AW: Hatte Stalin keine Werte?
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Tandaradei
Guten Tag!
Augstein: [...] Ich glaube, bei [sic!] Hitler sollten wir da mal rausnehmen, weil das ist, glaube ich, noch mal echt ein Sonderfall, und ich glaube, Werte hatte der tatsächlich nicht.
Precht: Ja, ich bin ... ich würde eher meinen, dass Stalin keine hatte. [...]
Quelle: Jakob Augstein zu Gast in der Sendung „Precht“, 30. November 2014,
https://youtu.be/sOFUUoY_NKo?t=33m24s
Es ist sicherlich richtig, dass Hitler Werte hatte. Natur- und Tierschutz, das Winterhilfswerk
, das Bestreben, dass jede Familie sich ein Auto und eine Filmkamera (
https://youtu.be/eDYITcK19Dg?t=49s) leisten können sollte, oder die Dokumentation bombenbedrohter Deckengemälde (Führerauftrag Monumentalmalerei) sind Beispiele dafür.
Precht ist Neoleninist. Unter Werten versteht er wohl nur sowas wie Kulturrevolution. Schließlich ist das der Hauptwiderspruch zwischen Leninismus und Stalinismus. Falls nicht, soll mir jemand andere Widersprüche nennen. Die Neoleninisten treiben sich bei den Grünen rum. Lenins Bruder war Nihilist und Lenin hielt viel von den russischen Nihilisten. Stalin hatte dagegen von den Nihilisten nie etwas positives geschrieben gehabt.
AW: Hatte Stalin keine Werte?
Stalin bezichtigte um 1950 die Juden seien US Spione und das führte dann zur "Ärzteverschwörung " und zum Kampf gegen die "Kosmopoliten"! Nur Stalins Tot verhinderte eine Judenverfolgung.
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Gryphus
Interessante Ansicht, aber Stalin ist für sein eigenes Kabinett der Hauptverantwortliche. Ich hoffe du bist nicht der Auffassung, Stalin hätte von Berias Schweinereien nichts gewusst. Und ich meine nicht einmal die nationalen Aktivitäten des NKVD, sondern Berias persönliche Gräuel. Der Mann hatte in Moskau einen eigenen Folter- und Vergewaltigungskeller, in dem er persönlich unsagbare Dinge getan hat. Ein schwarzer Dildo, den er als Folterinstrument benutzt hat, befindet sich noch heute im Besitz des Kremls. Wenn Stalin dessen unwissend war, muss er als inkompetenter Idiot verachtet werden.
Die Folter wurde ab 1937 vom ZK gebilligt. Von Berias Willkür wird er sicherlich nichts mitbekommen haben. Zumal ich selbst von diesem Vergewaltigungskeller zum ersten mal was lese. Auf Willkür stand die Todesstrafe. Siehe Jeschow und Jagoda. Und Vettern- oder Cliquenwirtschaft gab es bei Stalin nicht. Hätte er was gewusst, dann wäre Beria dran gewesen. Ehrlich gesagt ist mir das Thema egal. Wundert mich nur, dass es schon Ende der 30er Dildos gab. Und das auch noch in der UdSSR.
„Schon zuvor war eine klare Weisung an die Organe der Staatssicherheit ergangen: >>Die Anwendung von Methoden physischer Einwirkung in der Praxis des NKWD ist, seit 1937, vom ZK der KPdSU(B) gebilligt. Es ist bekannt, daß alle bürgerlichen Geheimdienste Methoden der physischen Einwirkung gegen Vertreter des sozialistischen Proletariats zur Anwendung bringen und dabei diese Methoden in allerwiderlichster Form anwenden. Es stellt sich die Frage, warum die sozialistischen Organe der Staatssicherheit humaner sein sollten gegenüber den wütenden Agenten der Bourgeoisie und gegenüber den Erzfeinden der Arbeiterklasse und der Kollektivbauern? Das ZK der KPdSU(B) ist der Meinung, daß die Methoden der physischen Einwirkung als Ausnahme auch künftig gegen bekannte und erklärte Volksfeinde angewandt und in diesem Zusammenhang als zulässige und richtige Methode angesehen werden.<<“
Dimitri Wolkogonow: Stalin - Triumph und Tragödie, Düsseldorf 1989, S. 393
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tabasco
Für Lenin haben die Deutschen genug gebüßt. Finde ich.
:-D
Finde ich auch.
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OneDownOne2Go
Das ist doch Blödsinn. Das würde ja bedeuten, dass materielle, zahlenmäßige oder technische Überlegenheit keine Rolle dabei spielen, wer einen Krieg gewinnt. So kann die UdSSR natürlich trotz Stalin gewonnen haben, und eben nicht wegen Stalin. Der hat schon zu Zeiten des Bürgerkriegs militärisch wenig Ahnung und Fortune bewiesen, Stichwort "Wunder von Warschau", wieso sollte er sich 20 Jahre später zum fähigen Strategen und/oder Taktiker entwickelt haben?
Bei der Schlacht von Moskau wollte der Großteil der sowjetischen Führung kapitulieren und ist dann aus der Stadt geflüchtet als Stalin sich dagegen weigerte. Stalin blieb dann als einziger aus der oberen Riege in Moskau und organisierte den Widerstand. Dass er ein großer Feldherr war behauptet ja niemand. Ohne ihn wäre die UdSSR aber zu 100% vernichtet worden.
AW: Hatte Stalin keine Werte?
Totalitäre Systeme, wie das kommunistische und das nationalsozialistische System, sind näher am idealen Staat dran, als alle anderen System der Neuzeit. Die Sowjets waren möglicherweise noch näher dran, da sie sich am weitesten vom christlichen Wertesystem entkoppelt hatten.
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herberger
Bei einer heimlichen Hausdurchsuchung in Schukows Haus in Odessa berichtete der KGB ""Bei Schukow hängen die Gemälde großer Meister in der Küche und in der Toilette".
Schukow ließ etwa 1956 bei einem Manöver nach einem Atomschlag 50tausend Mann in ein atomar verseuchtes Gebiet einmarschieren fast alle Soldaten sind später gestorben.
Schukow war nicht der beste sowj. General sondern der brutalste, dieser Kleptomane Schukow ließ aus Deutschland 8 Waggons Raubgut abfahren.
Schukow und seine Kriegserinnerungen sind die sowj. Version von Baron Münchhausen.
Quelle: Suworow.
Sumorow ist ein Idiot und Schwätzer.
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herberger
Fällt in eine Kategorie mit den Lobhudeleien auf Stalin von Brecht und Becher. :auro:
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herberger
Stalin war in dieser Kultur kein Sonderfall sondern der Regelfall und es ist nicht zulässig die verbrecherische Sowjetunion auf Stalin zu reduzieren.
Richtig, ohne die vielen kleinen Stalins hätte der große Stalin alleine dagestanden - aber gilt das nicht für alle Despoten?
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Haidach
Bei der Schlacht von Moskau wollte der Großteil der sowjetischen Führung kapitulieren und ist dann aus der Stadt geflüchtet als Stalin sich dagegen weigerte. Stalin blieb dann als einziger aus der oberen Riege in Moskau und organisierte den Widerstand. Dass er ein großer Feldherr war behauptet ja niemand. Ohne ihn wäre die UdSSR aber zu 100% vernichtet worden.
Ohne Stalins Säuberungen und Einschüchterung des Offizierskorps hätte sich wohl manch ein Kommandeur im Sommer 1941 klüger verhalten und Verluste verringern oder gar vermeiden können. Stattdessen saßen sie wie die Kaninchen vor der Schlange, weil sie nie gewagt hätten, gegen existierende, aber von der Realität völlig überholte, Befehle zu handeln.
Durch Stalin herbeigeführte Fehlentscheidungen zur operativen Ausrichtung der Roten Armee ließen das Konzept der "tiefen Operationen" - formuliert schon Ende der 20er (Triandafillow)- zwischenzeitlich sterben. Es wurde durch veraltete Ansätze ersetzt, die ebenfalls wesentlich zu den schweren Niederlagen von 1941 und 1942 beitrugen.
Ob die UdSSR ohne Stalin also zu 100% vernichtet worden wäre, halte ich für alles andere als sicher. Mit ihm gelangte sie jedenfalls mehrfach an den Rand der Vernichtung!