Too Big to Bail - Eurokrise
Hallo allerseits,
habe mich gestern erst hier registriert, auf der Suche nach einem Forum, dass die Eurokrise diskutieren möchte.
Ich selbst, glaube schon seit Monaten im falschen Film zu sein. Wie kann es angehen, dass ein ganzen Volk seelenruhig zusieht, wie unsere Politiker eher keine Ruhe geben, bis wir finanziell endgültig am Boden liegen und unsere Steuergelder ganz bewusst verbrannt werden. Offenbar interessiert dieses "Verbrechen am Deutschen Volk", was es für mich ist, kaum jemanden. Da hier kein "linkes Thema" besetzt ist, bleiben dringende Demonstrationen aus. Ich bin sicher, dass wir etwas bewegen könnten, wenn ein großer Teil von uns ständig auf die Straße gehen würde, um gegen die Pleite Deutschlands zu demonstrieren.
Ich war von Anfang an gegen den Euro, weil mir klar war, dass wir Deutschen nur verlieren können.
Das einzig Richtige wäre, die ganze Eurozone aufzulösen und allen Länder bekämen ihr eigenen Währungen zurück. Ich höre schon wieder einige schreien, "dass geht doch nicht, dass hätte diese und jene Nachteile". Sicher hätte das Nachteile, aber das wäre wenigstens ein Ende mit Schrecken. Das, was da noch auf uns zukommt, ist für die meisten wohl kaum vorstellbar. Interessanterweise macht das nichteuropäische Ausland sich mehr Gedanken um unser Schicksals als die meisten Deutschen:
http://www.wealthwire.com/news/global/1964
Ich selbst habe keine Kinder, trotzdem ist mir die Zukunft unseres Landes nicht egal. Außerdem möchte ich auch mal Rente haben, was, wenn wir so weitermachen, wohl ausgeschlossen ist.
Solange der Deutsche noch genügend Geld in der Tasche hat, um sich tägliche Bedürfnisse zu erfüllen und regelmäßig Urlaub zu machen, ist ihm alles mehr oder weniger egal. Offenbar reicht die Vorstellungskraft der meisten auch nicht aus, dass irgendwann kein Geld mehr für Sozialleistungen da ist. Straßen können ja momentan schon nicht mehr gebaut werden.
Wie seht ihr das?
Gruß
Sylvie
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
Wie du schreibst, warst du von Anfang an gegen den Euro und das merkt man deinem Beitrag auch an. "Dass wir Deutschen nur verlieren können" ist faktisch bisher nicht so, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Die Staaten, in die wir am meisten exportieren, von denen also unsere Wirtschaft und usnere Arbeitsplätze am stärksten abhängen, sind Mitglieder der Eurozone und während dort wirtschaftliche probleme und Arbeitslosigkeit - in unterschiedlich starker Auspärgung - vorherrschen, brummt bei uns die Wirtschaft und die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Stand seit 1991. Das liegt zum einen daran, dass sich Deutschland den nötigen Strukturreformen bereits gestellt hat und auch daran, dass wir den Euro haben. Denn unsere starke Wirtschaft wertet unsere Währung nicht auf ggü. Italien, Spanien, Frankreich. Auch daraus erzielen wir einen erheblichen Vorteil und steigern unsere Wettbewerbsfähigkeit ggü. diesen Staaten.
Was die Inflation angeht, ist der Euro seit seinem bestehen stabiler, als es die DM je war, die Inflationsraten lagen so gut wie nie über 3%, meistens deutlich drunter. Dass der Euro den Spitznamen Teuro weg hat, liegt vor allem an den gestiegenen Erzeugerpreisen bei nahrungsmitteln und den explodierten Rohstoffkosten. Die wären aber auch mit der DM gestiegen, diese Preissteigerungen liegen nicht am Euro selbst.
Also, bisher profitiert Deutschland erheblich vom Euro. Selbst für die Griechenbürgschaften nehmen wir zur Zeit Zinsdifferenzen ein, die im Bundeshaushalt in Millionenhöhe zu Buche schlagen. Was ich damit nicht sage ist, dass die Staatsschuldenkrise uns Deutsche nichts kosten wird. Aber unterm Strich überwiegen die Vorteile seit Einführung des Euro erheblich, selbst wenn es in Griechenland nun einen Schuldenschnitt geben sollte. Der übrigens auch dann fällig geworden wäre, wenn die noch die Drachme und wir die DM gehabt hätten. Und dass deutsche Banken griechische Staatsanleihen angekauft haben, liegt auch nicht am Euro, sondern das haben sie auch schon zuvor gemacht.
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
Zitat:
Zitat von
SylvieP.
Solange der Deutsche noch genügend Geld in der Tasche hat, um sich tägliche Bedürfnisse zu erfüllen und regelmäßig Urlaub zu machen, ist ihm alles mehr oder weniger egal. Offenbar reicht die Vorstellungskraft der meisten auch nicht aus
Nichtdemokraten überrascht das nur wenig, muss ich sagen.
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
Zitat:
Zitat von
mentecaptus
Also, bisher profitiert Deutschland erheblich vom Euro. Selbst für die Griechenbürgschaften nehmen wir zur Zeit Zinsdifferenzen ein, die im Bundeshaushalt in Millionenhöhe zu Buche schlagen.
Hallo, werter Mentecaptus,
auch wenn ich die ersten Absätze deines Beitrages nur unterschreiben kann, kann es sich hierbei nur um einen Scherz handeln. Warum muß Griechenland hohe Zinsen zahlen? Ganz einfach, weil das Risiko bei diesem geschäft exorbitant hoch ist. Kurz vor Argentinienkrise hättest du Rekordzinseinnahmen verplanen können auf dem Papier. Dieses hätte dir in der Realität herzlich wenig geholfen.
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
Zitat:
Zitat von
Nanninga
Warum muß Griechenland hohe Zinsen zahlen?
Deutschland leiht sich zu historisch niedrigen Zinssätzen Geld und reicht dieses an Griechenland weiter (wie EZB/EFSF) - zu deutlich höheren Zinsen. Im Haushalt, also der Bilanz des Budnes, stehen den niedrigeren Zinsaufwendungen die deutlich höheren Zinseinnahmen aus diesem "Geschäft" gegenüber. Die Differenz ist also ein Gewinn.
Zu deinem Einwand, dass die hohen Griechenland-Zinsen nicht unbegründet und dem Risiko geschuldet seien, zitiere ich mich mal selbst.
Zitat:
mente schrieb: Was ich damit nicht sage ist, dass die Staatsschuldenkrise uns Deutsche nichts kosten wird.
Wenn also ein Schuldenschnitt für Griechenland kommt - und er wird kommen - werden auch wir dafür bluten aufgrund der abgegebenen Garantien und der Stützungsanstrengungen für unsere Banken (auch wenn diese wohl nur temporärer Natur sein werden, wenn es richtig gemacht wird, wie in den USA).
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
Zitat:
Zitat von
mentecaptus
Wie du schreibst, warst du von Anfang an gegen den Euro und das merkt man deinem Beitrag auch an. "Dass wir Deutschen nur verlieren können" ist faktisch bisher nicht so, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Die Staaten, in die wir am meisten exportieren, von denen also unsere Wirtschaft und usnere Arbeitsplätze am stärksten abhängen, sind Mitglieder der Eurozone und während dort wirtschaftliche probleme und Arbeitslosigkeit - in unterschiedlich starker Auspärgung - vorherrschen, brummt bei uns die Wirtschaft und die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Stand seit 1991. Das liegt zum einen daran, dass sich Deutschland den nötigen Strukturreformen bereits gestellt hat und auch daran, dass wir den Euro haben. Denn unsere starke Wirtschaft wertet unsere Währung nicht auf ggü. Italien, Spanien, Frankreich. Auch daraus erzielen wir einen erheblichen Vorteil und steigern unsere Wettbewerbsfähigkeit ggü. diesen Staaten.
Was die Inflation angeht, ist der Euro seit seinem bestehen stabiler, als es die DM je war, die Inflationsraten lagen so gut wie nie über 3%, meistens deutlich drunter. Dass der Euro den Spitznamen Teuro weg hat, liegt vor allem an den gestiegenen Erzeugerpreisen bei nahrungsmitteln und den explodierten Rohstoffkosten. Die wären aber auch mit der DM gestiegen, diese Preissteigerungen liegen nicht am Euro selbst.
Also, bisher profitiert Deutschland erheblich vom Euro. Selbst für die Griechenbürgschaften nehmen wir zur Zeit Zinsdifferenzen ein, die im Bundeshaushalt in Millionenhöhe zu Buche schlagen. Was ich damit nicht sage ist, dass die Staatsschuldenkrise uns Deutsche nichts kosten wird. Aber unterm Strich überwiegen die Vorteile seit Einführung des Euro erheblich, selbst wenn es in Griechenland nun einen Schuldenschnitt geben sollte. Der übrigens auch dann fällig geworden wäre, wenn die noch die Drachme und wir die DM gehabt hätten. Und dass deutsche Banken griechische Staatsanleihen angekauft haben, liegt auch nicht am Euro, sondern das haben sie auch schon zuvor gemacht.
Also hör doch bitte mit dem unsäglichen verlogenen Regierungsquatsch auf.
Nach der Inflation haben wir 50 Jahre eine saugute Währung gehabt. Nun wäre der Dreckseuro besser.
Die verlogenenen und getürkten ( seit 1991) Arbeitslosenstatistiken willst du uns auch noch verklickern.
Und übrigens ist die Schweiz wegen hohem Frankenkurs jetzt tot und wettbewerbsunfähig ?
Schämst du dich nicht für den Labermist ?
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
Zitat:
Zitat von
mentecaptus
Deutschland leiht sich zu historisch niedrigen Zinssätzen Geld und reicht dieses an Griechenland weiter (wie EZB/EFSF) - zu deutlich höheren Zinsen. Im Haushalt, also der Bilanz des Budnes, stehen den niedrigeren Zinsaufwendungen die deutlich höheren Zinseinnahmen aus diesem "Geschäft" gegenüber. Die Differenz ist also ein Gewinn.
Zu deinem Einwand, dass die hohen Griechenland-Zinsen nicht unbegründet und dem Risiko geschuldet seien, zitiere ich mich mal selbst.
Wenn also ein Schuldenschnitt für Griechenland kommt - und er wird kommen - werden auch wir dafür bluten aufgrund der abgegebenen Garantien und der Stützungsanstrengungen für unsere Banken (auch wenn diese wohl nur temporärer Natur sein werden, wenn es richtig gemacht wird, wie in den USA).
Du bist so was von ahnungslos.
Die niedrigen Marktzinsen sind nur durch den Anleihenkauf der EZB möglich.
Birgt aber riesige Inflationsgefahren.
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
Zitat:
Zitat von
mentecaptus
Wie du schreibst, warst du von Anfang an gegen den Euro und das merkt man deinem Beitrag auch an. "Dass wir Deutschen nur verlieren können" ist faktisch bisher nicht so, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Die Staaten, in die wir am meisten exportieren, von denen also unsere Wirtschaft und usnere Arbeitsplätze am stärksten abhängen, sind Mitglieder der Eurozone und während dort wirtschaftliche probleme und Arbeitslosigkeit - in unterschiedlich starker Auspärgung - vorherrschen, brummt bei uns die Wirtschaft und die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Stand seit 1991. Das liegt zum einen daran, dass sich Deutschland den nötigen Strukturreformen bereits gestellt hat und auch daran, dass wir den Euro haben. Denn unsere starke Wirtschaft wertet unsere Währung nicht auf ggü. Italien, Spanien, Frankreich. Auch daraus erzielen wir einen erheblichen Vorteil und steigern unsere Wettbewerbsfähigkeit ggü. diesen Staaten.
Was die Inflation angeht, ist der Euro seit seinem bestehen stabiler, als es die DM je war, die Inflationsraten lagen so gut wie nie über 3%, meistens deutlich drunter. Dass der Euro den Spitznamen Teuro weg hat, liegt vor allem an den gestiegenen Erzeugerpreisen bei nahrungsmitteln und den explodierten Rohstoffkosten. Die wären aber auch mit der DM gestiegen, diese Preissteigerungen liegen nicht am Euro selbst.
Also, bisher profitiert Deutschland erheblich vom Euro. Selbst für die Griechenbürgschaften nehmen wir zur Zeit Zinsdifferenzen ein, die im Bundeshaushalt in Millionenhöhe zu Buche schlagen. Was ich damit nicht sage ist, dass die Staatsschuldenkrise uns Deutsche nichts kosten wird. Aber unterm Strich überwiegen die Vorteile seit Einführung des Euro erheblich, selbst wenn es in Griechenland nun einen Schuldenschnitt geben sollte. Der übrigens auch dann fällig geworden wäre, wenn die noch die Drachme und wir die DM gehabt hätten. Und dass deutsche Banken griechische Staatsanleihen angekauft haben, liegt auch nicht am Euro, sondern das haben sie auch schon zuvor gemacht.
Unsinn. Der Euro war eine Kapitalumverteilungsmechanismus in die PIGS Staaten. Sie haben sich verschuldet um unsere Produkte zu kaufen (d.h. mit unserem Geld).
Was bringt es einem Unternehmer, wenn er seinem Kunden GEld gibt und der Kunde mit dem Geld die Produkte kauft?
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
Zitat:
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Dr Mittendrin
Nach der Inflation haben wir 50 Jahre eine saugute Währung gehabt. Nun wäre der Dreckseuro besser.
Ja, die Inflation war zu DM-Zeiten höher, bis in den zweistelligen Bereich.
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Dr Mittendrin
Die verlogenenen und getürkten ( seit 1991) Arbeitslosenstatistiken willst du uns auch noch verklickern.
Egal, da die Statistiken von heute mit denen von damals auf gleicher Basiswerterhebung stattfinden. Wenn es damals 1 Mio mehr gewesen wären, wären es heute auch Mio mehr. Zwischenzeitlich lag die Quote aber um mehr 2 Mio höher, nämlich unter Gerhard Schröder.
Zitat:
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Dr Mittendrin
Und übrigens ist die Schweiz wegen hohem Frankenkurs jetzt tot und wettbewerbsunfähig ?
Ja, die Schweizer sehen das so. Deshalb hat die Schweizer Nationalbank von den Politikern grünes Licht bekommen, den Frankenkurs bei 1,20 zu verteidigen. Heißt im Klartext, dass die SNB unbegrenzt Euros kauft, wenn der Franken zu hoch steigt und ihn somit künstlich niedrig zu halten sucht. Was aber nicht lange gut gehen wird, da die Schweiz viel zu wenig Power hat und die SNB hier endlose Verluste aufhäuft, sobald sie die Stützungen nicht mehr forführen kann. Dazu muss sie nämlich Unmengen an Schweizer Franken drucken, um die ganzen Euros kaufen zu können - was die inflation anheizt in der Schweiz und die Zinsen hochtreibt. Und das wiederum führt zu mehr Geldern aus dem Ausland, die in den Schweizer Franken wollen - so dass die SNB mehr Euros kaufen muss, um den SFr künstlich billig zu halten. Du erkennst die fatale Spiralwirkung? Fein...
Zitat:
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Dr Mittendrin
Schämst du dich nicht für den Labermist ?
Doch, ich schäme mich für deinen Labermist, das gebe ich ganz offen zu.
AW: Too Big to Bail - Eurokrise
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Dr Mittendrin
Du bist so was von ahnungslos.
Die niedrigen Marktzinsen sind nur durch den Anleihenkauf der EZB möglich.
Birgt aber riesige Inflationsgefahren.
Nö. Die niedrigen Zinsen für Deutschland resultieren daraus, dass andere Staatsanleihen nicht (mehr) sicher genug sind und alle Welt in deutsche Budneanleihen investieren will. Der Bund-Future steigt (also die Kurse der Anleihen) und die Zinsen sinken. Hat mit den Anleihekäufen von Irland-Bonds durch die EZB mal Nullkommanix zu tun...