vorhanden, sich mit Europas eigener Kultur zu beschäftigen.
https://www.youtube.com/watch?v=PT6iEMSKSf0
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Zitat:
Zitat von Susan Neiman
"Die allerbeste internationale Nachricht des Jahres ist der Umgang von deutschen Menschen und zum Teil deutschen Politikern mit der Flüchtlingskrise. Es hat mich wunderbar angenehm überrascht", sagte die Philosophin im Deutschlandradio Kultur über die deutschen Bemühungen in der Flüchtingspolitik in Hinblick auf Zuwanderung und Integration. Ähnlich wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) plädiere sie für Weltoffenheit und die Wahrnehmung des Flüchtlingszuzugs als Chance für Deutschland. "Diese Flüchtlinge sind nicht nur eine Pflicht für Deutschland", so die US-amerikanische Philosophin, die seit 15 Jahren das Einstein Forum in Potsdam leitet und zuvor an den Universitäten von Yale und Tel Aviv unterrichtete.
http://www.deutschlandradiokultur.de...icle_id=341307
Dieselbe Person behauptet in dem im Eröffnungsbeitrag verlinkten Essay:
Zitat:
Denn das ist die Aufgabe der Vernunft: Sie stellt sich nicht, wie die Antimodernisten klagen, gegen die Natur, sondern gegen die Obrigkeit, die ihre Macht verteidigt, indem sie das Recht auf Denken einer kleinen Elite vorbehält. Die Aufklärer waren sich allemal bewusst, dass die Vernunft Grenzen hat; sie waren allerdings nicht bereit, der Elite die Festlegung der Grenzen zu überlassen.
Gleich darauf kommt sie mit Mozart und dem Figaro. Ich möchte stattdessen Verdi anbieten. Si, Vendetta. Hier wird der Todhaß gerecht. Rachsucht ist etwas, was den Deutschen gänzlich abgeht.
https://www.youtube.com/watch?v=0PeVK0XcA8M
Zitat:
Rigoletto:
Ja, Rache, fürchterliche Rache,
ist das einzige, was meine Seele verlangt ...
schon nähert sich die Stunde deiner Strafe,
die dir verhängnisvoll schlagen wird.
Wie der Blitzstrahl Gottes
wird der Narr dich zu treffen wissen.
GILDA
für sich O mein Vater,
welch grimmige Freude
sehe ich in Euren Augen aufblitzen!
... Verzeiht ...
auch für uns wird eine Stimme der Vergebung vom Himmel kommen.
Er hat mich verraten, dennoch liebe ich ihn, grosser Gott,
für den Undankbaren bitte ich dich um Erbarmen!
http://********************/index.php/Thread/1741-F%C3%BCr-Freunde-der-klassischen-Musik/?pageNo=15
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sorry, antimodern geht eigentlich garnich...
ist wie die mode (modern *klick*) von vorgestern toll zu finden...
ich sag mal so, 'mode' ist ein anderer begriff von 'norm', und mit einer gemeinsamen norm hat die menschheit bisher schon immer große probleme gehabt...
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Zitat:
Zitat von
Zyankali
sorry, antimodern geht eigentlich garnich...
ist wie die mode (modern *klick*) von vorgestern toll zu finden...
Darum geht es hier auch, und natürlich darum, nicht jedem stumpfsinnigen Trend hinterherzulaufen.
Wenn das nichts für Dich ist, und Dir 500 Jahre Kulturgeschichte egal sind, steht es Dir natürlich frei, Dich nur an Pokemon, Farid Bang, Deutschland sucht den Superstar, McDonalds, South Park, Red Bull und dem ganzen anderen modernen Dreck zu erfreuen, der "Konsumenten" heutzutage angeboten wird. Wünsche guten Appetit.
https://www.youtube.com/watch?v=9aFUuHIdV1o
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Zitat:
Zitat von
Apostate
...
south park finde ich z.b. einen sehr hohen beitrag zur kultur, bzw des widerspiegeln der gesellschaft. gucke ich tausendmal lieber als den mainstreammüll, wo lacher eingespielt werden müssen damit JEDER weiss wann man lachen soll...
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Zitat:
Zitat von
Apostate
Wenn das nichts für Dich ist, und Dir 500 Jahre Kulturgeschichte egal sind, steht es Dir natürlich frei, Dich nur an Pokemon, Farid Bang, Deutschland sucht den Superstar, McDonalds, South Park, Red Bull und dem ganzen anderen modernen Dreck zu erfreuen, der "Konsumenten" heutzutage angeboten wird. Wünsche guten Appetit.
Angeboten ist das Schlagwort. Passt natürlich einer linken Socke nicht, du würdest den Konsumenten lieber VORSCHREIBEN was sie zu gucken und zu saufen haben.
Darüberhinaus greife ich mal DSDS heraus. Zwar ist das auch wieder ein herausragendes Beispiel wie deutsche "Medienschaffende" ein an sich geniales Konzept, übrigens unabhängig von Gesellschaftsformen und Kulturen, zu Schenkelpatschdreck verunstalten können.
Was die Intellektuellenschickeria aber darüberhinaus nicht wahrnimmt (weil sie keinerlei Realität wahrnimmt), ist das damit dokumentierte völlige Scheitern ihrer propagierten Gleichheitsideologie und pseudopädagogischen participation award leaves no child behind Lehre.
Das Pendel schwang zurück und voll in die Fresse, es mußte nicht mal von irgendwem angeschoben werden. Die Kids sind süchtig nach (auch brutler) Beurteilung, die ihnen sonst inzwischen überall vorenthalten wird. Sie wollen gewinnen, nicht mitmachen.
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Zitat:
Zitat von
Don
Angeboten ist das Schlagwort. Passt natürlich einer linken Socke nicht, du würdest den Konsumenten lieber VORSCHREIBEN was sie zu gucken und zu saufen haben.
Ich verstehe diese Unterstellung nicht, denn das genaue Gegenteil ist der Fall. Ich würde mir natürlich weniger Vorschriften im Kulturbetrieb wünschen. Vor allem sollte immer gewährleistet sein, daß Kunstschaffenden und dem Nachwuchs, neben der Möglichkeit einer gute Qualifikation zu erwerben, der Raum gegeben wird, Kreativität und Können frei ausleben zu können.
Genau das ist bei dem Beispiel das Du aufgegriffen hast, nicht der Fall. Dort wird den "Kids" alles vorgeschrieben, die Bedingungen unter denen sich "Künstler" dort entwickeln können, darst Du gerne mit den Höfen in Europa im 18. und 19. Jahrhundert vergleichen. Das schreibe ich Dir aber nicht vor, es ist nur eine Anregung.
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Unter Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach erlebte Eisenach eine kulturelle Blütezeit. Nicht zuletzt deshalb, weil es ihm gelang, Telemann als Kapellmeister zu gewinnen, der damals in Europa berühmter war, als Joh. Seb. Bach.
AW: Das antimoderne Ereignis
Zitat:
Zitat von
Apostate
Ich verstehe diese Unterstellung nicht, denn das genaue Gegenteil ist der Fall. Ich würde mir natürlich weniger Vorschriften im Kulturbetrieb wünschen. Vor allem sollte immer gewährleistet sein, daß Kunstschaffenden und dem Nachwuchs, neben der Möglichkeit einer gute Qualifikation zu erwerben, der Raum gegeben wird, Kreativität und Können frei ausleben zu können..
....also vom Staat alimentiert zu werden.
Ausleben kann hier jeder was er will. Ob ihm das jemand abkauft, hat sein Problem zu bleiben.
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Zitat:
Zitat von
Don
....also vom Staat alimentiert zu werden.
Ausleben kann hier jeder was er will. Ob ihm das jemand abkauft, hat sein Problem zu bleiben.
Der deutsche Staat alimentiert sowieso schon alles, aber spätestens hier zeigt sich auch, daß Du mir in diesem Zusammenhang nicht ganz folgen kannst.
Bei Kunst und Unterhaltung nur an Verkaufszahlen und Profit zu denken, ist genau die Krankheit der Moderne, die es mit Stumpf und Stiel auszurotten gilt.
Der Erfolg gibt einem nicht Recht. Wer diese Haltung vertritt, dem geht es ums Geld, nicht um die Kunst.
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Insofern der Verbraucher in einem erheblichem Maße deckungsgleich mit dem Wähler ist und ich ja sehe, was die lieben Leut' so wählen, ja, warum ihm eigentlich nicht sein Gucken und sein Saufen vorschreiben (wollen)?