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Es ist paradox: Während CDU und SPD grüne Kernpositionen wie Masseneinwanderung, Islamisierung und Gender Mainstreaming durchpeitschen, verharrt die einstige Ökopartei in der Opposition. Doch je stärker das Ancien Regime unter Druck gerät, je irrationaler die Sturmtruppen der Antifa jede Abweichung niederknüppeln, desto wahrscheinlicher wird der grüne Griff zur Macht. Seinem Untergang geweiht, radikalisiert sich das Establishment. Doch der grüne Putsch erfolgt nicht auf der Straße, sondern in den Wahllokalen. Nach den jetzigen Umfragen könnte die Große Koalition im Herbst ihre Mehrheit einbüßen. Dann sind die Grünen der Königsmacher. Mit ihnen ginge eine Ampel, sie könnten sich zu Rot-Rot-Grün durchringen – vor allem jedoch stünden sie für einen politischen Dreier mit der Union plus FDP bereit.
Noch ist die Verbindung der Bevölkerung zum Grünen, mit dem sie auch die Umwelt meinen, vorhanden. Aber alles, was die Grünen umgesetzt haben, ist im Alltag so teuer geworden, daß die Menschen allmählich dahinter kommen. Die Grünen sind jetzt auch eine Partei der Mächtigen - mit den Mächtigen, für die Mächtigen - also schon nahe am kapitalistischen - von links keine Spur mehr - sie fühlen sich als Elite. Links war immer das, was dem Volk nahe stehen sollte - die Vertreter der Arbeiterklasse - aber inzwischen ist auch das nicht mehr in der Realität zu finden.
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In erkennbarem Widerspruch zu den Wünschen der Basis steht dagegen der bestimmende Teil der Führung – sowohl Parteivorsitzender Cem Özdemir als auch Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt blinzeln klar in Richtung Union. Die politisch deutlich leichtgewichtigere Co-Vorsitzende Simone Peter sieht Schwarz-Grün verhalten, jedoch als «eine Option». Nur Mit-Fraktionsführer Anton Hofreiter steht in der Frage quer. Als sonorer Wegbereiter gilt dabei Winfried Kretschmann. Im August 2016 empfing Merkel den Stuttgarter Fürsten zu einem als privat deklarierten Abendessen im Kanzleramt. Themen drangen nicht nach außen, doch es dürfte vor allem um eine mögliche Koalition gegangen sein. «Es kommt jetzt darauf an, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu sichern», sagte Kretschmann kurze Zeit später dem Spiegel. Die US-Wahl kommt den Strategen entgegen: Mit Donald Trump im Weißen Haus ist TTIP unwahrscheinlicher geworden – das Freihandelsabkommen galt als wichtigster Stolperstein in Koalitionsgesprächen. Für den Kurs der grünen Kommandobrücke in Richtung der Schwarzen gibt es wohl mehrere Gründe. Persönliche Befindlichkeiten im traditionell konservativeren Südwest-Landesverband mögen eine Rolle spielen, ebenso die Furcht vor außenpolitischen Kapriolen der Linken. Doch entscheidend ist etwas anderes: Wollen die Grünen Umvolkung, Islamisierung und Genderisierung noch forcieren – und damit angesichts des wachsenden Widerstands Fakten schaffen –, sind sie auf die Merkel-Union angewiesen.