AW: G36 eine Schrottwaffe
Wer sich mit dem Thema Rüstung befasst, der ist zwangsläufig einiges gewohnt, einschließlich Dreistigkeit und Lügen. Aber was ich heute in diesem Artikel lesen musste, fällt wahrlich aus der Skala:
http://www.focus.de/politik/deutschl...d_4634877.html
Darin heißt es:
Zitat:
[...]Eine differenzierte Debatte wünschte sich auch Rainer Glatz. Der Generalleutnant a.D. war bis April 2013 Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr und trug Verantwortung für Auslandseinsätze in 18 Missionen.[...]
So weit so gut. General Glatz darf als Generalleutnant a.D. zu den ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr gerechnet werden, auch General ist nämlich nicht gleich General. Zudem ist das Einsatzführungskommando nach dem Ministerium die wohl wichtigste Dienststelle.
Des Weiteren ist Herr Glatz aufgrund seiner militärischen Ausbildung jemand, der grundsätzlich sehr viel vom infantristischen Handwerkszeug versteht, denn er war als Offiziersanwärter bei der Jäger- und der Panzergrenadiertruppe, siehe o.a. Wikipedia-Artikel zu seiner Person.
Zitat:
[...]Der Berufssoldat schildert die heutigen Einsatzbedingungen so: Wenn Soldaten in einen Hinterhalt geraten, müssen sie so genannte Feuerüberlegenheit herstellen. Das heißt, sie schießen mit hohem Munitionseinsatz, allein mit dem Ziel, den Gegner in Deckung zu zwingen, so dass er seinerseits nicht gezielt schießen kann.
Solche Situationen, wie sie die Truppe in Afghanistan erlebt habe, seien zur Zeit der Beschaffung des Gewehres nicht erwartbar gewesen, sagte Glatz
[...]
Diese Aussage ist ein absolute Dreistigkeit und zeugt von einer völligen Skrupellosigkeit Menschen zu belügen.
Jeder Rekrut, selbst bei der Luftwaffensicherungstruppe, hat spätestens nach der Grundausbildung das Prinzip von "Feuer und Bewegung" verstanden oder zumindest davon gehört. Das Niederhalten feindlicher Schützen ist spätestens seit dem 1. Weltkrieg etwas völlig selbstverständliches in der militärischen Ausbildung eines Einzelschützen. Dass Herr Glatz in Bezug auf das G36 nunmehr behauptet, eine solche Situation sei für die Rüstungsfirma H&K, die fortwährend mit ihrer Expertise wirbt, "nicht erwartbar" gewesen, ist eine Veralberung der Zuhörer und Leser. Herrn Glatz muss jede Achtung vor seinen Mitmenschen und vor sich selbst abhanden gekommen sein, wenn er in der Lage ist, sich in dieser Art und Weise wider besseren Wissens zu äußern. Es ist abstoßend und beschämend.
Und damit nicht genug:
Zitat:
[...]und fügte hinzu: „Bislang ist niemand durch die Schussabweichung der Gewehre zu Schaden gekommen.“[...]
Woher will Herr Glatz das wissen? Als wenn jeder Zwischen- und Todesfall in dem Maße nachvollziehbar wäre, als dass man ausschließen könnte, dass Mängel am G36 dafür nicht ursächlich waren. Eine solche Feststellung ist daher eine Unverfrorenheit und eine Verhöhnung der Soldaten im Einsatz.
Ich kann nur jedem jungen Menschen in diesem Land, der mit dem Gedanken spielt Soldat zu werden, raten sich mit solchen Aussagen eingehend zu befassen.
AW: G36 eine Schrottwaffe
Zitat:
Zitat von
El Lute
Jeder Rekrut, selbst bei der Luftwaffensicherungstruppe, hat spätestens nach der Grundausbildung das Prinzip von "
Feuer und Bewegung" verstanden oder zumindest davon gehört. Das Niederhalten feindlicher Schützen ist spätestens seit dem 1. Weltkrieg etwas völlig selbstverständliches in der militärischen Ausbildung eines Einzelschützen. Dass Herr Glatz in Bezug auf das G36 nunmehr behauptet, eine solche Situation sei für die Rüstungsfirma H&K, die fortwährend mit ihrer Expertise wirbt, "nicht erwartbar" gewesen, ist eine Veralberung der Zuhörer und Leser. Herrn Glatz muss jede Achtung vor seinen Mitmenschen und vor sich selbst abhanden gekommen sein, wenn er in der Lage ist, sich in dieser Art und Weise wider besseren Wissens zu äußern. Es ist abstoßend und beschämend.
Nee, ausnahmsweise hat ein General im Bezug auf die Schlammzone mal recht.
"Feuer und Bewegung" bedeutet für den Einzelschützen ebenfalls gezieltes Einzelfeuer und maximal kurze Feuerstöße auf vermutete Feindposition und nicht alle Magazine am Mann in Reihe und stets auf F. Für alles darüber gibt es im Gruppenrahmen MG, Grapi, AG36 und wenn nötig und verfügbar auf Ebene Kompanie und darüber Verband, Großverband noch gröbere Keile. Tatsächlich konnte in den 90ern niemand ahnen, dass die Armee eines Tages mal nur mit Gefechtsfeldtaxis und maximal Kompaniestärke in den Krieg zieht, der auf taktischer Ebene dann ausschließlich via "Patrouillen" geführt wird, weil ROE bessere Schutzpolizeimission vorschreiben, Personal Mangelware und schwere Waffen gleich gar nicht vorhanden. Man erinnere sich mal, wann und nach welchem lächerlichen Gezerre das Ministerium wenigstens Mörser für KDZ freigab.
Wie gesagt, eigene Erfahrung => minimale Probleme mit dem Knallstock. Und ohne Fakten zu den angeblichen Untersuchungsergebnissen ist alles nur Mutmaßung.
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Wer einen Einblick bekommen möchte, wie es in der Beschaffungsbehörde der Bundeswehr, dem "Bundesamt für Ausrüstung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr" (BAAIN Bw) früher: "Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung" (BWB) im Alltag so läuft, der sollte sich diesen Artikel durchlesen:
http://www.stern.de/politik/deutschl...d-2198851.html
Von Hause aus ist diese Behörde ein Amt, wie man es sich in den einschlägig bekannten Klischees über Ämter vorstellt: Inkompetent, unmotiviert, überbürokratisiert, verantwortungslos. Diese Zustände machten viele Vorhaben zum Selbstbedienungsladen für die Rüstungsindustrie, was zu Zeiten des kalten Krieges allerdings ohne Folgen blieb. Seit den 90er Jahren wurde für die Truppe vieles anders und man musste sich gezwungenermaßen der neuen Situation anpassen. Nicht so diese Behörde und wenn sich dann doch ein kluger und motivierter Kopf findet, der mit Engagement und Verantwortungsbewusstsein an seinen Job geht, dann läuft es so:
Zitat:
[...]Dieter Jungbluth, Waffenexperte bei der Bundeswehr. Er warnte früh vor Mängeln des Gewehrs G36. Reaktion im Amt? Schweigen. Mobbing. Abstellgleis.[...]
Zitat:
[...]Als Jungbluth wiederkommt, sind seine Akten und Dokumentationen weg. Sein Computer ist vom Netz abgehängt. Er ist plötzlich ein Niemand. Ein Geist. Kollegen haben keine Zeit mehr für ein Gespräch auf dem Gang. Beim Mittagessen ist er nicht mehr dabei. Von Besprechungen erfährt er gar nicht oder zu spät. Es gibt nichts zu tun. Er sieht aus dem Fenster. Das erste Mal in seinem Leben weint er im Dienst.[...]
Zitat:
[...]Schon da ist Jungbluth klar, sagt er, was Bundeswehrprüfer sechs Jahre später bestätigen werden: dass der Kunststoff, aus dem das Gewehrgehäuse besteht, schlecht geeignet ist. Nicht wärmeunempfindlich genug. Und dass die Plastikmasse Wasser zieht. Ein Lob bekommt Jungbluth für seine Arbeit nicht. Kaum liegt das Prüfergebnis vor, wird er als Qualitätsmanager abgesetzt. Er ruft noch schnell die beschuldigten Soldaten an und sagt ihnen, dass die Probleme mit dem G36 nicht ihre Schuld seien. Dann muss er gehen. Er soll sich jetzt nur noch mit "Grundsatzfragen" befassen. Zeitweise habe er einfach sinnlos Akten kopieren und scannen müssen. Er bittet um angemessene Arbeit.[...]
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Zitat:
Zitat von
Schlummifix
Jetzt ist es offiziell, das G36 ist Schrott, und wird wohl wieder abgeschafft.
http://www.zeit.de/politik/deutschla...hr-g36-maengel
"Nach monatelanger Untersuchung hat die Bundesregierung nun offiziell massive Probleme bei der Treffsicherheit ihres Standardgewehrs G36 eingeräumt. "Das G36 hat offenbar ein Präzisionsproblem bei hohen Temperaturen, aber auch im heißgeschossenen Zustand", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Sie berief sich auf Bewertungen von Experten, die das von Heckler & Koch gebaute Gewehr nach Mängelberichten geprüft hatten. Nach einem Schreiben von Generalinspekteur Volker Wieker an die Kommandeure der Bundeswehr soll das Gewehr in Einsätzen etwa in Afghanistan oder Mali nur noch eingeschränkt genutzt werden. Von der Leyen schließt auch nicht aus, dass es mittelfristig ganz aus dem Verkehr gezogen wird."
Eines der größten Desaster, an das ich mich erinnern kann. Deutschland schafft sich ab.
Kein Wunder, bei den Irren, von denen wir regiert werden.
Zitat:
Bundeswehr-Prüfbericht attestiert G-36-Sturmgewehr keine ProblemeDas umstrittene Sturmgewehr G 36 hat sich aus Sicht der Bundeswehr in Kampfeinsätzen bewährt und keinerlei Mängel aufgewiesen. Das meldet "Bild" (Mittwoch) unter Berufung auf einen internen Bericht der Abteilung "Strategie und Einsatz" im Verteidigungsministerium, der von Generalinspekteur der Bundeswehr in Auftrag gegeben wurde.
http://www.finanznachrichten.de/nach...obleme-003.htm
Wie es viele User hier schon weissagten. Das G36 hat wohl keine schweren Mängel.
Erstaunlich das ich darüber heute nichts in den Systemmedien gehört habe.
AW: G36 eine Schrottwaffe
Aus der BILD
http://www.bild.de/politik/inland/g3...2996.bild.html
"Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte zu dem Bericht: „Untersucht wurde ausschließlich, ob sich die im Labor festgestellten Mängel am Gewehr in früheren Gefechten ausgewirkt haben. Hier gehe es aber nicht um neue Erkenntnisse zur Frage, ob das Gewehr mangelhaft ist.“
________________
Offenbar wurden halt im Labor irgendwelche Mängel festgestellt, die wohl mit der Verformung des Kunststoffs bei großer Hitze zu tun haben. Aber das hier ist schon der Hammer:
Zitat:
Eingaben oder Beschwerden von Soldaten in Bezug auf Mängel bei der Treffgenauigkeit des G 36 lägen nicht vor.
Offenbar gab es also überhaupt keine Beschwerden seitens der Soldaten im Gefecht.
Das Ganze ist ein unglaubliches Schmierentheater.
AW: G36 eine Schrottwaffe
Die G36 kriegen jetzt halt etwas dickere Läufe und gut ists.
Es wurde damals vor Einführung ja auch eine G3 Kleinkaliber Version angeboten, das G41, vielleicht greifen sie ja darauf zurück.
https://www.flickr.com/photos/mrshmw/6786795083
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Zitat:
Zitat von
Muninn
Wie es viele User hier schon weissagten. Das G36 hat wohl keine schweren Mängel.
Erstaunlich das ich darüber heute nichts in den Systemmedien gehört habe.
Wirklich erstaunlich, du Schwätzer. Wo es doch sogar in der BILD zu lesen ist.
Positive Kritiken von Soldaten im Einsatz gingen schon vor Monaten durch alle möglichen Medien.
AW: G36 eine Schrottwaffe
Wo ist da eigentlich das Problem?
Der Sinn eines Schnellfeuergewehrs besteht darin, daß sich soviel heißes, sehr schnelles Blei mit hoher Durchschlagskraft in der Luft befindet, daß sich niemand traut, aufzustehen, um deine Stellung zu stürmen! Dafür braucht man keine Präzision, sondern nur genug Munition!
Und so macht es auch einfach viel mehr Spaß!
Wer würde nicht gern aus einem MG-Verschlag die Angreifer wie reife Garben Korn niedermähren (Zitat)?
Und alle 4 Gurte den Lauf wechseln! Sonst fängt er an zu glühen! (Das war jetzt fürs MG, geht beim G36 nicht, da kann man den Lauf nicht wechseln). Aber, der dehnt sich auch nicht! Hauptsache, vorn kommt heisses, schnelles Blei raus!! Das reicht! Wenn die Schützen gut genug sind!
Durch häufiges Schiessen wird der Lauf enger und die Kugeln bleiben irgendwann stecken und explodieren dir im Gesicht. Das verdirbt einem dann noch den Spaß am Krieg!
Deshalb kann man beim MG den Lauf wechseln! Die verschiessen 100mal so viel Munition wie ein normales Gewehr!
Sonst wird es einfach zu heiss!
AW: G36 eine Schrottwaffe
Zitat:
Bundeswehr ersetzt 1200 Sturmgewehre
Bei der Beschaffung handele es sich um eine Interimslösung für eine kleine Gruppe von Soldaten im Einsatz. Damit komme abermals der Hersteller Heckler&Koch zum Zug, mit dem das Verteidigungsministerium während der Debatte über das G36 teils heftig aneinandergeraten war. Die Entscheidung darüber, wie es grundsätzlich weitergehe, ob also das G36 in der Bundeswehr ersetzt oder auch modifiziert wird, solle bis Ende des Jahres fallen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/i...-13772617.html
AW: G36 eine Schrottwaffe
Zitat:
Sturmgewehr G36 wird ausgemustert
http://www.faz.net/aktuell/politik/i...-13791159.html
Es wird zwar noch ein paar Jahre dauern... Aber man darf gespannt sein welches Gewehr das Rennen macht.