AW: Auch wenn es keiner tut.
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herberger
Wenn ein Mann von seiner hässlichen fetten Frau wegläuft zu einer schönen dünnen Frau dann wurde der Mann im Prinzip von der Sexpropaganda der Medien aufgehetzt da ist was wahres dran.
Herrn Kohl oder gar Mutti als "schön und schlank" zu bezeichnen, ist wohl ein bißchen am Ziel vorbei geschossen:crazy:
Ansonsten denke ich schon, dass viele Bürger der DDR einer Dauerberieselung durch Medien aus dem Lande, wo die Sonne immer und auch noch heller scheint, unterlagen.
Gruß
AW: Auch wenn es keiner tut.
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-jmw-
Spricht grundsätzlich etwas dagegen, dass die Amerikaner auch damals schon derartig verfahren sind?
Wenn nicht, sprechen konkrete Quellen dagegen (oder dafür)?
"Bahr: RIAS war Katalysator des Aufstandes
Der ehemalige Chefredakteur des RIAS, Egon Bahr, hat den Einfluss des Senders beim Aufstand des 17. Juni 1953 in der sowjetisch besetzten Zone hervorgehoben.
[...]
Und dann sprudelte eine Reihe von Forderungen. Dann haben wir uns hingesetzt und haben diese Forderungen in ein vernünftiges Deutsch gebracht, in eine Reihenfolge gebracht und dann haben wir das gesendet. Punkt. Aus. Schluss. So, und dann kam der 17. Juni und mittags wurde der Ausnahmezustand verhängt. Und damit war Schluss und damit war auch für den Sender klar: Nicht gegen die Besatzungsmacht.
Und dann kam in der darauf folgenden Woche - ich kann den Tag nicht mehr genau sagen - zum ersten Mal einer in den Sender, mit nassen Kleidern, der war durch den Kanal geschwommen und hat berichtet: In Brandenburg war auch was los. Die ganze Zone war hochgegangen. Und wir stellten fest: Überall waren die fünf Punkte in der Reihenfolge, in dem Wortlaut verkündet worden und plakatiert worden und benutzt worden. Das heißt, der RIAS war - ohne es zu wissen und ohne es zu wollen - zum Katalysator des Aufstandes geworden.
[...]
Und dadurch wurde eine Vertrauensbasis aufgebaut, die dazu führte, dass in der gegebenen spannungsreicheren Situation die Zone am RIAS gehangen hat.
"
http://www.deutschlandradiokultur.de...icle_id=132181
AW: Auch wenn es keiner tut.
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Lichtblau
Das war doch sowas wie die Farbenrevolutionen heute.
Vom Ami aufgepeitschter Mob gegen die Regierung.
Was für eine erbärmlich schäbige Methode, jetzt auch noch den Unmut der DDR-Bewohner über Plansoll-Erhöhungen, Lebensmittelverknappung und viele sonstige Einschränkungen dem Westen in die Schuhe schieben zu wollen.
Glücklicherweise sind meine Schwiegereltern samt den kleinen Töchtern gerade noch rechtzeitig vor dem Mauerbau über die Berliner S-Bahn in den Westen abgehauen. Mein Schwiegervater erzählte mir später von den Repressalien der roten Banditen auf seines Vaters und sein kleines Geschäft in Sachsen und wie sie von den roten Horden drangsaliert wurden.
Die haben keine Westsender gebraucht, um vom roten Terror die Schnauze voll zu haben.
Ihr unverbesserlichen roten Irren seid wirklich - neben Masern, Aids und Merkel - eine der letzten Geißeln unserer Epoche.
AW: Auch wenn es keiner tut.
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Chronos
Was für eine erbärmlich schäbige Methode, jetzt auch noch den Unmut der DDR-Bewohner über Plansoll-Erhöhungen, Lebensmittelverknappung und viele sonstige Einschränkungen dem Westen in die Schuhe schieben zu wollen.
...
Die haben keine Westsender gebraucht, um vom roten Terror die Schnauze voll zu haben.
...
Ja, das sieht man auch daran, dass die Zahl der Ausreisewilligen gerade "im Tal der Ahnungslosen" immer am größten war. Die Leute dort haben eben nicht im West-TV gesehen, dass es auch Probleme im Westen gab, wie es da auch in den Medien gezeigt wurde. Man hat einfach das Gegenteil der DDR-Meldungen angenommen... na ja, genauso unsinnig.
Aber die Schwierigkeiten, die die kommunistische DDR in der Wirtschaft und der Gesellschaft hatte; waren meist eigene "Produkte"; aber natürlich wurde da auch ein wenig nachgeholfen, wirtschaftlich mit diversen Handelsbeschränkungen, ideologisch mit geschickter Propaganda und nicht so mit der in der DDR üblichen Holzhammermethode!
AW: Auch wenn es keiner tut.
AW: Auch wenn es keiner tut.
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herberger
[...]
Wenn ein Mann von seiner hässlichen fetten Frau wegläuft zu einer schönen dünnen Frau dann wurde der Mann im Prinzip von der Sexpropaganda der Medien aufgehetzt da ist was wahres dran.
Beim deutschen Wähler scheint solche "Sexpropaganda" aber nicht zu wirken, die bleiben weiterhin bei Mutti....
AW: Auch wenn es keiner tut.
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Zinsendorf
Ja, das sieht man auch daran, dass die Zahl der Ausreisewilligen gerade "im Tal der Ahnungslosen" immer am größten war. Die Leute dort haben eben nicht im West-TV gesehen, dass es auch Probleme im Westen gab, wie es da auch in den Medien gezeigt wurde. Man hat einfach das Gegenteil der DDR-Meldungen angenommen... na ja, genauso unsinnig.
Aber die Schwierigkeiten, die die kommunistische DDR in der Wirtschaft und der Gesellschaft hatte; waren meist eigene "Produkte"; aber natürlich wurde da auch ein wenig nachgeholfen, wirtschaftlich mit diversen Handelsbeschränkungen, ideologisch mit geschickter Propaganda und nicht so mit der in der DDR üblichen Holzhammermethode!
Nun, ganz so klischeehaft sollten wir die damalige Situation auch nicht vereinfachen. Dies werde ich nachfolgend auch begründen:
1. Die Sache mit dem "Tal der Ahnungslosen" spielte in den Fünfzigern noch keine Rolle. Im Westen waren die Fernsehgeräte noch nicht sehr verbreitet und es gab nur ein einziges Programm der ARD (das ZDF kam erst Ende der Fünfziger/Anfang der Sechziger hinzu). Ausserdem war die ARD technisch und administrativ noch nicht auf dem Stand, um eine Propaganda wie heute auf die Beine zu stellen. Man befand sich noch am Anfang des Fernsehens.
2. Es war ja nicht so, dass es keine regen Kontakte zwischen den Bewohnern der DDR und der BRD gegeben hätte. Vor dem Mauerbau 1962 wurde noch häufig hin und her gereist und in dem von mir weiter oben geschilderten familiären Umfeld war es so, dass einige Familienmitglieder bereits in den Westen umgesiedelt waren und hier gute Arbeit gefunden hatten, während ein Teil "drüben" geblieben war und sich eine Zukunft im Sozialismus erhofft hatte.
Man wusste also schon sehr genau, was auf beiden Seiten Sache war, zumal sich die in den Westen gezogenen Familienmitglieder ziemlich rasch einen kleinen Wohlstand erarbeitet hatten und auch teilweise mit einem Daimler auf Verwandtenbesuch in den Ostteil fuhren.
3. Die Handelsbeschränkungen wurden wohl überwiegend von der DDR-Regierung aufgebaut. Soweit mir erinnerlich, ging es seitens des Westteils primär um die Blockierung technischen und militärischen Know-Hows. Aber bis zum Mauerbau lief der Handel mit unkritischen Alltagsgegenständen ziemlich problemlos - bis auf Druckerzeugnisse. Bei denen bekamen die DDR-Grenzer regelmäßig Schnappatmung.
4. Man sollte auch nicht vergessen, was die Enteignungen in der DDR anrichteten. Jeder kleine Handwerksbetrieb oder landwirtschaftliche Betrieb wurde derart unter Druck gesetzt, seine Klitsche in einen VEB oder eine LPG einzubringen und dann quasi als Tagelöhner in seinem früher eigenen Betrieb zu arbeiten.
Die explosive Stimmung in der DDR kam wirklich überwiegend von innen.
AW: Auch wenn es keiner tut.
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Chronos
Was für eine erbärmlich schäbige Methode, jetzt auch noch den Unmut der DDR-Bewohner über Plansoll-Erhöhungen, Lebensmittelverknappung und viele sonstige Einschränkungen dem Westen in die Schuhe schieben zu wollen.
Glücklicherweise sind meine Schwiegereltern samt den kleinen Töchtern gerade noch rechtzeitig vor dem Mauerbau über die Berliner S-Bahn in den Westen abgehauen. Mein Schwiegervater erzählte mir später von den Repressalien der roten Banditen auf seines Vaters und sein kleines Geschäft in Sachsen und wie sie von den roten Horden drangsaliert wurden.
Die haben keine Westsender gebraucht, um vom roten Terror die Schnauze voll zu haben.
Ihr unverbesserlichen roten Irren seid wirklich - neben Masern, Aids und Merkel - eine der letzten Geißeln unserer Epoche.
Worin bestanden die Repressalien?
AW: Auch wenn es keiner tut.
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Lichtblau
Worin bestanden die Repressalien?
Alleine schon die Inhaber kleiner Handwerks- und Landwirtschaftsbetrieben so unter Druck zu setzen, ihre Klitsche in einen VEB oder eine LPG einzugliedern und hinterher als quasi Leibeigener im eigenen früheren Betrieb arbeiten zu müssen.
Weiter:
- Plansoll-Erfüllungen;
- Kommunikationsverbot mit den Verwandten im Westen;
- Familienmitglieder in Geiselhaft zu nehmen, wenn jemand eine Ausreisegenehmigung in den Westen bekam,
- Selbstbezichtungs-Sitzungen in den Betrieben;
- Bespitzelungen bis in die Familien hinein;
- Bevorzugungen der Parteimitglieder bei der Versorgung mit Lebensmitteln und sonstigen Waren;
- Bevorzugungen von Parteimitgliedern bei der Buchung von staatseigenen "Datschen" oder an der Ostsee;
- Kontrolle der Antennenrichtungen auf den Dächern;
- Beschiss mit den Berechtigungen für die Intershop- und Exquisit-Läden;
und und und.
Für weiterführende Informationen und Erläuterungen empfehle ich den Film mit dem hervorragenden - mittlerweile leider verstorbenen - Schauspieler Ulrich Mühe: "Das Leben der Anderen" sowie die diversen diesbezüglichen Doku- und Fiction-Serien in den ÖR wie beispielsweise "Weißensee".
Reicht das für's Erste?
AW: Auch wenn es keiner tut.
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Zitat von
Chronos
Nun, ganz so klischeehaft sollten wir die damalige Situation auch nicht vereinfachen. Dies werde ich nachfolgend auch begründen:
1. Die Sache mit dem "Tal der Ahnungslosen" spielte in den Fünfzigern noch keine Rolle. Im Westen waren die Fernsehgeräte noch nicht sehr verbreitet und es gab nur ein einziges Programm der ARD (das ZDF kam erst Ende der Fünfziger/Anfang der Sechziger hinzu). Ausserdem war die ARD technisch und administrativ noch nicht auf dem Stand, um eine Propaganda wie heute auf die Beine zu stellen. Man befand sich noch am Anfang des Fernsehens.
2. Es war ja nicht so, dass es keine regen Kontakte zwischen den Bewohnern der DDR und der BRD gegeben hätte. Vor dem Mauerbau 1962 wurde noch häufig hin und her gereist und in dem von mir weiter oben geschilderten familiären Umfeld war es so, dass einige Familienmitglieder bereits in den Westen umgesiedelt waren und hier gute Arbeit gefunden hatten, während ein Teil "drüben" geblieben war und sich eine Zukunft im Sozialismus erhofft hatte.
Man wusste also schon sehr genau, was auf beiden Seiten Sache war, zumal sich die in den Westen gezogenen Familienmitglieder ziemlich rasch einen kleinen Wohlstand erarbeitet hatten und auch teilweise mit einem Daimler auf Verwandtenbesuch in den Ostteil fuhren.
3. Die Handelsbeschränkungen wurden wohl überwiegend von der DDR-Regierung aufgebaut. Soweit mir erinnerlich, ging es seitens des Westteils primär um die Blockierung technischen und militärischen Know-Hows. Aber bis zum Mauerbau lief der Handel mit unkritischen Alltagsgegenständen ziemlich problemlos - bis auf Druckerzeugnisse. Bei denen bekamen die DDR-Grenzer regelmäßig Schnappatmung.
4. Man sollte auch nicht vergessen, was die Enteignungen in der DDR anrichteten. Jeder kleine Handwerksbetrieb oder landwirtschaftliche Betrieb wurde derart unter Druck gesetzt, seine Klitsche in einen VEB oder eine LPG einzubringen und dann quasi als Tagelöhner in seinem früher eigenen Betrieb zu arbeiten.
Die explosive Stimmung in der DDR kam wirklich überwiegend von innen.
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Wohl wahr, man muss unterscheiden zwischen den ersten (~7...9) Jahren nach dem Krieg und später. Da hatte sich schleichend die Situation zwischen beiden deutschen Staaten immer weiter verschlechtert. Was man auch nicht unterschlagen sollte, war die unterschiedliche wirtschaftliche Ausgangssituation in beiden deutschen Staaten und dass von Seiten der SU eben nicht vergleichbare Hilfe kam, wie im Westen - im Gegenteil es wurden Betriebe, Bahnstrecken... demontiert und irgendwo in der Taiga abgekippt!
Aber die Eigentumsmanipulationen sollten wir nicht überschätzen, nicht Besitz oder Nichtbesitz war das Problem, sondern die reale Verfügbarkeit unabhängig vom Eigentumstitel war entscheidend! So waren ja z. Bsp. die LPG-Bauern bis zum letzten Tag der DDR nach wie vor Eigentümer ihres Landes. Auch die Führung der Genossenschaften wurde gewählt und nicht wie bei den VEB von der Partei eingesetzt. Und ein ehem. privater Fabrikbesitzer konnte durchaus als späterer Betriebsdirektor - wenn er eine Arbeit gut machte - "Aktivist der sozialistischen Arbeit" werden. Natürlich hat der Privatisierungsprozess (bes. nach ´72) so mancher privaten Klitsche das Überleben gesichert. Wirtschaftlich wäre eine sofortige Schließung evt. besser gekommen, aber politisch wollten die Genossen ja beweisen, dass es sowas wie (Konkurs, Arbeitskampf) nur im Westen gab.
Ich kenne die Vor- und Nachteile dieser Verhältnisse in erster Linie aus eigener Erfahrung, da meine Eltern selbstständig waren und ich (helfenderweise) öfters die Buchführung machen durfte. Da ich so die Arbeitsorganisation/Auslastung... in den einzelnen Betrieben unterschiedlicher Eigentumsformen kennenlernen durfte, wäre es m. M. n. eigentlich zwingend gewesen bes. in den VEB die Refa(Taylor...)Ideen durchzusetzen. Aber das war ja kapitalistisch; ausbeuterisch! - nur das zählte im privaten Sektor nicht, die konnten sich ruhig selbst ausbeuten, der Staat hatte ja - wie heute - die Steuer.:)) Und wer das nicht so richtig verstanden hatte, war oft unzufrieden und zu recht frustriert
Was mich als Kind (ab und zu waren wir auch ´mal in Westberlin) imponiert hat, war die Freundlichkeit der Verkäufer, das Angebot interessierte in dem Alter weniger. Zumal der Aufwand um vergleichbare Artikel und Waren in der DDR zu bekommen, viel größer war und wer "etwas hatte", erweckte doch in der Öffentlichkeit den Anschein, er hätte auch nichts!:))Auch das führte u. a. zur allgemeinen Unzufriedenheit.